Ein Fall aus Bielefeld sorgt derzeit in Tierschutzkreisen für Aufsehen: Die junge Hündin NoName wurde aus Rumänien gerettet, fand nach Monaten eine Adoptantin – und landete nur kurze Zeit später wieder beim Verein „Hundenothilfe OWL“.
Der Grund: Die Frau sah „Mängel“ an dem Tier und verlangte die Rückzahlung der Schutzgebühr. Tierschützer des Vereins zeigen sich fassungslos. Sie betonen, dass die Schutzgebühr keinen Kaufpreis darstellt, sondern das Tier vor unüberlegten Entscheidungen schützen soll.
Halterin gibt Hündin wegen „Mängeln“ zurück
Die erst sieben Monate alte Hündin NoName war mit ihren Geschwistern in Rumänien gefunden worden und kam über einen Partnerverein zu den Tierschützern nach Bielefeld. Nach monatelanger Wartezeit fand sich endlich eine Interessentin, die nach erfolgreicher Vorkontrolle den Adoptionsvertrag unterzeichnete und die erforderliche Schutzgebühr zahlte, berichtet der „Merkur“.
Die Option, die Hündin zunächst nur in Pflege zu nehmen, lehnte sie ab. Doch nur drei Wochen später wollte die Frau NoName zurückgeben. Sie bezeichnete die Fellnase als „mangelhaft“, weil sie ängstlich, zu klein und schwer erziehbar sei. Gleichzeitig verweigerte sie die Rückgabe des Tiers an den Verein, solange sie nicht die gesamte Schutzgebühr erstattet bekam. Laut Verein drohte sie sogar, das Tier privat weiterzuverkaufen. Um die Situation zu entschärfen, zahlte der Verein schließlich die Hälfte der Summe zurück.
Empörung bei Tierschützern
Für die „Hundenothilfe OWL“ war das Verhalten der Adoptantin ein Schlag ins Gesicht. Vereinsmitglied Mona Schreiber betonte, dass die Schutzgebühr eine symbolische Wertschätzung für das Tier sei und keine finanzielle Gegenleistung. Sie soll verhindern, dass Tiere unüberlegt angeschafft oder wie Gegenstände behandelt werden.

Sie erklärte, die Adoptantin habe das Tier wie einen Gegenstand behandelt. Schon einen Tag nach der Rücknahme habe sich NoName in ihrer Pflegestelle erholt, Vertrauen gefasst und Freude am Spazierengehen gezeigt. Ein Gutes hatte der dramatische Fall: Mehrere seriöse Interessenten haben sich mittlerweile gemeldet, um der Hündin ein neues Zuhause zu geben. Die Tierschützer wählen jetzt die passenden Halter aus.



