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Warum frisst meine Katze Gras und erbricht dann?

Viele Katzenhalter beobachten es regelmäßig: Ihre Katze frisst Gras – und erbricht wenig später. Lange galt das als rätselhaftes Verhalten. Eine Studie zeigt nun, dass die Wahl bestimmter Gräser den Katzen dabei hilft, ihren Magen zu reinigen.

Katzenhalter rätseln über ein scheinbar widersprüchliches Verhalten: Die Samtpfoten fressen scheinbar genüsslich Gras – nur, um es kurz darauf wieder auszuwürgen. Doch was auf den ersten Blick sinnlos scheint, könnte Forschern zufolge einen wichtigen Zweck erfüllen.

Denn eine aktuelle Studie legt nahe, dass Katzen gezielt bestimmte Gräser auswählen, die ihrem Körper tatsächlich nützen. Die Untersuchung zeigt: Die Struktur der Halme ist entscheidend.

Gräser mit gezackten Rändern und feinen Härchen scheinen eine wichtige Funktion zu erfüllen: Sie binden Haare im Magen und helfen den Tieren, diese wieder auszuscheiden – ein natürlicher Reinigungseffekt.

Katze frisst Gras – Studie untersucht Ursachen

Wissenschaftlerin Nicole Hughes von der High Point University im US-Bundesstaat North Carolina sammelte für die Studie über Jahre hinweg die ausgewürgten Haarballen ihrer Katzen, um sie später untersuchen zu lassen. Im Elektronenmikroskop wurden die Proben sichtbar gemacht. So konnten die Forscher feinste Pflanzenstrukturen untersuchen – und machten dabei eine erstaunliche Entdeckung.

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Die Aufnahmen offenbarten, dass Grashalme mit winzigen Zacken und sogenannten Trichomen wie kleine Gabeln wirkten. Diese haken Haare, die etwa bei der Fellpflege verschluckt wurden, auf und verketten sie miteinander. Je nach Pflanzenart waren die Strukturen zwei- bis zwanzigmal länger als ein Katzenhaar breit, perfekt als natürlicher Rechen im Magen.

Gras hilft nicht gegen Parasiten

Die Schlussfolgerung der Forscher: Eine Katze frisst nicht wahllos Gras. Vielmehr scheinen die Samtpfoten gezielt Gräser mit rauer Oberfläche auszuwählen. Diese wirken wie ein Hilfsmittel, um Haare aus dem Verdauungstrakt zu befördern. Für Katzen ist das Grasfressen daher weniger ein unverdauliches Problem, als ein natürlicher Magenputzer.

Katze frisst Gras im Garten.
Foto: unsplash.com/Francis Nie (Symbolfoto)

Hilft Gras den Katzen dann auch gegen Parasiten? Die Forschung zeigt: leider nein. Würmer und andere Schädlinge sind deutlich größer als Haare und bleiben nicht an den gezackten Grashalmen hängen. Gras ist also keine natürliche Wurmkur, sondern ein Mittel, dass Katzen instinktiv nutzen um Haarballen zu lösen und auszuscheiden.

Typische Gräser im Katzenmagen

Eine genetische Analyse des Pflanzenmaterials zeigte, dass Katzen meist alltägliche Gartengräser oder Zimmerpflanzen fressen. Besonders die Gattung Tradescantia, bekannt als Dreimasterblume, war häufig vertreten – obwohl sie für Katzen als leicht giftig gilt. Ihre Oberflächen sind rau, aber nicht scharfkantig, offenbar genau richtig für Katzenmägen.

Katze isst Gras.
Foto: unsplash.com/Dima Winterson (Symbolfoto)

Für Halter bedeutet das: Wenn Deine Katze Gras frisst und es kurz darauf erbricht, ist das nicht automatisch ein Krankheitszeichen. Vielmehr nutzen die Tiere ihren Instinkt, um den Magen von Haaren zu befreien. Das Verhalten wirkt zwar befremdlich, erfüllt aber eine wichtige Funktion für das Wohlbefinden der Samtpfoten.

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