
Der afghanische Windhund ist ein würdevoller, selbständiger und dennoch anschmiegsamer Hund. Seine etwas widersprüchlichen Charaktereigenschaften machen ihn zu etwas Besonderem: In unserem Rasseporträt erfährst Du mehr über diese stolze, einzigartige Hunderasse.
Wie der Name erraten lässt, stammt der Afghanen Hund aus Afghanistan. Er gehört zu einer der ältesten Hundearten weltweit: Schon vor ca. 4000 Jahren züchtete man in der afghanischen Gebirgsregion Hindukusch seine ersten Vorfahren. Durch seine Schnelligkeit und Intelligenz war er schon damals als Jagdhund sehr beliebt.
Seine Eleganz machte den Afghanischen Windhund zum Statussymbol für König und Adel. Auch Englandwollte die edle Rasse nicht missen müssen – und exportierte daher trotz Verboten Ende des 19. Jahrhunderts den ersten Afghanischen Windhund in das Königreich. Seitdem wird er dort zur Windhundzucht eingesetzt und wurde zu einem beliebten Ausstellungshund.

Beim Weltverband FCI ist der Afghanische Windhund seit 1961 offiziell als Rasse anerkannt.
Wie der Wind sind Afghanische Windhunde auch sehr wandelbar. Unabhängig, stur und dennoch liebenswert: Mit dieser Hunderasse wird es nie langweilig, denn sie zeichnet sich durch Ihre Charakterstärke aus. Sie sind loyal zu ihren Liebsten und stets wachsam, um diese zu beschützen. Daher sind Afghanische Windhunde auch gut als Wachhunde geeignet. Die Afghanen Hunde können aber vom Wesen auch wahre Einzelkämpfer sein.
Gepaart mit ihrer Dickköpfigkeit fällt somit die Hundeerziehung nicht immer leicht, denn gehorsam sind die Vierbeiner nicht immer. Wer also einen Vierbeiner sucht, dem er Tricks und Kommandos beibringen kann, der wird wenig Spaß mit dem Afghanischen Windhund haben. Neben seiner etwas eigenwilligen, stolzen Art hat der Afghanische Windhund jedoch ein feinfühliges, menschenbezogenes Wesen, das ihn zu einem treuen Begleithund macht.
Der FCI-Rassestandard legt fest: „Der östliche bzw. orientalische Ausdruck ist für die Rasse typisch. Der Afghane schaut jemanden an und durch ihn hindurch. Würdevoll und zurückhaltend, mit einem gewissen leidenschaftlichen Ungestüm.“
Mit einer Schulterhöhe von bis zu 74 Zentimetern zählt der Afghanische Windhund zu den größeren Hunderassen. Trotz seiner Größe zeigt er keine Anzeichen von Schwere, sondern bewegt sich in einer anmutigen und grazilen Art. Sein gesamtes Erscheinungsbild strahlt Stärke und Erhabenheit aus. Der Rücken verläuft gerade und neigt sich sanft zum Ansatz der leicht gerollten Rute. Die Hüftknochen sollten gemäß dem VDH-Standard gut erkennbar sein, ohne dass der Hund jedoch zu dünn wirkt. Die kräftigen Vorderbeine enden in großen Pfoten, die von langen Haaren bedeckt sind.
Besonders auffällig bei den Windhunden ist ihr markant langes und seidiges Fell. Am Kopf formen die Haare einen charakteristischen Haarschopf, oft als "Top-Knot" bezeichnet, der an eine Frisur erinnert. Im Bereich des Rückens ist das Fell hingegen kurz und dichter. Was die Fellfarbe betrifft, gibt es keine festgelegten Vorgaben, obwohl die Farbtöne Creme, Silber und Schwarzbraun überwiegen.

Der erste geklonte Hund der Welt war „Snuppy“- ein afghanischer Windhund! Er wurde im Sommer 2005 in Südkorea erfolgreich geklont.
Eine artgerechte Ernährung ist für ein langes, erfülltes Hundeleben sehr entscheidend. Der Futterbedarf der Afghanischen Windhund Hunderasse ist hoch, da sie viel Auslauf brauchen und einen dementsprechend hohen Energieverbrauch haben. Auch, wenn er flexibel in seinem Essverhalten ist, sollte er ausgewogen und naturbelassen gefüttert werden. Am liebsten mag er tierische Proteine – am besten ohne glutenhaltiges Getreide. Fleisch, Geflügel und tierische Nebenerzeugnisse sind eine gute Wahl für den Großteil seiner Ernährung.
Aufgrund ihres ausgedehnten Haarkleids bedürfen insbesondere Afghanen aus der Showzucht einer gründlichen Pflege. Wenn Du die Rasse professionell betreuen möchtest, sind Erfahrungen in der Haarpflege von Vorteil. Es wäre daher empfehlenswert, einen speziellen Tisch für das Kämmen zu besorgen sowie eine Auswahl verschiedener Kämme und Bürsten bereitzuhalten.
Selbst die Vertreter dieser Rasse mit kürzerem Fell sollten mindestens zweimal pro Woche einer intensiven Kämmsitzung unterzogen werden. Zusätzlich ist es wichtig, nach jedem Spaziergang Schmutz und eventuelle Verknotungen im Fell behutsam zu entfernen. Im Allgemeinen ist der Afghanische Windhund äußerst reinlich, neigt kaum zum Haaren und verströmt kaum Geruch. Während der Fütterung ist besondere Aufmerksamkeit darauf zu richten, dass die langen Ohrenhaare nicht in den Futternapf gelangen.