
Eine Kreuzung aus Löwe und Hund – das sollen die ursprünglichen Ziele der buddhistischen Mönche gewesen sein, die den Shih-Tzu in ihren Tempeln hielten. Wie die älteste Hunderasse der Welt ihren Weg in unsere Herzen gefunden hat und was sie heute noch auszeichnet, das erfährst Du in diesem Portrait.
Der vollständige Name der kleinen Fellbündel ist „Tibetan Shih Tzu Kou“, was frei übersetzt „Tibetischer Löwenhund“ bedeutet. Buddha selbst soll einen vierbeinigen Freund gehabt haben, der sich bei Bedarf in einen riesigen Löwen verwandeln konnte.
Das Aussehen der Shih-Tzus machte sie daher zum perfekten Tempelhund. Die Reise für die Hunderasse ging als Geschenk an den chinesischen Kaiserhof weiter. Dort wurden die Löwenhunde nach der schönsten Frau des Landes, der Kaiserin „Xi Shi Quan“, benannt. In China wurde er dann zum Palasthund ,von wo aus er schließlich im frühen 20. Jahrhundert nach Europa kam. Besonders in England erfreute er sich reger Beliebtheit. Heute ist er ein typischer Familienhund.

Schon die Körperhaltung des kleinen Fellknäuels unterstreicht seine Persönlichkeit. Der geschwungene lange Hals und die hoch über den Rücken stehende Rute prägen sein stolzes Auftreten. Neben diesem Temperament sind das die weiteren Charaktereigenschaften von Shih-Tzus: Freundlichkeit, Aufmerksamkeit, Liebenswürdigkeit, Intelligenz.
Der Shih-Tzu erobert die Herzen aller mit seiner aufgeschlossenen und lebhaften Art in Sekunden. Generell ist der Rassehund ein sehr friedliebender Kamerad, allerdings ist er Fremden gegenüber zu Beginn etwas reservierter. Aggressiv ist der Shih-Tzu nie, was ihn zum perfekten Familienhund und Spielkameraden für Kinder macht.
Neben der Geselligkeit ist dem Löwenhund seine Freiheit sehr wichtig. Die versucht er immer wieder trickreich durchzubringen und überrascht Dich als Besitzer immer wieder. Diese Durchsetzungsfähigkeit macht ihn allerdings noch liebenswerter.
Der FCI-Rassestandard legt fest: „Intelligent, lebhaft und aufmerksam. Freundlich und unabhängig.“
Der Shih-Tzu ist eine relativ kleine Hunderasse; er kann zu den Mini-Hunden gezählt werden. Die maximale Größe liegt bei etwa 27 cm und mit einem Maximalgewicht von 8 kg zählt er zu den leichteren Hunden. Sein Markenzeichen ist sein bodenlanges, beinahe menschenähnliches Haarkleid. Es fällt wuschelig und dicht.
Dazu verfügt der Shih-Tzu über reichlich Unterwolle – ein Hinweis auf seine Abstammung aus den tibetanischen Bergen. Traditionell wird sein üppiges Haupthaar, das die Ohren fast unsichtbar macht, zu einem Top-Knot zusammengebunden. Das unterstreicht nochmal den Löwen-Charakter der Vierbeiner.
Laut FCI Standard gehört der Shih-Tzu zur Gruppe 9 „Gesellschafts- und Begleithunde”. Die Fellfarbe ist in dieser Klassifizierung nur dahingehend festgelegt, dass das Pigment lederfarben oder schwarz sein muss. Sonst sind alle Färbungen erlaubt.

Die Lebenserwartung dieser kleinen Begleithunde liegt bei zwölf bis 16 Jahren. Für die Hunderasse sind in der reinrassigen Zucht keine typischen Krankheiten bekannt. Dennoch neigt er zu Atemproblemen. Das liegt an seiner genetisch bedingten kurzen Schnauze. Abhilfe kannst Du schaffen, indem Du die Haare rundherum kürzt oder mit einer Schleife oder Spange nach oben bindest.
Du wirst schnell merken, dass Dein Shih-Tzu sich nicht nur mit bloßen Spaziergängen zufriedengibt. Neben den täglichen Gassi-Runden solltest Du Dich daher täglich 10 bis 15 Minuten ausführlich mit Deinem Vierbeiner beschäftigen.
Auch die regelmäßige Fellpflege solltest Du Deinem Shih-Tzu Welpen frühzeitig antrainieren. Stöckchen, Blätter und andere Verschmutzungen sammeln sich schnell in den bodenlangen Haaren. Besonders oft ist das auf der Bauch-Unterseite der Fall. Wenn Du sie nicht ausbürstest, kann das zu Verfilzungen führen. Im schlimmsten Fall sammeln sich unter diesen Hautschuppen und allerlei Bakterien, die dann Hautkrankheiten auslösen können.