Ein süßes oder lustiges Kostüm am Rosenmontag macht für den Hund logischerweise keinen Sinn: Warum sollte Dein Vierbeiner Spaß daran haben, sich für bestimmte Anlässe zu verkleiden? Dass Karneval ist, ist Hunden und Katzen schließlich herzlich egal. „Ein Tier ist ein Tier und kein Mensch“, sagt Tierärztin Astrid Behr vom „Bundesverband praktizierender Tierärzte“.
Die Idee, den Hund derart zu verkleiden, sei dem „komischen menschlichen Gehirn“ entsprungen, so die Tierärztin zu DeineTierwelt. Ihrer Ansicht nach gibt es „nichts Sinnvolles“ an solch einer Verkleidung. Behr: „Ein Tier hat keinen Spaß dabei, ein Kostüm zu tragen.“
Dabei boomt der Markt für Hundeaccessoires, die Umsätze der Branche steigen jährlich – und in Zeiten von Social Media müssen besonders häufig die Vierbeiner für außergewöhnliche Fotos im Kostüm herhalten.
„Wenn man dem Hund für ein Foto mal eine Weihnachtsmannmütze aufsetzt, ist das noch okay“, so die Tierärztin. Ein Kostüm sei aber in der Regel nicht nicht in Ordnung – erst recht nicht, wenn es für den Hund gefährlich sein kann.
Hundekostüme können gefährlich sein
Manche Verkleidungen stellen nämlich eine echte Gefahr für den Vierbeiner dar: Wenn an dem Kostüm zum Beispiel Bommel angenäht sind, könnte der Hund diese abkauen und verschlucken. Je nachdem aus welchem Material die Einzelteile der Verkleidung bestehen, könne das sogar zu inneren Verletzungen führen.
Dem Deutschen Tierschutzbund zufolge können Hunde sich mit der Verkleidung zudem strangulieren. Und je nach Material können die Vierbeiner auch allergisch reagieren.

Aber es gibt auch sinnvolle Kleidung für das geliebte Haustier. „Bei besonders kleinen Hunden, deren Bauch dicht am Boden liegt, kann ein wärmender Schutzmantel in der kalten Jahreszeit durchaus Sinn machen“, so Behr. Auch bei Hunden mit fehlender Unterwolle können Halter über einen solchen warmen und regenabweisenden Mantel nachdenken.
Karneval: Kostüm kann den Hund einschränken
„Ein Tier sollte man nicht dazu zwingen, ein Kostüm zu tragen, nur weil man dies selbst süß oder lustig findet. Wer sein Tier respektiert, achtet auf seine Bedürfnisse“, sagt auch Nina Brakebusch, Referentin beim Deutschen Tierschutzbund. „Außerdem ist Karneval ein Fest für Menschen – Tiere sollten nicht zu Requisiten gemacht werden.“
Tiere kommunizieren vor allem über ihre Körpersprache mit Artgenossen. „Kostüme, die den Rücken, die Ohren oder den Schwanz verdecken, schränken diese ein“, so der Tierschutzbund. Aufgestellte Nackenhaare oder die Bewegung der Ohren und des Schwanzes könnten dann nicht richtig gezeigt und wahrgenommen werden.
Auch ob das Tier Angst habe oder Drohverhalten zeige, könnten andere Tiere und Menschen mitunter nicht richtig erkennen.
Fazit: Eine lustige Verkleidung zu Karneval erfüllt keinerlei Zweck für den Hund – sie unterhält nur den Halter.



