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Kupferspeicherkrankheit beim Hund: Was Halter wissen müssen

Kupfer – was? Bei der Kupferspeicherkrankheit handelt es sich um eine ernste genetische Erkrankung. Glücklicherweise sind nur wenige Hunderassen besonders davon betroffen. Wenn Du Halter einer dieser Rassen bist, solltest Du auf folgende Symptome achten und gegebenenfalls frühzeitig einen Tierarzt aufsuchen.

Die Kupferspeicherkrankheit wird durch Defekte von Genen verursacht, die für den Kupferstoffwechsel im Körper des Hundes verantwortlich sind. Es kommt hierbei zu einer fehlerhaften Verarbeitung und Ausscheidung von Kupfer. Die Mutation des Gens ATP7B ist die häufigste Ursache für das Auftreten der Krankheit. Sie verhindert den normalen Transport von Kupfer, was vor allem in der Leber zu einer erhöhten Ansammlung führt.

Das Kupfer wird nicht für den Körper bereitgestellt und überschüssiges Kupfer über die Galle ausgeschieden, sondern reichert sich zunehmend in den Leberzellen an.

Überschüssiges Kupfer wird toxisch und tötet die Zellen. Dadurch verliert die Leber des betroffenen Hundes immer weiter ihre Funktionsfähigkeit, was Auswirkungen auf den gesamten Organismus hat.

Welche Hunderassen sind besonders gefährdet?

Es gibt Hunderassen, die eine erhöhte Anfälligkeit für die Kupferspeicherkrankheit aufweisen. Das gilt vor allem für den Bedlington Terrier. Ungefähr ein Drittel der Hunde gilt als Trägertiere. Je nach Zucht und Land sollen es zum Teil sogar über 40 Prozent sein. Gentests bei dieser Rasse sind heute Standard, um betreffende Tiere aus der Zucht zu nehmen und die Krankheit einzudämmen.

Bedlington Terrier – seltene Hunderasse aus England
Der Bedlington Terrier stammt ursprünglich aus der gleichnamigen Stadt in England. Die Rasse gilt als liebenswürdig, hat aber ein hohes Energielevel und braucht entsprechend viel geistige und körperliche Auslastung.
Bedlington Terrier haaren relativ wenig und sind somit für Allergiker geeignet. Dennoch braucht ihr Fell viel Pflege und sollte etwa alle 6 Wochen gekürzt werden. Neben der Kupferspeicherkrankheit sind sie anfällig für herausgesprungene Kniescheiben, sowie Hüft- und Ellenbogendysplasie.

Deutlich seltener und zumeist auch weniger stark tritt die Kupferspeicherkrankheit beim West Highland White Terrier, Skye Terrier, Dobermann (vor allem weibliche Tiere), Dalmatiner, Labrador Retriever, Cocker und English Springer Spaniel auf. Bei anderen Hunderassen kommt die Erkrankung sehr selten vor.

Symptome der Kupferspeicherkrankheit beim Hund

Im Anfangsstadium zeigen sich beim Hund kaum offensichtliche Symptome einer Kupferspeicherkrankheit. Bei Hunderassen mit einer erhöhten Veranlagung sollten daher schon kleinere Auffälligkeiten beobachtet und im Zweifelsfall von einem Tierarzt überprüft werden.

Typisch für die Kupferspeicherkrankheit sind folgende Anzeichen:

  • Leistungsabfall: Im Verlauf der Krankheit verlieren Hunde immer mehr an Energie und Ausdauer
  • Gewichtsverlust: Trotz normaler Fressgewohnheiten kann im Anfangsstadium bereits ein geringer Gewichtsverlust eintreten, der sich zunehmend ausweitet.
  • Veränderte Leber: Es kann sowohl zu einer Verkleinerung als auch Vergrößerung der Leber sowie einer strukturellen Veränderungen kommen.
  • Gelbsucht: Erhöhte Bilirubinwerte im Blut führen zu einer Gelbfärbung von Haut und Augen.
  • Verdauungsprobleme: Manche Hunde leiden an Durchfall und Erbrechen.
  • Urinveränderungen: Ein dunklerer Urin kann auf Probleme der Leber hindeuten.

Diagnose beim Tierarzt

Wenn bei Deinem Hund Verdacht auf Kupferspeicherkrankheit besteht, solltest Du bald mit ihm zum Tierarzt. Eine frühzeitige Diagnose kann entscheidend sein für eine erfolgreiche Behandlung.

Der Tierarzt informiert sich bei der Untersuchung zuerst über bislang aufgetretene Symptome wie einen Leistungsabfall, Gewichtsverlust oder veränderte Essgewohnheiten. Anschließend führt er eine klinische Untersuchung durch, indem er den Hund wiegt und ein komplettes Blutbild anfertigen lässt. Insbesondere der Zink-Kupfer-Quotient kann Hinweise auf Leberprobleme liefern. Darüber hinaus können eine Ultraschalluntersuchung und Röntgenaufnahmen Veränderungen der Leber aufzeigen.

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Genügt dies nicht, kann der Tierarzt eine Leberbiopsie vornehmen. Hierbei wird eine kleine Gewebeprobe der Leber entnommen und auf ihren Kupfergehalt untersucht. Im Falle des Bedlington Terriers kann zudem ein DNA-Test aufzeigen, ob die Kupferspeicherkrankheit vorliegt.

Behandlung der Kupferkrankheit beim Hund

Die Behandlung zielt darauf ab, in erster Linie die Kupferansammlung im Körper des Hundes zu reduzieren. Hierzu erhält der Hund Medikamente, die das Kupfer binden und die Ausscheidung über die Nieren fördern. Zudem können Zinkpräparate die Kupferaufnahme im Darm reduzieren.

Hilfreich ist auch eine Anpassung der Ernährung: Das Futter sollte auf seinen Kupfergehalt überprüft und gegebenenfalls eine Futterumstellung vorgenommen werden. Diesbezüglich gibt es spezielles Diätfutter. Unterstützen können auch Ergänzungsfuttermittel wie Mariendistel und Artischocke. Sie sind bekannt dafür, Leberfunktionen zu begünstigen.

Futter in einem Napf steht auf dem Tisch
Foto: unsplash.com/Ayla Verschueren (Symbolfoto)

Neben der medikamentösen Therapie und Ernährungsumstellung solltest Du Deinen Hund regelmäßig durchchecken lassen. Die Kupferspeicherkrankheit ist chronisch und benötigt daher eine lebenslange Überwachung, um gegebenenfalls Veränderungen vornehmen zu können.

Mit Hilfe dieser Anpassungen kann die Lebensqualität betroffener Hunde deutlich verbessert werden. Wurde die Krankheit frühzeitig diagnostiziert und erfolgreich behandelt, weisen erkrankte Hunde die übliche Lebenserwartung auf.

von Thomas Brodmann

Wichtiger Hinweis
Unsere Ratgeber ersetzen nicht die veterinärmedizinische Beratung bei Deinem Tierarzt. Sie dienen lediglich der Information und sollen einen Überblick über Krankheiten, Verletzungen und deren Behandlung liefern. Wenn Dein Tier Symptome zeigt, die auf Verletzungen, Krankheiten oder Unwohlsein hinweisen, solltest Du unbedingt eine Tierarztpraxis oder eine Tierklinik aufsuchen.

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