HomeNewsRätsel um „blaue Hunde“: Mysteriöse Entdeckung in Tschernobyl

Rätsel um „blaue Hunde“: Mysteriöse Entdeckung in Tschernobyl

In der Sperrzone von Tschernobyl sorgt eine ungewöhnliche Entdeckung für Aufsehen: Mehrere Hunde zeigen plötzlich ein leuchtend blaues Fell. Tierschützer rätseln über die Ursache und versuchen, die Tiere einzufangen, um Proben zu nehmen und ihnen zu helfen.

In der berüchtigten Sperrzone von Tschernobyl, wo seit Jahrzehnten kein Mensch dauerhaft lebt, sorgt ein ungewöhnliches Phänomen für Rätselraten. Mehrere dort lebende Streunerhunde wurden mit blau schimmerndem Fell gesichtet.

Die Tierschutzorganisation „Dogs of Chernobyl“, die seit Jahren rund 700 Hunde in dem Gebiet betreut, veröffentlichte Videoaufnahmen der Tiere und ist sich sicher, dass die Vierbeiner vor wenigen Tagen noch nicht blau waren. Nun versuchen Helfer, einige Tiere einzufangen, um der Ursache auf den Grund zu gehen.

Blaue Hunde im Sperrgebiet von Tschernobyl

Laut den Tierschützern könnten die Hunde mit chemischen Substanzen in Kontakt gekommen sein, die sich im Fell festgesetzt haben. Zwar sehe der blaue Schimmer besorgniserregend aus, doch die Tiere wirkten gesund und aktiv. Einige Nutzer in sozialen Medien vermuteten, dass Farbstoffe oder chemische Rückstände die Färbung verursacht haben könnten, berichtet die „Daily Mail“.

Die betroffenen Hunde gehören zu einer Population, die nach der Reaktorkatastrophe 1986 in der Sperrzone überlebte. Ihre Vorfahren waren Haustiere, die bei der Evakuierung zurückgelassen wurden. Seitdem haben sich die Tiere an die widrigen Bedingungen angepasst und über Generationen hinweg stabile Rudel gebildet, die im Areal rund um das Kraftwerk leben.

Tschernobyl-Hunde haben sich genetisch angepasst

Bereits frühere Studien zeigten, dass die Hunde in der Tschernobyl-Zone genetische Besonderheiten aufweisen. Forschende der Columbia University in New York fanden 2023 Hinweise darauf, dass sich zwei Populationen gebildet haben, die genetisch deutlich von anderen Hunden abweichen. Offenbar haben sie gelernt, inmitten von Strahlung und Schwermetallen zu überleben.

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Die Untersuchungen ergaben fast 400 ungewöhnliche Genbereiche, die mit der Anpassung an extreme Umweltbedingungen in Verbindung stehen könnten. Ob diese genetischen Veränderungen auch etwas mit der mysteriösen blauen Färbung zu tun haben, ist unklar. Sicher ist nur: Die Tiere haben in einer lebensfeindlichen Zone eine erstaunliche Widerstandskraft entwickelt.

Tierschützer wollen Fellfärbung aufklären

Die Tierschützer hoffen, die blauen Hunde bald einfangen zu können, um ihr Fell und Blut zu untersuchen. Ziel sei es, zu klären, ob eine harmlose chemische Reaktion oder eine gefährliche Kontamination hinter dem Phänomen steckt. Noch gibt es keine Beweise für eine gesundheitliche Gefährdung der Tiere.

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