
Achtung! Bevor Du Dich für den Kauf oder die Adoption dieser Rasse entscheidest, solltest Du wissen, dass Expert*innen sie als Qualzucht einstufen. Bitte informiere Dich umfassend über mögliche Gesundheitsrisiken und sprich mit Fachleuten, um das Wohlergehen Deines neuen Familienmitglieds zu gewährleisten.
Der kompakte Hund bringt zwar nicht viel auf die Waage, hat dafür aber eine Menge Persönlichkeit mit im Gepäck. Auch seine Herkunftsgeschichte bietet spannende Einblicke in jahrtausendalte Traditionen und Legenden. Der stolze Pekinese ist nicht auf den Kopf gefallen und kann zuweilen launisch oder distanziert reagieren. Dank seines außergewöhnlichen Fells ist er ein beliebter Ausstellungshund geworden, der in Folge von extremen Züchtungen leider immer noch mit vielen gesundheitlichen Problemen vorbelastet ist. Was den kleinen Vierbeiner außerdem ausmacht und ob er sich als Haustier für Dich eignet, erfährst Du hier.
Die Hunderasse des Pekinesen, der ebenfalls unter dem Namen Pekingese bekannt ist, stammt aus einer uralten Linie der Palast- und Tempelhunden. Zu ihnen gehört auch der Lhasa Apso . Die Legende besagt, dass diese Tiere aus der Verbindung von einem Löwen und einem Affenweibchen hervorgingen.
2000 Jahre alte Bildnisse und Kunstfiguren zeugen von der langen Tradition und der hohen Verehrung der Pekinesen im Kaiserreich China. Aufgrund ihres besonderen Aussehens glaubte man, die Hunde würden böse Geister vertreiben und hielt sie deshalb als verlässliche Tempelwächter. Auf den Diebstahl der Tiere stand sogar die Todesstrafe.
1860 kamen die ersten Rassevertreter in Europa an. Zu diesem Zeitpunkt tobte der 2. Opiumkrieg: Die Briten eroberten die Stadt Peking und brachten einige Exemplare der Hunde nach England mit. Dort stieg die Beliebtheit des Pekinesen in den darauffolgenden Jahrzehnten stark an.
Selbst Queen Victoria erhielt einen der kleinen Vierbeiner als Geschenk und zählt damit zu den bekanntesten Fans der Rasse. Diese erlangt 1898 die offizielle Anerkennung des Britischen Kennel Clubs.

Trotz seines buschigen Aussehens ist dieser Vierbeiner alles andere als ein Modeaccessoire für die Handtasche! Folgende Eigenschaften werden ihm zugesprochen:
- Verspieltheit
- Intelligenz
- Mut
- Dominanz
- Reserviertheit
- Gemütlichkeit
- Eigenwilligkeit
Der stolze Pekinese bevorzugt einen gemächlichen Alltagsrhythmus. Viel Lärm und große Menschenmassen behagen ihm gar nicht. Auch für sportliche Aktivitäten wie ausgedehnte Joggingrunden oder Radtouren ist er nicht zu begeistern. Dagegen spricht ebenfalls seine körperliche Konstitution. Dafür reichen ihm gemütliche Spaziergänge, die ihm ausreichend Gelegenheit zum Schnüffeln bieten.
Ganz der Wachhund verhält er sich Fremden gegenüber distanziert und begegnet Eindringlingen in seinem Territorium mit gereiztem Kläffen. Zu seinen Haltern hat der Pekinese häufig eine innige Beziehung und zeigt sich ihnen gegenüber äußerst anhänglich und verschmust.
Der FCI-Rassestandard legt fest: „Furchtlos, treu, distanziert, nicht ängstlich oder aggressiv."
Fellbeschaffenheit:
verschieden: von gewellt bis glatt
dichte Unterwolle
langes Haarkleid
Fellfarbe:
verschieden (alle Farben möglich außer albino- und leberfarben)
gern mit schwarzer Maske
Der Pekinese hat einen verkürzten Kopf wohingegen sich sein Rücken nach hinten verjüngt. Die Gliedmaßen sind ebenfalls sehr kurz geraten und enden in flachen, kleinen Pfoten. Die herzförmigen Ohren befinden sich auf Höhe der Schädeldecke und sind vom üppigen Fell bedeckt. Die Brust des Hundes ist gewölbt und hängt zwischen den dicken Vorderläufen. Seine Rute wird über dem Rücken getragen und ist leicht gebogen.

Die große Popularität hat ihren Preis. Denn die darauffolgenden immer extremer werdenden Züchtungen gingen mit enormen Gesundheitsschäden einher. Da der Pekinese immer größere Glubschaugen bekam und seine Nase immer platter wurde, hatte er zunehmend mit Atembeschwerden und Augenproblemen zu kämpfen – und das bereits im Welpenalter!
Aufgrund des großen Kopfes in Relation zum schmalen Becken riskieren die Muttertiere bei der Geburt ihres Nachwuchses häufig ihr Leben.
Seit einigen Jahren wird versucht, mithilfe von Gegenmaßnahmen die ausufernden Ergebnisse der sogenannten „Championzucht“ wieder einzudämmen, um das Leid der Tiere zu verringern. Dazu gehören nach den Änderungen im Rassestandard 2010 auch Einschränkungen, was das Haarkleid der Pekinesen angeht – denn das hat sich in den Jahren der gezielten Züchtungen immer üppiger entwickelt und schränkt die Hunde in ihren Bewegungen stark ein.
Trotzt der zahlreichen Bemühungen sind allerdings immer noch viele Tiere von den gesundheitsschädlichen Auswirkungen der Qualzucht betroffen.
Bei der prächtigen Mähne des Pekinesen steht tägliches Bürsten auf dem Programm. Gerade während dem Fellwechsel vermeidest Du auf diese Weise schmerzhafte Verfilzungen. Untersuche das Fell ebenso regelmäßig auf Tierchen, Zweigen oder Blätter, die sich darin verfangen haben könnten. Da sich dieser Hund nicht so viel bewegt wie seine Artgenossen, müssen seine Krallen meistens eigenständig nachgeschnitten werden.
Augen und Ohren solltest Du ebenfalls immer wieder auf Entzündungen kontrollieren. Maximal alle zwei Monate ist ein Bad zu empfehlen. Dabei verwendest Du am besten ein mildes Hundeshampoo.
Trotz der Bemühungen gegen die vorherige Zucht sind Pekinesen noch immer von Krankheiten betroffen. Unter anderem:
- Entzündungen der Hautfalte an der Schnauze
- Dackellähme
- Kurzatmigkeit
- Schleimhautentzündungen
- Verletzungen der ungeschützten Augen