Zecken gehören zu den bekanntesten Parasiten, die Katzen vor allem in der warmen Jahreszeit befallen können. Je nach Wohnlage und „Zeckendruck“ können wir als Halter die ungeliebten Besucher sogar in die eigenen vier Wände tragen.
Den blutsaugenden Parasiten solltest Du immer zeitnah entfernen – denn Zecken können verschiedene Krankheitserreger übertragen und lokale Entzündungen verursachen.
Wie gefährlich sind Zecken für Katzen?
Zecken sind Überträger zahlreicher Bakterien, Viren und Einzeller. In Deutschland gelten vor allem Anaplasmose und Borreliose als potenzielle Risiken – auch wenn diese Erkrankungen bei Katzen deutlich seltener nachgewiesen werden als beim Hund.
Hat die Zecke sich erst einmal festgebissen, kann es zusätzlich zu lokalen Reizungen, Rötungen oder Schwellungen kommen. Manche Katzen reagieren regelrecht allergisch auf den Speichel der Zecke, was stark juckende Hautreaktionen auslösen kann.
Zecken beißen nicht
Obwohl umgangssprachlich oft vom Zeckenbiss gesprochen wird, handelt es sich streng genommen um einen Stich. Die Zecke ritzt mit ihrem Mundwerkzeug nämlich die Haut an und führt einen Stechapparat ein, über den sie Blut saugt. Der Begriff „Biss“ ist also biologisch nicht korrekt, hat sich aber im allgemeinen Sprachgebrauch fest etabliert.

Zecken bei Katzen sicher entfernen
Zur Entfernung solltest Du eine spezielle Zeckenzange (Affiliate-Link) oder -karte nutzen. Fasse die Zecke damit möglichst nah an der Haut und ziehe sie vorsichtig, aber bestimmt heraus. Drehen ist nicht zwingend erforderlich, kann aber manchmal helfen. Entscheidend ist, bei der Entfernung keinen Druck auf den Körper der Zecke auszuüben, da sonst infektiöses Material in die Wunde gelangen kann.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass beim Herausziehen Teile der Mundwerkzeuge (oft fälschlicherweise als „Kopf“ bezeichnet) in der Haut verbleiben. Diese kleinen Reste stellen in den meisten Fällen keine ernsthafte Gefahr dar, da auch kein infektiöser Speichel mehr abgesondert wird.
Zecke entfernen: Was tun, wenn der Kopf stecken bleibt?
Bleibt ein Teil der Zecke in der Haut, handelt es sich, wie erwähnt, meist um ein Stück des Stechapparates. Der Katzenkörper stößt dieses Fremdmaterial in der Regel innerhalb weniger Tage ganz von alleine wieder ab. Eine leichte Rötung oder Schwellung ist dann ganz normal.
Die Stelle solltest Du dennoch täglich desinfizieren und gut beobachten. Bei anhaltender Entzündung bringst Du Deine Katze am besten in die Tierarztpraxis. Eigenständiges „Herauskratzen“ und „Herumpulen“ sorgt oft dafür, dass sich der Bereich erst recht entzündet. Also besser: Finger weg und Ruhe bewahren!
Vorbeugung und Kontrolle
Katzen mit Freigang solltest Du bestenfalls täglich auf Zecken untersuchen, besonders nach Streifzügen durch hohes Gras oder Unterholz. Für viele Tiere eignen sich Tabletten oder Spot-on-Präparate (Affiliate-Link), die Zeckenbefall zuverlässig vorbeugen und vorhandene Tierchen abtöten.

Ganz wichtig: Vor der Anwendung solltest Du stets prüfen, ob das Mittel ausdrücklich für Katzen zugelassen ist. Du kannst auch natürliche Prophylaxe wie Kokosöl ausprobieren – ich halte sie jedoch in Gebieten mit hohem Zeckenaufkommen erfahrungsgemäß nicht für ausreichend.
Zecken sicher entsorgen
Nach der Entfernung sollte die Zecke nicht in der Toilette oder dem Abfluss entsorgt werden, da sie dort meist überlebt. Am besten wird der Parasit in ein Stück Papier gewickelt und – kurz und schmerzlos – zerdrückt oder mit einem harten Gegenstand zerquetscht. Alternativ kann die Zecke in ein verschließbares Gefäß (etwa ein Schraubglas) gegeben, mit reichlich Alkohol übergossen und nach einiger Zeit entsorgt werden.
Diese Variante fällt mit persönlich deutlich leichter, auch wenn es für die Zecke vermutlich ein „unschöneres Sterben“ ist. Auf diese Weise wird jedenfalls auch sichergestellt, dass der Parasit ganz und gar unschädlich gemacht wird. Und auch hier gilt: Nach dem Abtöten in Alkohol die Zecke in Papier wickeln und über den Restmüll entsorgen – nicht über Toilette oder Waschbecken.

Christina Wolf ist Tiermedizinische Fachangestellte und bietet Verhaltensberatung für Katzen an. Sie ist studierte Tierpsychologin mit Schwerpunkt Katze. Als Gastgeberin des Deine-Tierwelt-Podcast „Pet-Talks Katze“ hat sie jahrelang ihr Wissen rund um Katzengesundheit und -verhalten knackig weitergegeben. Genau das tut sie jetzt auch als Gastautorin für Ratgeber zu Katzenthemen.




