
Der Japaner ist eine der ältesten Hunderassen aus dem fernen Land im Osten. Schon 300 Jahre vor Christus wurde der Shiba Inu in Japan als Jagd- und Hofhund gezüchtet. Er gilt seit 1937 in Japan sogar als Nationales Naturdenkmal. Bei uns wurde er 2009 vor allem durch den Film „Hachiko – Eine wunderbare Freundschaft” bekannt, in dem er die Hauptrolle neben Richard Gere spielt. Woher genau stammt der kleine Spitz? Welche Pflege benötigt er? Und wie ist es um seinen Charakter bestellt? All das erfährst Du in diesem Rasseportrait.
Der Shiba Inu oder Shiba Ken ist vor allem in den bewaldeten Gebirgsregionen in Japan beheimatet. Dort wurde er zur Jagd auf Vögel und kleinere Wildtiere eingesetzt, wie der Jack Russel Terrier in westlichen Ländern. Auch als Hofhund ist er bis heute ein beliebtes Familienmitglied. Zwischenzeitlich war er allerdings fast ausgestorben. Im Zweiten Weltkrieg wurden viele Shiba Inus in Gefechten getötet. Die Staupe-Krankheit machte ihm zusätzlich sehr zu schaffen.
Durch gezieltes Zusammenführen mit anderen japanischen Hunderassen in den 1930er Jahren, konnte der fuchsähnliche Vierbeiner mit dem ausgeprägten Jagdtrieb allerdings gerettet werden. Seit 1934 ist der Shiba Inu offiziell FCI standardisiert. Er ist der Gruppe 5 „Spitze und Hunde vom Urtyp” zugeordnet.
Sein Name leitet sich vom Japanischen ab. „Inu” bedeutet „Hund”. Die Herkunft von „Shiba” ist nicht komplett klar. Wörtlich übersetzt heißt das Wort Buschwald. Das könnte sich auf den Lebensraum des kleinen Hundes beziehen: die leuchtend roten Buschwälder der japanischen Gebirge. „Shiba” kann aber auch „klein” heißen.
Das ist die alte Bedeutung des Schriftzeichens im Japanischen. Somit könnte der Shiba Inu wörtlich übersetzt „kleine Hunderasse” bedeuten. Eine weitere Interpretationsmöglichkeit bietet sein rötliches Fell. „Shiba-aka” ist die Bezeichnung für einen bräunlichen Rot-Ton.

Der Charakter des Shiba Inu ist vor allem von seinem starken Willen geprägt. Die japanische Rasse gilt dennoch nicht als hektisch. Die Hunde sind schon als Welpen rege und aufgeweckt. Sie verfügen über ein ausgeprägtes analytisches Gespür. Weitere Charakterzüge sind: Intelligenz, Selbstbewusstsein, Besonnenheit.
Shiba Inus sind perfekte Begleit- und Familienhunde. Sie stellen hohe Anforderungen an Dich als Besitzer. Eine gute Balance zwischen Unterordnung und der eigenwilligen Persönlichkeit sind schon in seiner Erziehung essentiell. Nur so kannst Du eine innige Freundschaft mit Deinem Shiba aufbauen. Ein bisschen Erfahrung in Sachen Hund solltest Du also schon mitbringen.
Hundesport ist allerdings nichts für diesen Typ: Er lässt sich zwar gut führen, verfügt aber kaum über den sogenannten „Will-to-Please“. Das heißt, Apportieren ist ihm zu langweilig und in vielen Aufgaben im Hundesport sieht er keinen Sinn. Daher solltest Du ihm lieber viele ausgiebige Spaziergänge an der frischen Luft und in unterschiedlichen Terrains bieten.
Der Shiba Inu ist ein Jagdhund. So fängt er mühelos kleine Wildtiere wie Mäuse oder Vögel direkt aus der Luft. Mit nur einem Sprung erlegt er seine Beute quasi im Vorbeigehen. Er ist sehr wachsam und bellt wenig. Trotzdem verfügt er über eine eigene Sprache aus vielen unterschiedlichen Lautäußerungen. Gegenüber Artgenossen ist er nicht bedingungslos tolerant und er braucht auch bei Fremden eine gewisse Zeit, um aufzutauen.
Der FCI-Rassestandard legt fest: „Treu, scharfsinnig, sehr aufgeweckt.“
Das Fell des kleinen Hundes ist rot-braun mit weißen und schwarzen Akzenten rund um das Gesicht und die Beine. Er hat spitz zulaufende Ohren, die aufmerksam nach oben stehen. Kecke Knopfaugen zeugen vom wachen Wesen des Shiba Inu.
Sein Gesicht gleicht dem eines Fuchses oder Wolfes, was ein Hinweis auf seine direkte Abstammung ist. Dazu passt auch sein buschiger, meist hochgerollter Ringelschwanz mit einer hellen Spitze. Sein flauschiges Fell, das aus mehreren Lagen mit dicker Unterwolle besteht, erinnert an Plüsch. Das Aussehen des Shiba Inu täuscht allerdings gewaltig – so ist er durchaus in der Lage mit seiner kräftigen Statur große Sprünge zu meistern!

Dein Shiba Inu ist in der Regel sehr robust. Vor allem solltest Du ihm genügend Auslauf in Form von langen Spaziergängen bieten. Auch regelmäßiges Bürsten ist für Deinen Vierbeiner wichtig. Mindestens einmal pro Woche sollte das Fell gestriegelt werden, da sich sonst Verfilzungen bilden können. Der Vorteil ist aber, dass die Haare kaum Widerhaken besitzen und Du sie daher leicht wegsaugen kannst.
Bei Fellwechsel im Sommer und Herbst haart Dein kleiner Liebling sehr stark – besonders dann ist eine umfassende Fellpflege essentiell. Ein Vorteil des dicken Fells ist auch, dass es kaum riecht, egal ob nass oder trocken. Der Shiba Inu ist von Natur aus sehr reinlich, er ist bei der eigenen Körperpflege fast so gestrickt wie eine Katze. Du solltest bei großer Hitze darauf achten, ihn nicht zu sehr herauszufordern. Dafür ist die isolierende Wirkung seines Fells zu stark.
Leider ist der Shiba Inu anfällig für spezielle Erbkrankheiten. Diese entstehen allerdings meist durch Inzucht. Typische Erkrankungen können sein:
- Patellaluxation, eine Kniegelenksverletzung
- Hüftdysplasie, die Fehlentwicklung des Hüftgelenks
- Grüner oder grauer Star, beides Augenerkrankungen