Seit Februar sorgt ein Kunstwerk im „Museo d’Arte Moderna di Bologna“ für Kontroversen: Unter dem Titel „Copycat“ wird eine tote Katze auf einem Kopiergerät ausgestellt. Besucher können auf Knopfdruck eine farbige Kopie des Tieres erhalten, versehen mit Signatur.
Während einige es als ironischen Kommentar verstehen, stößt das Werk bei Tierschutzorganisationen auf heftige Kritik. Sie werfen den Machern vor, den Tod eines Tieres für provokante Effekte zu instrumentalisieren. Nun verlangen sie ein Ende der Ausstellung.
Tierschützer kritisieren tote Katze im Museum
Die italienische Vereinigung gegen Tierversuche (LAV) wandte sich öffentlich an die Verantwortlichen des Museums. In ihrer Stellungnahme wurde betont, dass kein Tierkörper für künstlerische Zwecke ausgestellt werden dürfe. Die Verwendung eines toten Tieres erinnere an eine Verhöhnung von Leid und Leben, berichtet die „Rheinische Post“.
Kritisiert wurde auch, dass die Installation Besucher aktiv einbezieht, indem sie Kopien der Katze mitnehmen können. Für die Organisation überschreite das Werk damit eine Grenze: Statt Denkanstöße zu geben, verwandle es ein Tier in ein Souvenir. Auch andere ausgestellte Präparate, wie Tauben, wurden beanstandet.
Politischer Druck auf das Museum
Die Aktivisten aus Italien richten ihre Forderungen nicht nur an die Kuratoren, sondern auch an den Bürgermeister von Bologna. Von ihm verlangen sie, eine sofortige Entfernung aller Tierkörper aus der Ausstellung zu veranlassen. Keine Provokation könne die Zurschaustellung toter Tiere rechtfertigen. Die Verantwortlichen des Museums verweisen darauf, dass die Schau über 100 Werke aus den vergangenen 70 Jahren umfasst und Ironie als Leitmotiv wählt.
Für Tierschützer bleibt diese Erklärung unzureichend: Kunst dürfe provozieren, doch nicht auf Kosten von Respekt und Mitgefühl gegenüber verstorbenen Lebewesen. Die Ausstellung „Leichte Ironie“ läuft noch bis September und zeigt Werke von mehr als 70 Künstlerinnen und Künstlern. Das Werk „Copycat“ von Eva und Franco Mattes soll in diesem Rahmen Ironie im künstlerischen Schaffen verdeutlichen.



