Wer einen Hund hat, kennt den Anblick: Das Tier rollt sich gemütlich ein, den Kopf auf einem Kissen gebettet, und sieht dabei aus, als würde es genau wissen, wie man bequem schläft. Manche Hunde suchen sich gezielt die Sofakissen der Halter, andere erobern das Kopfkissen im Schlafzimmer.
Das wirkt menschlich, hat aber klare tierische Gründe. Obwohl Hunde anatomisch gesehen kein Kissen zum Schlafen benötigen, kann es ihr Wohlbefinden steigern. Komfort, Stabilität, Sicherheit und emotionale Bindung spielen dabei eine Rolle. Wer versteht, warum Hunde dieses Verhalten zeigen, kann besser entscheiden, ob und welches Kissen für den eigenen Vierbeiner geeignet ist – und welche Alternativen es gibt.
Komfort, Stabilität und Gelenkschonung
Ein Kissen bietet eine weiche, nachgebende Unterlage, die Muskeln und Gelenke entlastet. Besonders bei älteren Hunden oder solchen mit Gelenkproblemen kann das wichtig sein: Die erhöhte Lagerung des Kopfes oder der Gliedmaßen vermindert Druckstellen und verhindert, dass die Wirbelsäule ungünstig abknickt, erklärt Matratzen- und Kissenhersteller „Puffy“.
Weiche Oberflächen erhöhen zudem das allgemeine Wohlbefinden. Ähnlich wie wir Menschen suchen Hunde warme, bequeme Plätze, die Geborgenheit vermitteln. Manche wechseln dabei zwischen kühlen und gepolsterten Flächen (Affilite-Links), um ihre Körpertemperatur anzupassen – ein Verhalten, das auch in freier Wildbahn zu beobachten ist.
Sicherheit durch vertrauten Geruch
Viele Hunde wählen bevorzugt Kissen, die nach ihrem Halter riechen. Experten sehen darin ein klares Bindungssignal: Der Geruch vermittelt Nähe und Sicherheit, besonders in Abwesenheit des Menschen. So kann ein Kissen helfen, Trennungsangst oder Stress in neuen Umgebungen zu reduzieren. Dieses Verhalten wurzelt in der sozialen Natur des Hundes, wissen die Kissenexperten von „Eryn Home“.

In der Wildnis würden Tiere eng beieinanderliegen, um Schutz und Wärme zu teilen. Ein nach „Rudel“ riechendes Kissen sei die moderne Entsprechung. Selbst wenn der Halter nicht im Raum ist, bleibt für den Hund ein Stück vertrauter Umgebung greifbar. Kein Wunder also, dass die Fellnase die Nase regelrecht im Kissen eingräbt und sich dabei absolut wohlfühlt.
Neugier, Gewohnheit und Instinkt
Manche Hunde erobern ein Kissen zudem einfach aus Neugier: Neue Gerüche, Strukturen und Formen regen zum Erkunden an. Andere folgen einem Nistinstinkt, sie scharren, drehen sich im Kreis und richten den Platz so ein, wie sie es auch in freier Natur tun würden, um Sicherheit und Bequemlichkeit zu schaffen. Dieses Verhalten ist besonders bei Jagd- und Buddelrassen ausgeprägt, etwa bei Terriern oder Dackeln.
Hat ein Hund einmal festgestellt, dass ein Kissen ein angenehmer Ruheplatz ist, wird es schnell zur festen Gewohnheit. Manche Fellnasen werden dabei zu regelrechten Profis für unterschiedliche Polster. Ihre Vorliebe kann sich nämlich schnell ausprägen und auf ganz bestimmte Materialien, Stoffe oder Kissenformen verfestigen.
Wann ein eigenes Hundekissen sinnvoll ist
Medizinisch zwingend notwendig ist ein Kissen für Hunde in der Regel aber nicht. Dennoch kann es in vielen Fällen das Wohlbefinden steigern, vor allem bei älteren Tieren, kleinen Rassen oder Hunden mit Gelenk- oder Nackenproblemen. Auch für ängstliche Tiere kann ein vertrautes Kissen ein sicherer Rückzugsort sein. Übrigens: Orthopädische Hundebetten haben auch bereits oft eingebaute Kissen als Ränder (Affiliate-Link).

Hundekissen (Affiliate-Link) sollten robust und leicht zu reinigen sein. Spezielle Modelle verzichten auf Knöpfe oder lose Fäden, die verschluckt werden könnten. Waschbare Bezüge sorgen für Hygiene. Um die Akzeptanz zu erhöhen, kann ein getragenes Kleidungsstück des Halters daraufgelegt werden, um die Bindung durch den vertrauten Geruch zu fördern. Wie oft Du das Hundebett waschen solltest, verraten wir Dir hier.
Alternativen und Tipps zur Gewöhnung
Wer nicht möchte, dass der Hund das eigene Kopfkissen nutzt, kann Alternativen anbieten. Eine Möglichkeit ist ein eigenes Hundekissen oder ein erhöhtes Körbchen (Affiliate-Link) in der Nähe des Schlafplatzes des Halters. So bleibt die räumliche Nähe erhalten, ohne dass der Hund den persönlichen Bereich belegt. Allgemein gilt aber: Wenn der Hund glücklich ist, ist es der Halter doch meistens auch.




