HomeRatgeberParvovirose, Giardien & Co.: Diese 5 Welpenkrankheiten musst Du kennen

Parvovirose, Giardien & Co.: Diese 5 Welpenkrankheiten musst Du kennen

Du planst, einen Welpen bei Dir aufzunehmen? Dann solltest Du Dich vorher genau informieren – auch über Krankheiten, an denen Dein kleiner Liebling leiden könnte. Welche Krankheiten besonders verbreitet sind und woran Du sie erkennst.

Du überlegst, einen Welpen als neues Familienmitglied bei Dir aufzunehmen? Du hast bereits gründlich das Für und Wieder abgewägt und bist Dir sicher, dass Du die Verantwortung für ein Lebewesen über eine Dauer von ungefähr 15 Jahren übernehmen kannst? Denn so lange leben viele Hunde.

Neben den finanziellen Aspekten solltest Du Dich aber unbedingt auch mit dem Thema Hundegesundheit beschäftigen. Denn: Auch Welpen können krank werden – egal, ob sie vom Züchter kommen oder aus dem Tierschutz. Wir stellen Dir fünf Welpenkrankheiten vor, die besonders häufig auftreten.

Welpenkrankheiten vorbeugen: So wichtig sind Impfungen

Regelmäßige Tierarztbesuche sind wichtig, egal ob mit Katze, Kaninchen oder Hund. Schon im jungen Welpenalter solltest Du regelmäßig mit Deinem Hund in die Praxis fahren. Dann stehen nämlich auch die ersten Impfungen an. Verantwortungsvolle Züchter oder Tierschutzvereine kümmern sich in der Regel darum, dass Dein neuer Fellkumpel alle Impfungen bekommt, die er bis zum Zeitpunkt seiner Abgabe benötigt. Diese findet frühestens mit acht Wochen statt.

Trotzdem solltest Du überprüfen, ob Dein Welpe alle Impfungen bekommen hat, wenn Du ihn mitnimmst. Welche Immunisierungen Dein Welpe verabreicht bekommen hat, kannst Du in seinem EU-Heimtierausweis nachsehen.

Welpe beim Tierarzt
Foto: pixabay.com/12019

Bereits in der achten Lebenswoche sollte der Welpe gegen Staupe, Leptospirose, Parainfluenza, Hepatitis contagiosa canis und Parvovirose geimpft werden. In der zwölften Woche steht die Impfung gegen Tollwut an. Einige der genannten Krankheiten, zu denen es wohlgemerkt einen Impfschutz gibt, gehören auch zu den fünf häufigen Welpenkrankheiten.

Übrigens: Frühzeitige Tierarztbesuche dienen auch der Prophylaxe und helfen dabei, Deinen Hund schon frühzeitig an neue, fremde Situationen und den Besuch beim Tierarzt vorzubereiten.

1. Parvovirose – eine Krankheit, die bei Welpen tödlich enden kann

Parvovirose ist neben Herpes-Viren und Staupe eine der häufigsten Virusinfektionen bei Welpen. Und sie kann wirklich gefährlich werden. Erkrankte Hunde leiden an übelriechendem, wässrigen, manchmal sogar blutigem Durchfall. Dazu kommen Mattheit, Erbrechen und Fieber. In besonders schlimmen Fällen kann eine Parvovirose-Infektion zu Blutvergiftungen und Herzmuskelentzündungen führen.

Viele Welpen sterben, wenn sie an Parvovirose erkranken. Das liegt daran, dass ihr Immunsystem noch nicht vollständig entwickelt ist. Deswegen solltest Du auch schnell handeln, wenn Dein Welpe Verdauungsprobleme hat – und mit ihm einen Tierarzt aufsuchen. Der kann Deinem Liebling Infusionen, Antibiotika, Magenschutztabletten, Schmerzmittel und Medikamente gegen die Übelkeit verabreichen.

Am besten sorgst Du aber schon mit einer rechtzeitigen Impfung dafür, dass Dein Welpe vor Parvovirose geschützt ist. Außerdem wichtig: Sollte Dein Hund sich infiziert haben, musst Du ihn von anderen Tieren isolieren – Parvovirose ist hochansteckend.

Du brauchst weitere Informationen zur Parvovirose bei Welpen? Wir haben Dir die wichtigsten Symptome und Behandlungsmöglichkeiten zusammengefasst.

2. Zwingerhusten – wenn der Welpe hustet und würgt

Zwingerhusten wird von Bakterien und Viren übertragen und verbreitet sich als Tröpfcheninfektion vor allem unter Tieren, die auf engem Raum zusammenleben. Zu den wichtigsten Symptomen gehören starker Husten, Niesen, Schlappheit, fehlender Appetit und tränende Augen. Gegen den viralen Anteil, die Parainfluenza, werden Hunde regelmäßig geimpft. Die bakterielle Komponente wird nur bei Risikopatienten verimpft, zum Beispiel bei Tierheimhunden.

Bei erwachsenen Hunden verläuft die Hundekrankheit meist ohne Komplikationen und der tierische Patient ist nach ungefähr zwei Wochen über den Berg. Für Welpen kann Zwingerhusten aber gefährlich werden. Deswegen solltest Du mit Deinem Welpen zum Doc fahren, wenn er Anzeichen der Krankheit zeigt. Der Tierarzt kann Deiner Fellnase dann zum Beispiel mit Antibiotika helfen.

Du willst mehr über Zwingerhusten beim Welpen erfahren? Hier findest Du alle infos.

3. Der Lebershunt – gefährliche Erbkrankheit

Ein Lebershunt ist eine Missbildung der Blutgefäße in der Leber, die dafür sorgt, dass das Organ das Blut Deines Welpen nicht mehr richtig reinigen kann. So gelangen Giftstoffe in den Blutkreislauf und ins Gehirn. Außerdem verkümmert die Leber, weil sie keine Nährstoffe mehr aus dem Blut bekommt.

Lebershunts werden vererbt – es handelt sich also um eine angeborene Krankheit, die bei einigen Rassen, zum Beispiel Dackel, Malteser und Labrador – häufiger auftritt als bei anderen. Eigentlich darf mit Elterntieren mit dieser Vorerkrankung nicht mehr gezüchtet werden. Deshalb solltest Du Dich beim Welpenkauf versichern, dass weder die Mutter noch der Vater Deines zukünftigen Begleiters einen Lebershunt hatte.

Welpe liegt auf dem Boden.
Foto: pixabay.com/947051 (Symbolfoto)

Symptome für einen Lebershunt treten meist in den ersten sechs Lebensmonaten auf. Dazu gehören: Ein depressiv bis apathisch-komatöses Verhalten, Desorientierung, Abgeschlagenheit und Kopfschmerzen, die Du daran erkennst, dass Dein Hund seinen Kopf gegen die Wand oder gegen Gegenstände drückt.

Oft sind erkrankte Hunde kleiner und schwächer als ihre Artgenossen, haben ein gestörtes Gangbild und sehen schlechter. Weitere Anzeichen: Appetitlosigkeit, Erbrechen, Durchfall und Krampfanfälle, die an Epilepsie erinnern. Ein Lebershunt muss mit einer Operation entfernt werden. Und die ist oft nicht günstig, kann mehrere Tausend Euro kosten.

Weitere Informationen über Lebershunts beim Welpen findest Du in diesem Artikel.

4. Würmer – fiese Parasiten

Würmer sind fiese Endoparasiten, die die Entwicklung Deines Welpens negativ beeinflussen können. Sie befallen die inneren Organe des Hundes, vor allem den Darm, und entziehen ihm Nährstoffe. Dadurch werden die Tiere geschwächt, was sie anfälliger für andere Krankheiten macht.

Es gibt verschiedene Arten von Würmern, die Deinem Welpen gefährlich werden können – zum Beispiel Spülwürmer oder Hakenwürmer. Ganz junge Welpen können sich zum Beispiel schon im Mutterleib mit Spulwürmern infizieren, Hakenwürmer können sie auch über die Muttermilch aufnehmen.

Außerdem kann es passieren, dass Dein Hund Würmer bekommt, wenn er den Kot eines erkrankten Tieres oder Teile eines infiziertes Kadavers gefressen hat. Du solltest also genau darauf achten, was Deine Welpe bei der Erkundung der Welt so alles in den Mund nimmt. Wichtig ist auch, Deinen Welpen schon frühzeitig regelmäßig zu entwurmen – am besten alle 14 Tage.

Mehr über Würmer und warum sie für Deinen Welpen gefährlich sind, liest Du in diesem Ratgeber.

5. Giardien – jetzt kommt es auf Hygiene an

Auch Giardien sind Endoparasiten, die immer wieder Welpe infizieren. Den Parasiten gibt es in zwei Formen: als bewegliches Kleinstlebewesen, Trophozoit genannt, und als Zyste. Nimmt Dein Hund eine solche Zyste auf, zum Beispiel, weil er den Kot eines infizierten Tieres frisst, besiedeln die Trophozoiten die Darmschleimhaut Deines Welpen. Schon eine geringe Aufnahme von Giardien-Erregern können zu einer Infektion führen, die man nur schwer wieder los wird.

Golden Retriever sitzen auf einer Wiese
Foto: pexels/ Chevanon Photography

Vor allem Welpe leiden an Giardien – bei erwachsenen Hunden treten nur selten Symptome auf. Symptome sind meist schleimiger Durchfall und Erbrechen. Dein Tierarzt kann Deinem Welpen Medikamente gegen die Krankheit verschreiben. Allerdings musst auch Du aktiv werden und ganz besonders penibel auf Hygiene achten. Reinige Hundenäpfe, Decken und Spielzeug besonders intensiv – und wenn Deinem Hund ein Malheur passiert, solltest Du die Stelle desinfizieren. Denn: Wenn Dein Hund auch nur eine minimale Menge an Erregern aufnimmt, steckt er sich wieder mit Giardien an.

Weitere Tipps für den Umgang mit Giardien bei Welpen findest Du in diesem Beitrag.

Typische Welpenkrankheiten: Diese Fragen solltest Du stellen

Um der Entstehung vieler Welpenkrankheiten vorzubeugen oder diese gar auszuschließen, solltest Du bereits beim Züchter oder im Tierheim einen besonderen Blick für die folgenden Details haben und entsprechende Fragen stellen:

  • Welche Vorerkrankungen haben die Elterntiere? Wurde darauf geachtet, dass Krankheiten ausselektiert werden?
  • Sind oder werden die Elterntiere und die Welpen geimpft? Und wenn ja, wann?
  • Findet eine regelmäßige Entwurmung der Welpen und der Mutterhündin statt? Wie oft?

Und dann stelle Dir selbst noch ein paar Fragen, wenn Du Dir die Welpen live vor Ort ansiehst:

  • Wie sauber ist die Umgebung, in der der Welpe gehalten wird?
  • Bekommt er regelmäßig frische Nahrung und sauberes Wasser?
  • Werden seine Liegeplätze, Näpfe und sein Spielzeug gereinigt?
  • Werden die Tiere auf engem Raum zusammengehalten?

Pfotendoctor und Deine Tierwelt beantworten Deine Fragen

Hast Du Fragen zum Welpenkauf oder brauchst Hilfe bei einem gesundheitlichen Problem Deines Welpen? Dann steht Dir der kostenlose Welpen-Check von DeineTierwelt in Kooperation mit Pfotendoctor mit Rat und Tat zur Seite. Die erfahrenen Tierärzte des Telemedizinanbieters sind rund um die Uhr für Dich erreichbar – und beantworten Deine Fragen. Das Beste: DeineTierwelt übernimmt für Dich die Beratungskosten! Du willst mehr wissen? Hier geht‘s zum DeineTierwelt Welpencheck.

Wichtiger Hinweis
Unsere Ratgeber ersetzen nicht die veterinärmedizinische Beratung bei Deinem Tierarzt. Sie dienen lediglich der Information und sollen einen Überblick über Krankheiten, Verletzungen und deren Behandlung liefern. Wenn Dein Tier Symptome zeigt, die auf Verletzungen, Krankheiten oder Unwohlsein hinweisen, solltest Du unbedingt eine Tierarztpraxis oder eine Tierklinik aufsuchen.

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