
Achtung! Bevor Du Dich für den Kauf oder die Adoption dieser Rasse entscheidest, solltest Du wissen, dass Expert*innen sie als Qualzucht einstufen. Bitte informiere Dich umfassend über mögliche Gesundheitsrisiken und sprich mit Fachleuten, um das Wohlergehen Deines neuen Familienmitglieds zu gewährleisten.
Du suchst einen gemütlichen Vierbeiner als Freund? Dann sind Englische Bulldoggen eine gute Wahl. Aber Achtung, auch sie wollen gefördert und gefordert werden. Erfahre in unserem Rasseporträt mehr über die britischen Hunde.
Die Vorfahren der Hunderasse Englische Bulldogge wurden im sechsten Jahrhundert vor Christus von den Phöniziern auf die britischen Inseln gebracht. Diese Molosser wurden mit doggenartigen Rassen gekreuzt. Durch ihre Unerschrockenheit wurden die Tiere vom 16. bis ins 18. Jahrhundert als Kampfhunde gehalten. Glücklicherweise wurden 1835 sämtliche Hundekämpfe in Großbritannien verboten.
Durch den Wegfall der Hundekämpfe war die Rasse zeitweise vom Aussterben bedroht. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das wahre Wesen der Englischen Bulldogge erkannt und wie liebevoll die Tiere sein können. So wurden 1864 die ersten Rassestandards vom neu gegründeten „Bulldog Club” festgelegt. Diese haben bis heute im Kern immer noch ihren Bestand. Die Englische Bulldogge gilt als Ahne des Deutschen Boxers. Denn durch die Kreuzung mit sogenannten Bullenbeißern entstand die erste Boxerrasse.

Die New English Bulldog (NEB) ist eine Alternative Englische Bulldogge und etwas größer als die Englische Bulldogge. Die Old English Bulldog (OEB) ist ein Versuch, zu den Ursprüngen der Englischen Bulldogge zurückzukehren. Sie sind größer und kräftiger und haben eine deutlich höhere Lebenserwartung.
Die Englische Bulldogge wurde als Kampfhund missbraucht, sie ist jedoch keineswegs aggressiv. Sie ist heute eine liebevolle und freundliche Rasse und hat eine sehr hohe Reizschwelle. Wenn sie glauben, ihr Revier oder ihre Familie beschützen zu müssen, dann handeln sie blitzschnell. Dabei werden sie jedoch nur selten aggressiv und beruhigen sich schnell.
Sie sind als Anfängerhund geeignet und eignen sich hervorragend für Familien, selbst mit kleinen Kindern. Die Hunde lieben es zu spielen und vertragen sich, wenn im Welpenalter daran gewöhnt, gut mit anderen Hunden. Dazu sind sie anhänglich, behalten aber ihren Dickschädel.
Der FCI-Rassestandart legt fest: „Vermittelt den Eindruck von Entschlossenheit, Kraft und Aktivität. Aufmerksam, kühn, loyal, zuverlässig, mutig, grimmig im Aussehen, aber liebenswürdig im Wesen.“
Ein großer, massiger Kopf mit kurzer Nase, eine breite Brust und ein deutlich schmaleres Hinterteil, sind typisch für den Körperbau der Bulldogge. Die Rute ist tief angesetzt und am Ende nach unten gebogen.
Das Fell der Englischen Bulldogge ist fein, dicht und glatt. Bulldoggen sollten einfarbig oder einfarbig mit schwarzer Maske sein. Die Farben sollen einheitlich und rein ausfallen. Erwünschte Farben sind Rot, Falb, Rehbraun und Weiß. Es sind gescheckte und gestromte Hunde erlaubt. Schwarzes Fell sowie eine unpigmentierte Nase sind nicht erwünscht.

Die englische Bulldogge leidet nicht nur unter jahrelanger Inzucht, sondern auch unter dem brachyzephalen Syndrom, auch Brachyzephalie oder Kindchenschema genannt. Kindchenschema bedeutet, dass das Erscheinngsbild junger Welpen nachgeahmt werden soll. Somit wird in der Zucht eine kurze, runde Schädelform mit hervorquellenden Auge (Exophaltmus) und einer flachen Nase erzielt, welche mit einer Verkürzung der Kiefer- und Nasenknochen einhergeht. Das brachyzephale Syndrom bringt jedoch viele gesundheitliche Folgen mit sich.
Die Fellpflege bei der Englischen Bulldogge ist unkompliziert. Diese Hunde lieben es, mit einer Bürste gestriegelt zu werden. Die Schnauze mit ihren Falten und die Augen sollten alle ein bis zwei Tage kontrolliert und bei Bedarf gereinigt werden. So können dort rechtzeitig Entzündungen erkannt und vermieden werden.
Englische Bulldoggen gehören zu den brachycephalen Rassen (Kurzköpfigkeit), die oft als Qualzuchten gelten. Grund dafür sind ihre angezüchteten verkürzten Schnauzen. Durch sie können die Tiere schlechter atmen und haben oft einen ausgeprägten Vorbiss, der teilweise zu einer mangelhaften Gebissfunktion führen kann. Aber auch die Temperaturregulation ist bei der Rasse häufig gestört, da die Abgabe von Wärme über die Nase beeinträchtigt ist. Deshalb hecheln die Hunde eigentlich ständig – so vermeiden sie eine Überhitzung. Daher laufen kurzschnäuzige Hunde wie die Englische Bulldogge bei hohen Temperaturen Gefahr, einen Hitzeschlag zu erleiden. Die Welpen müssen meist per Kaiserschnitt geboren werden. Stark ausgeprägte Brachycephalie gilt laut einem Gutachten des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft als verbotene Qualzucht.