In Bayern ist ein Mensch durch das Bornavirus gestorben. Die Zahl der bekannten Fälle bleibt zwar gering, doch das Risiko ist offenbar höher als lange angenommen. Vor allem Katzenbesitzer sollten wachsam sein – in fast allen bekannten Todesfällen bestand enger Kontakt zu einer Katze.
Dabei ist der Erreger selbst kaum bekannt: Das Bornavirus (BoDV-1) verursacht meist eine schwere Hirnhautentzündung, die fast immer tödlich endet. Während die Feldspitzmaus als Hauptüberträger gilt, kann der indirekte Kontakt über Haustiere, insbesondere Katzen, für den Menschen zur lebensbedrohlichen Gefahr werden.
Bornavirus: Übertragung durch Katzen
Das Bornavirus wurde ursprünglich bei Nutztieren wie Pferden entdeckt, doch seit 2018 ist auch der Mensch betroffen. Der Erreger stammt aus dem Kot, Speichel oder Urin der Feldspitzmaus, die in vielen Teilen Deutschlands verbreitet ist. Die Tiere tragen das Virus selbst symptomlos in sich. Problematisch wird es, wenn Katzen infizierte Spitzmäuse jagen und ihre Beute mit nach Hause bringen, berichtet die „FR“.
Experten des Robert Koch-Instituts sehen genau darin das Risiko: Beim Kontakt mit kontaminiertem Fell oder den Pfoten der Katze könnten sich Halter mit dem Bornavirus infizieren. Auch das Reinigen der Katzentoilette oder das Entfernen toter Mäuse kann ein kritischer Moment sein, vor allem dann, wenn keine Schutzmaßnahmen eingehalten werden.
Symptome, Risiken und Schutzmaßnahmen für Katzenhalter
Die Symptome beim Menschen lassen sich zunächst nur schwer feststellen. Anzeichen wie Fieber, Kopfschmerzen und neurologische Ausfälle werden oft erst zu spät sichtbar. Eine Therapie gibt es bisher nicht – ebenso wenig einen Impfstoff. Daher raten Virologen dringend zur Prävention: Handschuhe beim Mäusekontakt, gründliches Händewaschen nach dem Streicheln und Vorsicht bei ungewöhnlichem Verhalten der Katze.
Betroffen seien aktuell Regionen in Süd- und Ostdeutschland, etwa Bayern und Sachsen-Anhalt. Auch in der Schweiz und in Österreich trat das Virus in Erscheinung. Tierärzte warnen: Katzenbesitzer sollten nicht in Panik verfallen, aber aufmerksam bleiben – vor allem dann, wenn die Katze Freigang hat und regelmäßig mit Beute zurückkehrt.
Früherkennung kann Leben retten
Obwohl eine direkte Übertragung von der Katze zum Menschen als selten gilt, zeigen die bisherigen Todesfälle eine klare Verbindung. In sieben von acht dokumentierten Fällen bestand enger Kontakt zu Katzen. Das macht Prävention und schnelles Handeln bei Symptomen umso wichtiger – sowohl bei den Tieren als auch ihren Haltern.
Verhaltensänderungen, Krampfanfälle oder Lähmungserscheinungen bei Katzen sollten sofort tierärztlich untersucht werden. Bei Menschen gilt: Treten nach Kontakt mit Beutetieren unklare Symptome auf, ist ärztlicher Rat unerlässlich.




