
Toben, kuscheln und sich streicheln lassen: Wer den Irish Setter heute erlebt, verbindet ihn nur ganz selten mit einem klassischen Jagdhund. In den Hunden mit der wallenden Mähne steckt aber weitaus mehr. Was genau, das erfährst Du hier in unserem Rasseportrait:
Die Heimat des Irish Setters ist, wie der Name schon andeutet, Irland. „Setter“ bedeutet so viel wie aufstellen oder hinstellen. Der Vierbeiner ist ein klassischer Vorstehhund für die Jagd. Wenn er das Zielobjekt des Jägers erfasst hat, stellt er sich ruhig hin und hebt ein Vorderbein abgewinkelt an. Das signalisiert seinem Begleiter, dass er etwas aufgespürt hat.
Die Geschichte der Irish Setter reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück. Damals entstanden die anmutigen Vierbeiner aus Kreuzungen zwischen English Setter, Spaniel sowie English Pointer und Gordon Setter. Der Gedanke war, eine Hunderasse zu kreieren, die sich gut für die Jagd auf Wildvögel eignet. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war der Irish Setter ein richtiger Exportschlager aus dem Land im Norden. In ganz Europa und weit über die Grenzen hinaus war dieser Typ Hund anzutreffen.
1882 gründete sich in seinem Heimatland der Red Stetter Club, der einen einheitlichen Zuchtstandard und eine strenge Arbeitsprüfung für die Jagdhunde aufstellte. Zu dieser Zeit festigte sich die markante rot-braune Färbung der Tiere, die ihnen ebenfalls den Namen Irish Red Setter einbrachte. Seit 1902 existiert in Deutschland der Setterverein in Bingen. Dieser kümmert sich auch heute noch um die Vermehrung der Tiere. Vierbeiner aus der deutschen Leistungszuchtlinie verfügen über einen lückenlosen Stammbaum. Beim FCI ist dieser Typ Hund in der Gruppe 7: „Vorstehhunde“ geführt.
Neben der Funktion als Ausstellungshund ist der Irish Setter heute vor allem als Familienhund und Gefährte seiner Menschen beliebt. Sein freundlicher Blick und seine Qualitäten als wahrlich bester Freund des Menschen helfen ihm dabei. In der Formzucht für Ausstellungen macht der Irish Setter immer noch eine gute Figur, in seiner Heimat Irland wird er auch heute noch als Begleiter von Jägern gesehen.

Der Charakter und das Wesen dieses Vierbeiners sind geprägt von seinem Tatendrang. Der alte Jagdhund kommt immer wieder in ihm durch: Er liebt es, viel Zeit mit Dir zu verbringen und das am liebsten draußen beim Toben und Rennen. Dein Irish Setter bindet sich sehr stark an Dich, er ist kein Hund für das Alleinsein. Ist er zu lange alleine, kann seine Enttäuschung und Frustration in Zerstörungswut umkippen. Daher ist die Zwinger-Haltung das Schlimmste, was ihm passieren kann.
Kindern und anderen Menschen gegenüber ist er aufgeschlossen, freundlich und daher ein beliebter Familienhund, der sich schnell in neue Situationen einfügt. Wusstest Du schon, dass der Setter seinen Welpen-Charakter auch als erwachsener Hund behält? Oftmals wird der rothaarige Hund aufgrund seines liebevollen Wesens für Therapiezwecke eingesetzt. Andere Haustiere wie Katzen oder ein Zweithund sind kein Problem, allerdings sieht er Vögel wie Wellensittiche als Beute an.
Du solltest Dir bewusst sein, dass Dein Setter trotz seiner Treue ein sehr eigenständiger Hund ist. Er möchte regelmäßig mental und physisch gefordert werden, daher solltest Du eher ein aktiver Mensch sein. Ausgedehnte Spaziergänge und Erkundungstouren im Wald sind sein Ding. Aber auch bei verschiedenen Hundesportarten wie zum Beispiel Agility oder Tracking macht er eine gute Figur.
Im Idealfall darf er ein Grundstück mit großem Garten bewohnen, das ersetzt aber nicht den Auslauf des Irish Setters. Er ist sehr ausdauernd und widerstandsfähig – die klassischen Eigenschaften eines Jagdhundes eben. Diese Eigenschaften erfordern einen erfahrenen Hundehalter, der schon früh damit beginnt, eine liebevolle aber konsequente Bindung aufzubauen.
Der FCI-Rassestandard legt fest: „Eifrig interessiert, intelligent, voller Tatendrang; liebevoll und ergeben.“
Der Körperbau des Irish Red Setters ist wohl proportioniert und sehr athletisch. Dieser weist noch klar auf seine ursprüngliche Funktion als Jagdhund hin: Seine Hinterläufe und Schenkel sind sehr muskulös, die Unterschenkel kurz und kräftig mit starken Sprunggelenken.
Von vorne sieht der Typ Hund eher schmal aus, er verfügt über eine Brust mit tief gewölbten Rippen. Auch Bauch und Lenden sind eher schnittig gehalten. Der Kopf ist schlank und die Brauenbögen sind betont. Sein Fang ist laut Rassestandard genausolang wie sein Oberkopf. Die Nackenmuskulatur des Hundes ist kräftig, allerdings ohne dabei wulstig zu wirken.
Sein wallendes Fellkleid ist ganz klar das Markenzeichen des Irish Setters. Es ist seidig, mittellang und liegt flach an. Typischerweise ist es leicht gewellt, was dem Tier eine elegante Note verleiht. Vom Bauch bis zum Hals ist das Haarkleid fedrig. Auch an den Beinen setzt sich die Wallemähne fort. Typischerweise ist der Irish Setter kastanienbraun mit fast schwarzen Reflexen gezüchtet, es gibt aber ebenfalls Tiere mit weißen Abzeichen im Gesicht oder an der Brust.

Wichtig ist, dass Du den Irish Red Setter schon frühzeitig an die Fellpflege wie das Bürsten gewöhnst. Sein Haarkleid sollte mindestens jeden zweiten Tag ordentlich gestriegelt werden. Kleine Verfilzungen entstehen im Handumdrehen und Schmutz verfängt sich leider sehr schnell in der Wallemähne. Weitere Nebeneffekte der regelmäßigen Fellpflege: Du musst ihn nicht so oft baden und sein Fell erhält einen wunderschönen Glanz.
Der Irish Red Setter ist im Allgemeinen eine robuste und gesunde Hunderasse. Dennoch können bestimmte genetische Anfälligkeiten und gesundheitliche Probleme auftreten, auf die Züchter und Besitzer achten sollten. Zu den häufigsten Gesundheitsproblemen bei Irish Red Settern gehören Hüftdysplasie (HD), die Augenerkrankung progressive Netzhautatrophie und Otitis externa (eine Entzündung des äußeren Gehörgangs).