
Treu, freundlich und selbstsicher – das zeichnet den Beauceron aus. Ein Hund zum Kuscheln ist er jedoch nicht. Vielmehr tritt er als Beschützer seiner Familie auf, die er als sein Rudel ansieht. Wird er in alle Aktivitäten integriert, so blüht er auf und fühlt sich rundum wohl. Was den wachsamen Vierbeiner genau ausmacht und wie Du ihn richtig hältst, das erfährst Du in diesem Rasseportrait.
Der Beauceron gehört zu den alten französischen Hirtenhund-Rassen. Aus dieser Zeit stammen auch seine ausgeprägten Hüte- und Schutz-Eigenschaften, die er bis heute behalten hat. Damals unterstützte er Wanderschäfer bei ihrer Arbeit. Bereits zwei der ausdauernden Vierbeiner genügten, um eine Herde mit 200 bis 300 Schafen zusammenzuhalten, zu beschützen und zu treiben.
Auch heute helfen die Tiere noch beim Hüten mit. Zudem haben sie sich als Polizei-, Sanitäts- und Suchhunde bewährt. Denn aufgrund ihrer Fähigkeiten sind die Vierbeiner vielseitig einsetzbar. Bekannt sind die Fellnasen vor allem in Frankreich, wo sie beliebte Familien-, Wach- und Begleithunde sind. In Deutschland sind sie hingegen trotz ihrer einzigartigen Eigenschaften weniger bekannt. Doch die wachsamen Hütehunde überzeugen auch hier immer mehr Tierliebhaber mit ihrem treuen, freundlichen und selbstsicheren Charakter.

Beauceron Hunde sind loyal und werden Dir nicht von der Seite weichen, wenn Du erst einmal ihr Vertrauen gewonnen hast. Fremden gegenüber sind sie jedoch in der Regel eher misstrauisch und distanziert. Sie orientieren sich am Urteil ihrer Bezugsperson und vertrauen außerdem auf ihren eigenen Instinkt. Eindringlinge halten die Vierbeiner mit ihrem ernsten Blick und ihrer Größe auf Distanz.
In der Regel kündigt ein Beauceron aufgrund seines Wesens Besuch mit seinem kräftigen und tiefen Bellen an. Seiner Familie gegenüber ist er ein treuer Beschützer, der sein Rudel bewacht und – wenn nötig – auch beschützt. Wie alle Schäferhunde braucht der Beauceron bedingt durch seinen Charakter eine liebevolle, aber konsequente Erziehung sowie viel Beschäftigung. Deshalb eignet er sich vor allem für erfahrene Hundehalter. Denn fühlt er sich nicht verstanden oder ist er unterfordert, so tanz er seinem Herrchen schnell auf der Nase herum.
Die Vierbeiner haben einen starken Bewegungsdrang und möchten diesen auch ausleben. Sie sind ausdauernd, temperamentvoll und wendig, deshalb ist ein aktives Frauchen oder Herrchen für die Fellnasen ein Muss. Da der Jagdtrieb bei den Tieren nur in sehr geringem Maße ausgeprägt ist, sind sie die perfekten Begleiter in der Natur. Wichtig für einen Beauceron ist es, eine Beziehung zu seiner Familie aufzubauen. Denn er besitzt ein feinfühliges Wesen und benötigt eine enge Bindung. Als Hof- oder Zwingerhund eignet er sich hingegen keinesfalls.
Der FCI-Rassestandard legt fest: „Sicheres furchtloses Auftreten. Der Ausdruck ist ehrlich, nie böse, ängstlich oder unruhig. Brav und furchtlos sollte sein Wesen sein.“
Im Allgemeinen sollte man wohl keine Bedenken haben, wenn man einen so mutigen und furchtlosen Wachhund an seiner Seite hat. Diese beeindruckenden Hunde erreichen eine Widerristhöhe von bis zu 70 Zentimeter bei Rüden und können ein stolzes Gewicht von bis zu 50 Kilogramm auf die Waage bringen. Ihr Körperbau ist kräftig, aber dennoch äußerst sportlich, was zweifellos einen imposanten Eindruck hinterlässt. Ihre (halb) aufrecht stehenden Ohren, die nie am Kopf anliegen, und ihr wacher Blick verleihen ihnen außerdem einen aufmerksamen und selbstbewussten Ausdruck.

Der Beauceron hat ein kurzes Fell und benötig somit nur wenig Pflege. Grundsätzlich reicht es aus, ihn regelmäßig zu bürsten und dabei abgestorbene Haare sowie Unterwolle zu entfernen. Zudem müssen die Afterkrallen gelegentlich gekürzt werden. Um mögliche Krankheiten schnell zu entdecken, solltest Du Deinen tierischen Begleiter außerdem ab und an selbst untersuchen.
Schau Dir dafür seine Augen, Zähne, Ohren und sein Zahnfleisch an. Erkennst Du Auffälligkeiten oder Veränderungen, solltest Du einen Tierarzt aufsuchen. In der Regel ist diese robuste Rasse jedoch kaum krankheitsanfällig. Typische Erkrankungen sind nicht bekannt. So werden Beaucerons meist zwischen zehn und dreizehn Jahren alt. Ist Dein Hund jedoch besonders groß und schwer, empfiehlt es sich, ihn mit etwa 13 bis 15 Monaten auf Hüftgelenksdysplasie untersuchen zu lassen.
Zudem sind große Hunde auch für Magendreher anfällig. Deshalb solltest Du Deinem tierischen Liebling besser kleinere Futtermengen über den Tag verteilt geben. So beugst Du dieser Problematik nachhaltig vor und sorgst dafür, dass Dein treuer Begleiter gesund und munter bleibt.
Weiterhin musst Du Deinem Hund viel Auslauf ermöglichen. Denn der Beauceron braucht ausreichend Bewegung und Beschäftigung, um fit zu bleiben. Er liebt es, in der freien Natur unterwegs zu sein und die Umgebung ausgiebig zu erkunden. Auch auf einem Hundesportplatz fühlt er sich wohl und wird gefordert.
Eine kleine Stadtwohnung ist für die Haltung des bewegungsfreudigen Vierbeiners hingegen nicht wirklich ideal. Vielmehr bevorzugt er es, sich im Garten aufzuhalten und sich dort so richtig auszutoben. Zudem sind ausgiebige Spaziergänge für Herrchen und Frauchen ein Muss, damit die Tiere ausgeglichen bleiben.