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Studie: Hunde ordnen Spielzeuge nach ihrer Funktion

Eine neue Studie zeigt: Hunde können Spielzeuge nicht nur nach Aussehen, sondern auch nach ihrer Funktion unterscheiden. Besonders sprachbegabte Vierbeiner übertragen erlernte Begriffe sogar auf völlig neue Objekte, ähnlich wie Kinder beim Spracherwerb.

Dass Hunde erstaunlich schlau sind, wissen Halter längst. Doch eine aktuelle Untersuchung ungarischer Verhaltensforscher liefert nun einen spannenden Beleg für ihre kognitiven Fähigkeiten: Bestimmte Hunde können Spielzeuge nicht nur unterscheiden, sondern sie auch nach Verwendungszweck ordnen.

Damit zeigen die Tiere eine Fähigkeit, die bislang vor allem Menschenkindern in der frühen Sprachentwicklung zugeschrieben wurde: Sie verknüpfen Wörter mit Konzepten und übertragen diese sogar auf neue Objekte. Die Studie eröffnet damit ganz neue Einblicke in die geistige Welt unserer Vierbeiner.

Hunde sortieren Spielzeuge nach Funktion

Das Forschungsteam der Eötvös-Loránd-Universität in Budapest untersuchte für die Studie sieben Hunde mit außergewöhnlicher Wortschatzbegabung. Diese Tiere, sechs Border Collies und ein Blue Heeler, sind bekannt dafür, die Namen von Dutzenden Spielzeugen im Alltag ohne spezielles Training zu lernen. Für die Studie erlernten sie zunächst die Begriffe „Ziehen“ und „Apportieren“.

Die Begriffe standen dabei aber nicht für ein bestimmtes Objekt, sondern für ganze Funktionsgruppen von Spielzeugen, die optisch nichts miteinander gemeinsam hatten. So sollten die Fellnasen beispielsweise zwischen einem Tau (Affiliate-Link), das sich zum „Ziehen“ eignet, und einem Ball (Affiliate-Link), der zum „Apportieren“ gedacht ist, unterscheiden. Die Hunde erkannten diese Unterschiede erstaunlich schnell.

Spielerische Experimente im Wohnzimmer

Die Tests fanden in vertrauter Umgebung bei den Haltern zu Hause statt. Dort spielten die Besitzer eine Woche lang mit den Tieren und nutzten dabei gezielt die Begriffe „Ziehen“ und „Apportieren“ für unterschiedliche, bereits bekannte Spielzeuge. Später erhielten die Hunde neue Spielzeuge, die sie bisher nicht kannten, mit denen jedoch auf die gleiche Weise gespielt wurde.

Ein schwarer Hund liegt auf dem Rasen und zerrt an einem Tau.
Foto: unsplash.com/Agape Trn (Symbolfoto)

Im entscheidenden Test verzichteten die Halter schließlich darauf, die Begriffe zu verwenden. Die Hunde mussten selbst entscheiden, welches Spielzeug zum Ziehen oder Apportieren geeignet war. Und tatsächlich: Sie wählten in vielen Fällen korrekt, obwohl sie die neuen Objekte nie zuvor mit den Worten „Ziehen“ oder „Apportieren“ gehört hatten.

Ähnlichkeit zu menschlicher Sprachentwicklung

Die Forschenden vergleichen dieses Verhalten mit dem Spracherwerb bei Kindern: Kleinkinder lernen schnell, dass eine Tasse und ein Becher unterschiedliche Objekte sind, aber denselben Zweck erfüllen. Genauso können Hunde ein neues Spielzeug dem passenden Funktionsbegriff zuordnen, unabhängig von Form oder Farbe.

Hund mit Stoff-Spielzeugen.
Foto: unsplash.com/marieke koenders (Symbolfoto)

Damit liefern die Ergebnisse einen wichtigen Hinweis: Hunde bilden offenbar mentale Konzepte, die sie auf neue Situationen übertragen können. Diese Fähigkeit galt bisher als hoch entwickelt und war vor allem aus Untersuchungen mit Kindern oder wenigen speziell trainierten Tieren bekannt. Nun zeigt sich, dass sie auch bei Hunden vorkommt.

Bedeutung für Forschung und Hundehaltung

Für die Wissenschaft eröffnet die Studie neue Wege. Sie zeigt, dass sprachbegabte Hunde ein Modell sein können, um kognitive Prozesse zu erforschen, die der Sprachentwicklung ähneln. Dabei fand das Lernen ganz natürlich im Spiel mit den Haltern statt, nicht in aufwendigen Laborsituationen oder nach jahrelangem Training. Die eingesetzten Fellnasen galten aber bereits vor der Studie als äußerst intelligent und lernwillig.

Hund mit Ball im Maul.
Foto: unsplash.com/ Chris Andrawes (Symbolfoto)

Auch für Halter ist das spannend: Die Ergebnisse unterstreichen, wie wichtig Spiel und Kommunikation für die geistige Förderung von Hunden sind. Zwar verfügen nicht alle Vierbeiner über die gleiche Sprachbegabung, doch regelmäßige Interaktion, klare Begriffe und abwechslungsreiche Beschäftigung können ihre Lernfähigkeit erheblich unterstützen.

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