Warum liegen Katzen so gerne auf unserer Brust?

So ein Katzentag ist schon anstrengend. Es geht schon mit der ausgiebigen Morgentoilette los. Danach erstmal lecker frühstücken, bevor es zur Inspektion der Umgebung auf die Fensterbank geht. Jetzt werden ausgiebig die Vögel und der blöde Bello von gegenüber („der lernt seine Lektion schon noch“) beobachtet.

Anschließend ein bisschen mit dem Personal meckern und denen zeigen, wer die Katze im Haus ist. Zeit für einen Snack und danach ein ausgiebiges Mittagsschläfchen. Ausgeruht auf dem Kratzbaum (Affiliate-Link) und beobachten, was die Zweibeiner da schon wieder treiben. Ein bisschen den komischen Lichtpunkten hinterherjagen und dann ist auch schon Zeit für den Feierabend. Die Zweibeiner waren heute ziemlich brav, daher sind ausnahmsweise mal Kuscheleinheiten erlaubt. Puh, die Äuglein werden schon wieder ganz schwer.

Bei solch einer anstrengenden Tagesroutine ist es kein Wunder, dass Stubentiger viel Schlaf brauchen. Zwischen zwölf und 16 Stunden verbringen die Samtpfoten mit Dösen oder Schlafen. Und dass sie sich dafür manchmal die seltsamsten Orte aussuchen, ist wohl allen Katzeneltern bekannt. Ob zusammengekauert auf der Fensterbank, eingerollt auf dem Sofa, versteckt in der Schmutzwäsche oder thronend wie ein Sphinx mitten im Wohnzimmer – kein Platz ist vor dem kleinen Fellknäuel sicher.

Aber die meisten Katzen haben eine besondere Vorliebe: den Schoß, den Bauch oder die Brust ihrer Zweibeiner. Dort liegen sie dann, sobald sie die Gelegenheit dazu bekommen. Deine Tierwelt verrät Dir, was dieses Verhalten in Katzensprache bedeutet und was Du auf keinen Fall tun solltest, wenn es sich Dein pelziger Freund auf Dir gemütlich gemacht hat und sanft einschlummert.

Gründe, warum Katzen so gerne auf der Brust ihrer Menschen liegen

Dass sich Katzen so gerne auf Bauch, den Schoß oder die Brust ihrer Menschen legen, hat im Wesentlich wohl die folgenden Gründe:

1. Enges Vertrauen: Legt sich Dein schnurrender Mitbewohner auf Dich und schläft dann sogar ein, zeigt sie damit großes Vertrauen zu Dir. Heute weiß man, dass Katzen keine „einzelgängerischen Diven“, sondern sehr soziale Wesen sind. Sie brauchen die Nähe und den Kontakt zu anderen Lebewesen. In einem Mehrkatzenhaushalt kuscheln die Samtpfoten oft miteinander. Lebt der Stubentiger alleine, übernimmt sein Mensch diese soziale Rolle.
2. Suche nach Wärme: Katzen sind vierpfotige Sonnen- und Wärme-Freaks. Sucht man seinen pelzigen Mitbewohner, findet man ihn oft auf der sonnigen Fensterbank (Affiliate-Link), in der Nähe der Heizung, im eigenen Bett oder auf der Couch. Beim Schlafen rollen sich die kleinen Vierbeiner eng zusammen und legen ihren Schwanz oftmals schützend um den Körper. Schlafen Katzen daher auf dem Bauch, der Brust oder dem Schoß ihres Menschen, nutzen sie ihren Zweibeiner instinktiv als natürliche und persönliche Wärmequelle.
3. Sicherheit und Geborgenheit: Wenn Dein kleiner pelziger Freund auf Dir liegt, genießt er nicht nur Deine Nähe und Wärme. Unbewusst erinnert es ihn an das geborgene Gefühl im Nest der Mutter. Der gleichmäßige Herzschlag der Katzenmutter, oder eben Deiner, übt dabei eine beruhigende Sicherheit aus. Eine Wirkung, die auch im Erwachsenenalter noch wohltuend ist.
4. Zeichen von Liebe: Schlafen Katzen auf ihren Menschen, so können sich diese geehrt fühlen. Denn die Samtpfoten zeigen so ihr Vertrauen. In Katzensprache übersetzt zeigt dies die Liebe und die Zuneigung, die der kleine Stubentiger zu seiner menschlichen Bezugsperson verspürt.
5. Territoriales Verhalten: Einige Katzen können sich territorial verhalten. Liegen sie auf der Brust ihres Menschen, signalisiert ihr abgesonderter Geruch ihre „Gebietsansprüche“, erklärt „Kinship“. Frei nach dem Motto: „Verschwindet, das ist mein Personal, nur meins.“
6. Stressabbau: Katzen haben eine sensible und oft wechselhafte Natur. In bestimmten Situationen können sie daher ängstlich oder gestresst reagieren. Besteht eine enge Beziehung zwischen Dir und Deinem schnurrenden Mitbewohner, sucht er in Momenten der Überforderung wahrscheinlich gezielt Deine Nähe. Das Kuscheln an Deiner Brust hilft ihm dann, sich zu beruhigen.

Dieses Verhalten solltest Du vermeiden

Einige Katzen mögen keinen engen Körperkontakt und würden niemals auf die Idee kommen, sich auf die Brust, den Bauch oder in den Schoß eines Menschen zu legen. Häufig liegt dies entweder an der fehlenden Sozialisierung in frühen Lebensjahren oder daran, dass sie von ihrer Mutter Distanz gelernt haben.

Auch schlechte Erfahrungen mit Menschen könnten dafür ursächlich sein. Das solltest Du dann respektieren und nicht traurig sein, denn Dein pelziger Freund kann auch auf andere Art und Weise seine Zuneigung zu Dir zeigen. Wie Du Eure Bindung stärken kannst, verraten wir Dir hier.

Aber wenn es sich Dein schnurrender Freund auf Dir gemütlich gemacht hat, solltest Du ihn nicht stören. Genieße stattdessen diese gemeinsame „Quality-Time“ und die enge Verbundenheit. Kuscheln mit Deinem kleinen Vierbeiner setzt bei Dir das Glückshormon „Oxytocin“ frei. Außerdem beruhigt leises Katzengeschnurre selbst den wildesten menschlichen Blutdruck.

Solltest Du doch aufstehen müssen, so springe nicht plötzlich hoch, sondern hebe das schlummernde Fellknäuel vorsichtig zur Seite. Denn werden Katzen immer wieder unsanft aus dem Schlaf gerissen, kann es sein, dass sie sich in Zukunft ein anderes und ruhigeres Plätzchen suchen. Übrigens: Wusstest Du, dass die meisten Katze am liebsten auf einer bestimmten Seite liegen? Hier verraten wir, welche das ist und warum das so ist.

Fazit:

Wenn Katzen sich zum Schlafen auf die Brust, den Bauch oder in den Schoß ihrer Menschen legen, zeigen sie damit ihr tiefes Vertrauen. Denn ähnlich wie im Nest ihrer Mutter wissen sie instinktiv, dass dieser Mensch ihr Sicherheit und Geborgenheit schenkt. Obendrein wirken sich der menschliche Herzschlag und die Körperwärme beruhigend auf die kleinen Vierbeiner aus.

Wenn es sich also Deine Samtpfote auf Dir gemütlich macht, ist das ein Zeichen für Eure enge Bindung und Miezis stiller Beweis für ihre Zuneigung und Liebe zu Dir. Genieße die gemeinsame Zeit und fühle Dich geehrt.