Mehr als ein Jahr nach der Aufnahme von American XL Bullys in den „Dangerous Dogs Act“ in England und Wales reißen die Diskussionen über weitere mögliche Verbote nicht ab. Immer wieder wurde dabei der Cane Corso genannt, eine imposante und kräftige Rasse, die viele für potenziell gefährlich halten.
Um Gerüchte aus dem Weg zu räumen, stellte ein Abgeordneter im britischen Parlament eine direkte Anfrage an die zuständige Ministerin. Die Antwort fiel eindeutig aus: Vorerst wird es keine Aufnahme des Cane Corso in die Liste der verbotenen Rassen geben. Dennoch bleiben Halter in der Verantwortung.
Cane Corse: Keine Einstufung als verbotene Rasse
Die Regierung erklärte in einem offiziellen Schreiben, dass derzeit keine Pläne existieren, den Cane Corso auf die Liste der verbotenen Hundearten nach dem „Dangerous Dogs Act 1991“ zu setzen, berichtet „Express“. Wer jedoch seinen Hund nicht unter Kontrolle hat, verstößt unabhängig von der Rasse gegen das Gesetz, stellt die Regierung klar.
Damit reagiert die Politik auf zunehmende Forderungen nach klareren Regeln für große und kräftige Hunde. XL Bullys sind in England und Wales bereits streng reguliert, die Haltung ist ohne Ausnahmegenehmigung und rechtliche Hürden nicht mehr möglich. Zuvor gab es immer wieder Zwischenfälle und tragische Angriffe durch die Rassehunde. Der Cane Corso soll aber vorerst nicht unter die gleichen Vorschriften fallen.
Gefahrenpotenzial bleibt Thema
Der Cane Corso ist eine traditionsreiche Hunderasse, deren Ursprünge bis in die Antike zurückreichen. Die Tiere gelten als Nachfahren römischer Kriegshunde und wurden über Jahrhunderte hinweg als Wach- und Schutzhunde eingesetzt. Mit einem Gewicht von bis zu 50 Kilogramm sind sie äußerst kräftig. Obwohl die Rasse insgesamt eher selten ist, warnen Tierschutzorganisationen vor den Gefahren unsachgemäßer Haltung.

Ohne konsequente Erziehung und Erfahrung könne die Kontrolle über ein so starkes Tier schnell entgleiten. Deshalb empfehlen Fachleute den Cane Corso vor allem für erfahrene Hundehalter. In Deutschland steht der Rassehund übrigens in einem Bundesländern auf der Liste der potenziell gefährlichen Hunde der Kategorie Zwei: in Bayern.
Bis vor kurzem war das auch in Brandenburg der Fall. Dort wurde die Rasseliste allerdings im Juni 2024 abgeschafft. Dort werden Hunde nun nicht mehr aufgrund ihrer Rasse als gefährlich eingestuft, sondern individuell aufgrund ihres Verhaltens.



