- Auch gepflegte Katzen können an der hochansteckenden Krankheit Krätze erkranken, die meist durch verschiedene Milbenarten ausgelöst wird.
- Typische Symptome sind starker Juckreiz, Haarausfall, Hautrötungen und Krustenbildung, wobei sich die Tiere oft durch intensives Kratzen und Lecken zusätzlich verletzen.
- Eine frühzeitige Diagnose durch den Tierarzt sowie konsequente Behandlung und Hygiene sind entscheidend, um die Krankheit zu heilen und eine Ausbreitung zu verhindern.
Wir alle kennen wohl den Begriff „räudige Katze“ und stellen uns oft darunter eine unterernährte Straßenkatze mit wenig bis gar keinem Kontakt zu Menschen vor. Dass „Räude“ aber nur ein anderer Begriff für „Krätze“ ist und dass auch gepflegte Katzen an Krätze erkranken können, wissen wohl nur die wenigstens von uns.
Die unangenehme Krankheit ist eine Folge von Milbenbefall. Die Milbe kann sich auf der Hautoberfläche oder tief in den Haarfollikeln unserer schnurrenden Mitbewohner ansiedeln und auch dort vermehren. Ihre Eier graben sich anschließend in die Haut ihres Wirtes. Es handelt sich daher um eine Erkrankung, die buchstäblich „unter die Haut geht.“

Milben sind nicht größer als 0,5 Millimeter und daher mit bloßem Auge kaum sichtbar. Und dennoch haben sie eine enorme Macht. Sie sind verantwortlich dafür, dass Katzen an Krätze erkranken. Die Milbenart, die die Katzen-Krätze auslöst nennt sich „Räudemilbe.“
Diese Parasiten fühlen sich in den Ohren, am Kopf und am Nacken von Katzen am wohlsten, können sich aber auch über den ganzen Körper ausbreiten. Katzen-Krätze ist hochansteckend. Kommt Dein pelziger Freund auch nur in die Nähe einer infizierten Katze, kann sie sich schon anstecken.
Milben können auch ohne Wirt für circa drei Tage überleben. Für eine Ansteckung reicht es bereits, wenn Deine Samtpfote an einem Ort ist, an dem sich innerhalb der letzten drei Tage eine Katze mit Räude aufgehalten hat. Deine Tierwelt erklärt Dir nachfolgend, welche Milbenarten es gibt und welche Symptome sie auslösen. Wie Du Katzen-Krätze am effektivsten behandelst und wie Du Deinen pelzigen Freund bestmöglich schützt.
Die Symptome von Katzen-Krätze
Eines der augenscheinlichsten Symptome für Katzen-Krätze kommt bei jeder infizierten Samtpfote vor: starker Juckreiz. Das ist auch kein Wunder, denn das Wuseln der Milben auf beziehungsweise in der Haut Deines kleinen pelzigen Freundes führt zu, dass die Haut unbändig zu jucken beginnt.
Die Folge davon ist, dass sich Dein schnurrender Mitbewohner viel oder oft sogar ununterbrochen putzt, leckt oder kratzt, in der Hoffnung, dass der unangenehme Juckreiz endlich aufhört. Doch im Gegenteil: Das viele Geputze führt oftmals dazu, dass sich die Haut zusätzlich zu den störenden Milben auch noch rötet und entzündet.
In schweren Fällen kann es passieren, dass die Haare fleckenweise ausfallen oder sich Verkrustungen und Schuppen an den betroffenen Stellen bilden. Es ist erschreckend, für welches schlimmes Aussehen ihres Wirtes diese winzigen Parasiten verantwortlich sind.

Milbenarten und die Symptome, die sie auslösen
Auch wenn Katzen-Krätze deutlich seltener vorkommt als bei Fellnasen schadet es nicht, wenn Du Dich mit dem Thema auseinandersetzt und die verschiedenen Milbenarten und die Symptome, die sie auslösen, wenigstens ansatzweise kennst. Auch zum Selbstschutz, denn: Katzen können Krätze in einigen Fällen auch auf Menschen übertragen.
Demodex-Milben: Katzen können von zwei Hauptarten der Demodex-Milben befallen sein: Demodex gatoi und Demodex cati.
Demodex gatoi ist ansteckend, lebt auf der Hautoberfläche und verursacht sichtbaren Haarausfall, Rötungen, Juckreiz und Verkrustungen. Der Haarausfall kann auf das Gesicht und den Hals beschränkt sein, aber auch großflächig auftreten.
Demodex cati ist nicht ansteckend und tritt besonders häufig bei alten oder geschwächten Samtpfoten auf. Sie verursacht fleckigen Haarausfall, Hautrötungen, Schuppen und kann zu Ohrenentzündungen mit der Absonderung von bräunlichem Ohrenschmalz führen. Demodex cati ist ein natürlicher Bestandteil des Hautmikrobioms, kann jedoch außer Kontrolle geraten und Hautkrankheiten verursachen. Insbesondere wenn andere gesundheitliche Probleme vorliegen.
Notoedres-Milben: Diese Milbenart ist die häufigste Ursache für Katzen-Krätze und hochansteckend. Die Milben graben sich in die Haut ein und verursachen starken Juckreiz, Krustenbildung, Haarausfall und Entzündungen. Davon sind Ohren, Gesicht, Hals und Vorderbeine besonders betroffen. Durch das ständige Kratzen entstehen häufig zusätzliche Verletzungen wie zum Beispiel Hautabschürfungen.
Otodectes-Milben: Ohrmilben (Otodectes Cynotis) verursachen bei Katzen häufig Ohrenentzündungen und können sich auch auf andere Tiere oder den Menschen übertragen. Diese Milbenart siedelt sich meistens in den Gehörgängen an und verursacht dort Rötungen, Juckreiz und dicke, braune Ablagerungen, die viele Samtpfoten mit heftigem Kopfschütteln durch die Gegend schleudern. Auch wenn die Milben im Ohr siedeln, können sie auch juckende, rote Beulen am Hals, Rumpf oder Schwanz verursachen. Mit diesem Test (Affiliate-Link) kannst Du von Zuhause aus herausfinden, ob Deine Katze eine Ohreninfektion hat.
Sarcoptes-Milben: Die Milbe Sarcoptes Scabiei lebt zwar bevorzugt auf Hunden, kann aber auch auf Samtpfoten oder Menschen in der Nähe überspringen. Katzen, die an der Sarcoptes-Krätze erkrankt sind, leiden unter Juckreiz, Schuppen- und Krustenbildung sowie an Haarausfall. Davon besonders betroffen sind Ohren, Kopf, Hals, Schwanz und Pfoten.
So wird Katzen-Krätze behandelt
Solltest Du eines der Symptome feststellen, die auf Katzen-Krätze hindeuten, versuche nicht, Deinen kleinen Freund mit Salben oder Ölen aus Deiner Hausapotheke von seinem Juckreiz zu befreien. Suche sofort einen Tierarzt auf, warte auf das medizinische Fachurteil und richte Dich danach.
Zunächst wird der Tierarzt eine Hautprobe entnehmen und sie unter dem Mikroskop untersuchen. Anhand der Form und der Lebensweise ist erkennbar, um welche Milbenart es sich handelt. Davon ist dann auch die Therapie abhängig.
Anschließend erhält Dein schnurrender Mitbewohner ein Medikament verschrieben. Dieses tötet die Milben ab, die ein solch großes Leid verursacht haben. Der Tierarzt wird Dir empfehlen, das Medikament mehrfach anzuwenden. Denn nur so ist sichergestellt, dass wirklich alle Milben abgetötet werden. Wahrscheinlich wird Dir Dein Tierarzt auch ein Antibiotikum verschreiben. Das hilft dabei, dass mögliche Haut-Entzündungen, die durch das viele Kratzen entstanden sind, schneller heilen.
Du selbst kannst anschließend Deiner Samtpfote zuhause helfen, in dem Du ihre Haut mit bestimmten Shampoos (Affiliate-Link) und Spülungen pflegst. Diese sorgen dafür, dass sich die entzündete Haut entspannt.
Sollten noch andere Katzen in Kontakt mit der erkrankten Samtpfote gekommen sein, ist sehr wahrscheinlich auch hier eine Behandlung fällig. Falls Du Dich selbst angesteckt haben solltest, lasse Dich ebenfalls von Deinem Arzt behandeln.
So beugst Du einem Milbenbefall am einfachsten vor
Da Katzen-Krätze hoch ansteckend ist, solltest Du den Kontakt zu „räudigen“ Katzen vermeiden. Halte Deinen kleinen Liebling fern von streunenden oder kranken Artgenossen.
Bespreche mit Deinem Tierarzt, ob eine Prophylaxe sinnvoll ist. Denn viele „Spot-On-Präparate“ (Affiliate-Link) wirken auch vorbeugend gegen Milben.
Unterzieh Deinem kleinen Liebling täglichen Check-Ups und achte auf Rötungen oder punktuellen Haarausfall. Beobachte auch, ob sich Deine Katze mehr als gewöhnlich putzt oder leckt. Die frühzeitige Erkennung ist entscheidend, um eine Ausbreitung der Räude zu verhindern.
Achte auf Sauberkeit und Hygiene im Haushalt. Reinige Schlafplätze, Decken, Kissen oder Kratzbäume (Affiliate-Link) regelmäßig. Desinfiziere bei Verdachtsfällen alle Kontaktflächen.
Fazit: Können Katzen auch Krätze bekommen?
Ja, auch Katzen können Krätze bekommen. – Wenn auch viel seltener als Hunde. Besonders die Milbe Notoedres Cati ist bei Katzen die Hauptursache für die sogenannte „notoedrische Räude“. Hierbei handelt es sich um eine hochansteckende Form der Krätze. Auch andere Milbenarten wie Otodectes Cynotis (Ohrmilben) oder Demodex-Arten können krätzeartige Symptome hervorrufen.
Zu den Anzeichen einer Krätze gehören neben starken Juckreiz vor allem Haarausfall, Schuppenbildung, Rötungen und Verkrustungen. Durch das ständige Putzen, Lecken und Kratzen kann sich zusätzlich die Haut entzünden. Außerdem kann es zu Selbstverletzungen wie Hautabschürfungen kommen.
Eine frühzeitige Erkennung und tierärztliche Behandlung sind entscheidend, um Leid und Ansteckung zu verhindern. Gute Hygiene, regelmäßige Kontrollen und der Schutz vor infizierten Tieren sind besten Maßnahmen zur Vorbeugung.
Unsere Ratgeber ersetzen nicht die veterinärmedizinische Beratung bei Deinem Tierarzt. Sie dienen lediglich der Information und sollen einen Überblick über Krankheiten, Verletzungen und deren Behandlung liefern. Wenn Dein Tier Symptome zeigt, die auf Verletzungen, Krankheiten oder Unwohlsein hinweisen, solltest Du unbedingt eine Tierarztpraxis oder eine Tierklinik aufsuchen.




