Natürlich kennen Katzenbesitzer ihre Samtpfoten. Doch manchmal ist das Verhalten der Lieblinge auf vier Pfoten nicht ganz so leicht zu erkennen. Das gilt auch, wenn Katzen gestresst sind. Dabei gibt es durchaus deutliche Signale für Stress: Dann verstecken sich die Miezen, zeigen Fluchtverhalten, erklärt Christian Broadhurst, leitender Tierarzt in der US-Tierklinik „Clay Humane“. In Haushalten mit mehreren Katzen könne es auch häufiger zu Kämpfen unter den Stubentigern kommen.
Der Grund für den Stress? „Katzen werden von Adrenalin und Angst angetrieben“, so der Experte zu „Newsweek“. Das führt dazu, dass sie voller Energie sind. Aber es kann auch Stress auslösen. Das Problem, ergänzt Katzen-Expertin Pam Johnson-Bennett: Der Stress könne sich langsam aufbauen, so dass Katzenhalter nicht merken, was die Katze bedrückt.
Routine gibt der Katze Sicherheit
Aber: Wir können Katzen helfen, dem Stress zu entkommen. Ganz wichtig für Katzen ist Routine – sie gibt ihnen Sicherheit, sagt der Katzen-Experte. „Stelle sicher, dass es feste Zeiten fürs Essen, Spielen und auch fürs Reinigen der Katzentoilette gibt.“

Zusätzlich gibt es Übungen, die Stress bei Katzen abbauen. Eine der besten Übungen ist Broadhurst zufolge ein Spaziergang. „Nicht alle Katzen laufen bereitwillig an einem Geschirr“, weiß der Tierarzt. „Aber wenn die Katze das mag, ist eine Runde draußen eine der besten Aktivitätsquellen für sie.“
Übungen gegen Stress bei Katzen – einfach spielen
Denn genau darum geht es: Durch Aktivität können Katzen Stress abbauen. Wenn ihre Katze keine Spaziergänge mag, können Spiele helfen. Carly Fox, leitende Tierärztin am Schwarzman Animal Medical Center in New York, rät: „Zu den Übungen gehören die Jagd nach einem Federstab oder das Spielen mit einem Mitbewohner.“
Auch Kratzbäume (Affiliate-Link) könnten den Miezen helfen, Stress abzubauen. Genau wie eine Katzenhängematten (Affiliate-Link) am Fenster, in der sich Deine Katze stressfrei zurücklehnen und die Aussicht genießen kann.

Broadhurst schlägt außerdem vor, Lasergeneratoren in der Mitte des Bodens zu platzieren. Sie schalten sich unregelmäßig ein, zeichnen Muster auf den Boden – damit spielen Katzen gerne. Aber Vorsicht: Einige Samtpfoten reagieren frustriert, weil sie den roten Punkt nie „fangen“ können. Das sorgt dann für zusätzlichen Stress.
Auch Clickertraining könne helfen, Katzen auszulasten und ihnen eine Erfolgserlebnis zu bescheren, erklärt
Denise Riggers, die eine mobile Tierarztpraxis in Putzbrunn betreibt. Jeden Tag mindestens ein paar Minuten mit der Katze zu spielen, stärke die Bindung und sorge für Beschäftigung.
Mittel gegen Stress bei Katzen: Helfen Pheromone und CBD?
Umzug, Baulärm oder eine anstehende Reise – manchmal kann man Stress nicht vermeiden. Aber es gibt Hilfsmittel, um die Katze in dieser Zeit etwas zu beruhigen. „Bis zu einem gewissen Grad kann man die Katze etwa mit Pheromon-Verdampfern für die Steckdose unterstützen“, so Riggers.
Solche Pheromon-Verdampfer gibt es frei verkäuflich. Wichtig sei, dass man auf die Herkunft achtet und sie beim Händler kauft, sagt Maren Püschel, Tierärztin in der Kleintierklinik Wasbek. „Wurden sie privat zusammengemischt, kann man sich nicht sicher sein, was da alles genau drinnen ist.“
Alternativ kannst Du Deiner Katze in Absprache mit einem Tierarzt auch Nahrungsergänzungsmittel wie Zylkene geben. „Dieser Stoff steckt auch in der Muttermilch von Katzen und beruhigt die Tiere. Der Stoff erhöht die Fähigkeit Serotonin zu bilden, benebelt die Katze aber nicht“, erklärt Püschel.
Manche Halter schwören auch auf CBD-Öl (Affiliate-Link) zur Beruhigung. „Wichtig ist dann, dass das Öl kein THC enthält und speziell für Katzen zugelassen ist. Cannabinoide haben nachweislich eine schmerzlindernde Wirkung“, sagt die Tierärztin.
Ganz wichtig ist auch ein persönliches Territorium für die Katze, so Johnson-Bennett. Dieser Katzenplatz aus Kratzbäumen und Verstecken ist ein idealer Rückzugsort für die Katze. Und auch das brauchen Katzen – einfach mal Ruhe!
mit dpa-Material



