HomeNewsOrdnungsamt räumt Futterstelle – Tierschützer zeigen Behörde an

Ordnungsamt räumt Futterstelle – Tierschützer zeigen Behörde an

In Pasewalk hat das Ordnungsamt eine Futterstelle für Straßenkatzen abgerissen. Der Tierschutzverein zeigte die Behörde zunächst wegen Diebstahls an, da Inventar verschwand. Die Stadt verweist auf Sicherheitsrisiken und hygienische Probleme. Nun soll eine Lösung gefunden werden.

In Pasewalk sorgt ein Konflikt um den Schutz von Straßenkatzen für Aufsehen. Das Ordnungsamt ließ eine vom Katzenschutzverein betreute Futterstelle im Volkskulturpark räumen. Nach Angaben der Tierschützer verschwanden dabei nicht nur Unterstände, sondern auch Näpfe und Decken.

Die Ehrenamtlichen sind schockiert: Sie hatten dort seit zwei Jahren rund 26 Katzen versorgt, viele davon krank und ohne jede andere Anlaufstelle. Vereinsmitglied Anja Weiß spricht von einer Katastrophe für die Tiere. Die Stadt begründet ihr Vorgehen mit Sicherheitsbedenken und drohenden Hygieneproblemen.

Tierschützer entsetzt über Räumung von Futterstelle

Der Verein „Katzenschutz Pasewalk“ aus Mecklenburg-Vorpommern hatte unter einem alten Carport einen Unterschlupf für herrenlose Katzen geschaffen. Mit Planen, Körben und Heizdecken versorgten die Mitglieder die Tiere regelmäßig. Als die Anlage entfernt wurde, flohen viele Katzen panisch. Einige konnten später eingefangen werden, andere blieben verschwunden, berichtet der „Nordkurier“.

Für die Ehrenamtlichen war die Aktion ein Schock. Rund 1.000 Euro sei das Material wert gewesen, sagte Anja Weiß. Sie habe die Polizei eingeschaltet und Anzeige erstattet. Zwar hätten Nachbarn früher einmal Beschwerden über Verschmutzungen geäußert, doch zuletzt sei Ruhe gewesen. Warum es ohne Vorwarnung zur Räumung kam, bleibt für sie unverständlich.

Stadt verweist auf Gefahrenlage

Ordnungsamtsleiter Michael Köppen erklärte, der Carport sei einsturzgefährdet gewesen. Deshalb habe sofort gehandelt werden müssen, um Gefahren für Menschen und Tiere abzuwenden. Außerdem habe das Futter Ratten angelockt, was in der Vergangenheit bereits zu Plagen geführt habe. Auch unangenehme Gerüche seien festgestellt worden.

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Eine Kommunikation mit dem Verein habe es im Vorfeld nicht gegeben, räumte Köppen ein. Im Nachhinein sprach er jedoch von möglichen Kompromissen: In den kommenden Tagen solle entschieden werden, wie eine neue Versorgung der Katzen aussehen könne. Ziel sei eine Lösung, die sowohl Tierschutz als auch öffentliche Ordnung berücksichtigt.

Anzeige wegen Diebstahl: Eigentum soll zurückgegeben werden

Den Vorwurf des Diebstahls weist die Stadt zurück. Das Inventar sei nicht verloren, sondern sichergestellt worden und werde dem Verein zurückgegeben. Dennoch sei der Verlust der vertrauten Umgebung für die Tiere einschneidend. Einige von ihnen seien krank und schwach, ohne Schutz könnten sie den Winter kaum überstehen, warnt der Verein.

Tierschützerin Anja Weiß hofft nun auf mehr Professionalität in der Zusammenarbeit mit den Behörden. Der Verein, der auf Spenden angewiesen ist, wolle nur seine Arbeit fortführen. Für die Mitglieder sei es bitter, dass statt eines Gesprächs harte Maßnahmen ergriffen wurden. Zugleich drängt die Zeit: Die kalte Jahreszeit steht unmittelbar bevor.

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