HomeHundeStudie: Übergewicht bei Hunden hängt von diesen Faktoren ab

Studie: Übergewicht bei Hunden hängt von diesen Faktoren ab

Rund die Hälfte aller Hunde in den USA gilt als übergewichtig – mit gravierenden Folgen für ihre Gesundheit. Eine neue Studie zeigt: Futtervorlieben, Rasse, Haltungsumfeld und sogar die Wahrnehmung der Besitzer spielen dabei eine zentrale Rolle.

Übergewicht ist nicht nur beim Menschen ein wachsendes Problem, auch viele Hunde tragen zu viele Kilos mit sich herum. Das erhöht das Risiko für Erkrankungen wie Diabetes, Arthritis oder Hautprobleme erheblich und mindert die Lebensqualität der Tiere.

Forscher der „Texas A&M University“ haben nun gemeinsam mit dem Studienprojekt „Dog Aging Project“ untersucht, welche Faktoren für das Übergewicht beim Hund eine Rolle spielen. Das Ergebnis: Canine Adipositas entsteht durch ein komplexes Zusammenspiel aus Genetik, Umfeld, Futtermotivation und dem Verhalten der Besitzer.

Übergewicht beim Hund: Rassebedingte Unterschiede

Die Studie bestätigt: Manche Hunderassen sind stärker gefährdet als andere, erklären die Forscher der Universität. Besonders Retriever und Spaniels aus der Gruppe der Sporthunde zeigen eine höhere Futtermotivation. Das bedeutet: Sie sind rund zehn Prozent häufiger auf Nahrung fixiert, als andere Hunde, was ein Risiko für unkontrollierte Gewichtszunahme bedeutet.

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Da gerade Labrador- und Golden Retriever zu den beliebtesten Hunderassen in den USA gehören, hat dieses Ergebnis eine besondere Relevanz. Die Experten empfehlen daher, bei diesen Rassen besonders konsequent auf Fütterungspläne und regelmäßige Gewichtskontrollen zu achten, um dem gesundheitsschädlichen Übergewicht vorzubeugen.

Einfluss des Umfelds auf Übergewicht bei Hunden

Auch die Lebensumstände eines Hundes wirken sich auf sein Gewicht aus. Tiere in städtischer Umgebung und Hunde aus Mehrhundehaushalten zeigen laut Studie eine erhöhte Futtermotivation. Das liegt unter anderem daran, dass sie häufig weniger Bewegung und Abwechslung im Alltag haben. In Mehrhundehaushalten greifen Besitzer zudem eher zu bequemen Fütterungsstrategien wie dem freien Zugang zu Futter.

Übergewichtiger Labrador liegt auf dem Rasen.
Foto: unsplash.com/Brett Jordan (Symbolfoto)

Diese Praxis erhöht jedoch das Risiko, dass Hunde übermäßig viel Nahrung aufnehmen und unkontrolliert fressen. Die Kombination aus weniger Bewegung und mehr Futter erhöht somit unmittelbar die Gefahr des Übergewichts bei den Fellnasen. Stadthunde und Vierbeiner in Mehrhundehaushalten sollten deshalb besser kontrollierten Zugang zu ihrem Futter haben.

Rolle der Halter beim Übergewicht von Hunden

Ein weiteres Ergebnis der Studie: Viele Halter unterschätzen das Übergewicht ihres Hundes. Sie reagieren meist nur dann, wenn sie selbst das Problem erkennen und nicht, wenn der Tierarzt darauf hinweist. Damit verzögert sich häufig die Einleitung notwendiger Maßnahmen. Die Forschenden nutzten sogenannte „Body Condition Scores“ (BCS), um das Gewicht objektiv einzuschätzen.

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Dabei wird der Hund abgetastet und auf einer Skala von eins bis neun bewertet. Doch in etwa einem Drittel der in der Studie untersuchten Akten fehlte diese Angabe – ein Hinweis auf Nachholbedarf.

Die Wissenschaftler sind der Überzeugung, dass der BCS eine zentrale Rolle bei der Bekämpfung des Übergewichts beim Hund spielen kann und ruft Tierärzte dazu auf, die unkomplizierten Untersuchungen und Einschätzungen konsequenter und regelmäßiger durchzuführen. So könnten Halter das Gewichtsproblem ihrer Fellnase besser verstehen und Maßnahmen einleiten.

Konsequentes Gewichtsmanagement

Das Abnehmen ist für viele Hunde ein langwieriger Prozess. Studien zeigen, dass Diätprogramme nicht immer erfolgreich sind, wenn sie nicht konsequent umgesetzt werden. Probleme entstehen oft durch mangelnde Kommunikation zwischen Tierärzten und Besitzern oder durch fehlendes Durchhaltevermögen der Halter.

In den Vereinigten Staaten soll jetzt sogar ein Diät-Implantat beim Abnehmen helfen. Was es damit auf sich hat und was Tierärzte davon halten, erfährst Du hier.

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Manche Rassen benötigen zudem besonders strikte Fütterungsregeln, um Erfolge zu erzielen. Fachleute empfehlen daher eine individuelle Diät- und strikte Bewegungspläne, die sich an der Rasse, der Aktivität und dem Lebensumfeld des Hundes orientieren. So lässt sich das Risiko für Übergewicht langfristig senken.

Eines zeigt die neue Studie aber ganz klar: Übergewicht bei Hunden ist kein Zufall. Genetik, Haltung, Futterumgang und das Verhalten der Halter sind wichtige Faktoren, die nicht getrennt voneinander betrachtet werden sollten.

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