Sie sieht kuschelig und zum Anbeißen süß aus – gilt aber als echter Killer. Die Rede ist von der Schwarzfußkatze. Der britische Sender „BBC“ stellte die südafrikanische Wildkatze in seiner Serie „Big Cats“ sogar als tödlichste Katze der Welt vor. Dabei sieht „felis nigripes“, wie die wissenschaftliche Bezeichnung lautet, alles andere als gefährlich aus.
Mit ihren großen Kulleraugen, dem getigerten Fell und den großen Ohren erinnern sie sehr stark an unsere geliebten Hauskatzen. Tatsächlich sind die Schwarzfußkatzen mit einer Größe von höchstens 45 Zentimetern und einem Gewicht von maximal zweieinhalb Kilo sogar kleiner als der durchschnittliche Stubentiger.
Dennoch gilt der kleine Killer tödlicher als seine deutlich größeren Verwandten wie Löwen, Leoparden oder Tiger. Das liegt an der hohen Erfolgsquote der gewieften Fellnase auf der Jagd. Rund 60 Prozent der Jagdversuche sind erfolgreich – so viele wie bei keinem anderen Räuber dieser Art. Keine andere Katze jagt so intensiv und effizient. Ein Leopard brauche mehr als ein halbes Jahr, um so viele Tiere zu erbeuten wie eine Schwarzfußkatze in einer Nacht, heißt es in dem „BBC“-Bericht.
Schwarzfußkatze frisst täglich ein Fünftel ihres Körpergewichts
Das Leben der nachtaktiven Wildkatzen, die tagsüber in Erdhöhlen leben, dreht sich fast ausschließlich um die Jagd. Schwarzfußkatzen fressen jede Nacht ein knappes Fünftel ihres Körpergewichts. Im Schnitt machen sie pro Stunde einen Fang. Zu ihren Beutetieren zählen vor allem kleinere Nagetiere, aber auch Vögel und sogar Heuschrecken. Auch größere Tiere wie Hühner oder Hasen können die unersättlichen Räuber Experten zufolge erlegen.
Sind die niedlichen Jäger auch für Menschen gefährlich? Eher nicht. Bekannte Fälle von ernsthaften Angriffen gibt es bislang nicht – was auch daran liegt, dass die Schwarzfußkatze extrem scheu ist und tagsüber versteckt lebt. Aufgrund ihrer geringen Größe ist die Gefahr für Menschen außerdem signifikant kleiner als bei großen Raubkatzen. Sollte es zu einer Begegnung kommen, besteht dennoch die Möglichkeit, dass die Wildtiere aggressiv werden und Menschen verletzen – wie Hauskatzen auch.
Schwarzfußkatze vom Aussterben bedroht
Allerdings wird ein Aufeinandertreffen mit den südafrikanischen Samtpfoten nicht nur aufgrund ihrer Nachtaktivität immer unwahrscheinlicher. Denn die Schwarzfußkatze gilt als gefährdet. Um die Population aufrechtzuerhalten, tauschen Zoos je nach Bedarf fortpflanzungsfähige Tiere aus. In europäischen Zoos ist die Schwarzfußkatze seit 2014 allerdings nicht mehr zu bestaunen. Grund dafür ist die nicht-infektiöse Amyloidose – eine Erkrankung, die die Niere schädigt. Die Vergiftung endet für die Tiere tödlich.



