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Die richtige Ernährung für Schildkröten

Eine richtige Ernährung ist für Schildkröten sehr wichtig, weil sie andernfalls erkranken können und nur wenige Jahre alt werden. Dabei erreichen größere Schildkrötenarten ein Alter von bis zu 200 Jahren! Kleinere Arten schaffen es immerhin auf 30 bis 40 Jahre. Bei jungen Schildkröten kann eine falsche Ernährungen außerdem zu Wachstumsstörungen führen. Wir verraten Euch, worauf Ihr bei der Ernährung für Schildkröten achten solltet.

Ernährung für Landschildkröten

Zuallererst ist es wichtig zu wissen, dass mediterrane Landschildkröten Pflanzenfresser sind. Das hat etwas mit der Verdauung zu tun: Diese unterscheidet sich bei Pflanzen- und Fleischfressern deutlich. Während Fleischfresser einen langen Dünndarm und kurzen Blind- und Dickdarm besitzen, verfügen Pflanzenfresser über einen verkürzten Dünndarm. Der Blind- und Dickdarm ist hingegen verlängert.

Welche Pflanzen eignen sich?

Wichtiger Bestandteil einer artgerechten Fütterung ist Heu, bestehend aus Gräsern und Kräutern. Heu ist sehr rohfaserreich und fördert die Verdauung, da es den Verdauungstrakt reinigt und somit Parasitenbefall in Grenzen halten kann. Dies könnt Ihr selber trocknen oder als Alternative auf Mischungen aus dem Tierbedarf zurückgreifen.

Diese Pflanzen eignen sich beispielsweise zur Verfütterung: Aloe, Brennnessel, Bärenlauch, Gänseblümchen, Gänsefingerkraut, Himbeerblätter, Weissklee, Löwenzahn, wilde Malve, Schafgarbe, Stiefmütterchen, Taubnessel, Breitwegerich und Spitzwegerich.

Worauf solltet Ihr achten?

Die Pflanzen, die Ihr verfüttert, sollten viele Ballaststoffe, Vitamine, Mineralien und Kalzium enthalten. Vor allem Kalzium ist sehr wichtig für die Knochen und den Panzer der Schildkröten. Die Nahrung sollte möglichst proteinarm, kohlenhydratarm und kalorienarm sein. Selbstverständlich dürfen die Pflanzen nicht giftig (wie beispielsweise Efeu) und gedüngt sein. Auch solltet Ihr keine Pflanzen vom Straßenrand pflücken und verfüttern. Gestaltet das Nahrungsangebot für Eure Schildkröte abwechslungsreich. Da von Experten geraten wird, die Landschildkröten in Freigehegen zu halten, sollten dort immer genügend Futterpflanzen zur Verfügung stehen.

Bitte verfüttert keine Nahrung wie Obst, Gemüse, Fleisch oder Hunde-/Katzenfutter. Die Verdauung der Landschildkröten ist ausschließlich auf pflanzliche und eiweißarme Ernährung ausgerichtet. Ihr tut Eurem Liebling mit der Fütterung von anderer Nahrung also keinen Gefallen – ganz im Gegenteil. Falsche Ernährung führt zu schweren Lieber- und Nierenschäden und kann sogar zum Tode der Schildkröte führen.

Für Schildkröten ist Kalk extrem wichtig. Deswegen sollte immer etwas zur Verfügung stehen. So könnt Ihr beispielsweise Sepiaschalen bereitstellen oder Eierschalen von Bio-Eiern anbieten. Außerdem muss den Landschildkröten immer ausreichen Wasser zur Verfügung stehen. Dies sollte täglich gewechselt werden.

Wasserschildkröte

Ernährung für Wasserschildkröten

Anders als Landschildkröten fressen Wasserschildkröten nicht nur Pflanzen, sondern auch Fleisch wie beispielsweise Bachflohkrebse, Heuschrecken oder Mückenlarven. Wasserschildkröten neigen dazu, soviel zu fressen, wie sie bekommen können. Das kann in menschlicher Obhut natürlich wesentlich mehr sein als in freier Natur. Als Richtwert für die Menge des Fleisches kann der Kopf der Schildkröte zur Hilfe genommen werden: Die Menge sollte in etwa die gleiche Größe haben. Seid Ihr unsicher, fragt konkret im Fachhandel bei Experten nach, wie viel Futter Eure Schildkröte benötigt.

Welche Nahrung eignet sich?

Am besten orientiert Ihr Euch bei der Fütterung an dem, was die Schildkröten auch in freier Natur fressen würden. Hier ernähren sich die Tiere besonders abwechslungsreich. Wasserschildkröten fressen – anders als Landschildkröten – wie bereits erwähnt auch Fleisch. So kann man beispielsweise Fischfilets, Wasserschnecken, Regenwürmer, Mückenlarven, Shrimps, Heuschrecken und Mehlwürmer verfüttern. Auch Wasserpflanzen eignen sich und sollten für die Tiere immer zugänglich sein. Wiesenkräuter wie Löwenzahn oder Wegerich sollten auch hin und wieder auf dem Speiseplan stehen. Auf Eisberg- oder Kopfsalat solltet Ihr hingegen verzichten – hier ist der Nährwertgehalt zu gering.

Nicht geeignet sind beispielsweise Rinder- oder Schweinefleisch. Einige Schnappschildkröten fressen Geflügel, hier solltet Ihr aber unbedingt auf die Salmonellengefahr achten! Hülsenfrüchte, Tomaten und häufige Gabe von Obst sollte ebenfalls unterlassen werden.

Worauf solltet Ihr achten?

Auch bei Wasserschildkörten gilt es darauf zu achten, dass das Futter nicht zu proteinreich ist. Nehmen Schildkröten zuviel Energie auf, kann es schnell zu Übergewicht kommen, was natürlich vermieden werden muss. Auch für Wasserschildkröten ist Kalk extrem wichtig. Deswegen sollte immer etwas zur Verfügung stehen. Auch hier könnt Ihr beispielsweise Sepiaschalen bereitstellen oder Eierschalen von Bio-Eiern anbieten. Bei einer abwechslungsreichen Ernährung müssen in der Regel keine Vitaminpräparate zugefüttert werden. Das kann sogar eher schaden, als nützlich sein.

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