Wenn Dein schnurrender Mitbewohner immer dicker wird und Dein schwanzwedelnder Freund anfängt, sich ein Nest zu bauen, weißt Du, dass bald kleine süße Fell-Knäuel Dein Leben bereichern werden. Aber wie lange sind unsere tierischen Freunde eigentlich schwanger?
Hunde: Nach 2 Monaten kommen die Welpen
Die meisten Hündinnen sind dem „MSD Veterinary Manual“ zufolge etwa 58 bis 72 Tage schwanger. Es sind also rund 2 Monate, bis dann knuddelige Welpen durch Dein Wohnzimmer tapsen. Die genaue Dauer der Schwangerschaft variiert je nach Rasse, kleine Fellnasen sind früher dran, größere brauchen etwas länger.
So lange dauert die Schwangerschaft von Katzen
Katzenmamas brauchen etwa 63 bis 67 Tage, bis sie drei bis fünf kleine Fell-Knäuel auf die Welt bringen (manchmal auch mehr, wenn sie besonders fleißig waren). Verschwundene Kissen sind immer ein Indikator für die bevorstehende Geburt, da diese gern zum Nestbau genommen werden.
Hamster sind mit kurzer Schwangerschaft gesegnet
Klein, süß und die „Schwangerschafts-Speedies“ unter den Haustieren. Hamster brauchen je nach Art nur 15 bis 22 Tage für den Nachwuchs. Und oft steht die nächste Generation schon an, bevor Du den Hamsterkäfig wieder sauber machen konntest.
Auch Kaninchen lassen sich nicht viel Zeit. Nach nur 28 bis 33 Tagen ist der Bau voll von Mini-Hopplern. Und da Kaninchen sich gern und viel vermehren, solltest Du gut aufpassen, um nicht schnell eine mümmelnde Riesenfamilie zu haben.
Seltsamerweise sind Meerschweinchen im Gegensatz zu anderen Kleintieren relativ lange schwanger: nämlich 59 bis 72 Tage. Dafür sind die Babys aber auch schon mit offenen Augen und komplettem Fell ausgestattet. Und mit einem Riesen-Appetit.
Fast ein Jahr Schwangerschaft für Pferde
Stuten lassen sich mit ihrem Nachwuchs schon mehr Zeit. Bis zu elf Monate kann es dauern, bis ein Fohlen über die Weiden galoppiert. Rund ein Jahr nach der Befruchtung tapst dann das Fohlen über die Weide. Und zwar meistens im Frühling – mehr Tageslicht, Wärme und saftige Wiesen scheinen sich gut auf die Fruchtbarkeit auszuwirken.
So lange dauert die Schwangerschaft von Kuh und Schwein
Rund 280 Tage plus dauert es, bis die Kuh ihren Nachwuchs zur Welt bringt. Das Kalb kann sofort nach der Geburt stehen und mit seinen großen Augen neugierig in die Welt gucken.
Was die Schwangerschaftsdauer von Mama-Schweinen angeht, gibt es in der Landwirtschaft eine Faustregel: 3-3-3. Heißt übersetzt: 3 Monate, 3 Wochen und 3 Tage. Dieses Schweinebaby-Countdown-System können sich alle merken.
Diese Tiere haben die längste Schwangerschaft
Kommen Dir neun Monate bis zur Geburt eines Menschenkindes schon lange vor? Schwangerschaften im Tierreich dauern oft wesentlich länger. Erfahre hier, welche Tierbabys am längsten brauchen, um „Hallo“ zur Welt zu sagen.
Elefant: Elefantenkühe sind rund 660 Tage (also rund zwei Jahre) schwanger und damit die absolute Spitzenreiterinnen auf dem Land. Das ist aber nötig. Denn der Mini-Dumbo bringt bei der Geburt rund 100 Kilogramm Gewicht auf die Waage. So viel Kraft braucht eben seine Zeit.
Nashorn: Auch das Nashorn-Baby ist lange unterwegs. Die Nashorn-Mama trägt ihr Kalb circa 450 bis 480 Tage (circa 22 Monate) lang. Kein Wunder — die Kleinen wiegen bei der Geburt rund 60 Kilogramm. Ein schwerer Start in ein Leben, das noch immer vom Aberglauben rund um sein Horn geprägt ist.
Kamel: Kamele sind echte „Langzeit-Schwangere“ und bringen ihr Fohlen nach etwa 400 bis 460 Tagen (circa 13 bis 15 Monate) zur Welt.
Giraffe: Hier ist nicht nur der Hals lang. Auch die Schwangerschaft dauert über ein Jahr. Genau genommen circa 15 Monate. Giraffen bringen übrigens ihre Fohlen im Stehen zur Welt. Aus 1,50 Meter Höhe direkt auf die Savanne geplumpst – willkommen im Leben.
Affen: Die Schwangerschaft unserer nächsten Verwandten dauert etwa sieben bis neun Monate. Die Affen-Mama bringt meistens nur ein Junges zur Welt, Mehrlingsgeburten sind eher selten.

So lange können Schwangerschaften unter Wasser dauern
Geduld ist eine Tugend. Und Schwangerschaften im Tierreich brauchen manchmal besonders viel Geduld. Besonders unter Wasser:
Pottwal: Pottwal-Weibchen haben im doppelten Sinne einen „langen Atem“. Denn 450 bis 540 Tagen (circa 15 bis 18 Monate) kann es dauern, bis ein kleiner „Moby Dick“ das Licht seiner nassen Welt erblickt. Bei der Geburt wiegt das „Kleine“ rund eine Tonne. Aber da geht noch viel mehr: Auf bis zu 45 Tonnen Gewicht und 16 Metern Länge kann ein Pottwal-Männchen heranwachsen.
Grönlandhai: Dieser mysteriöse Hai ist ein uralter Rekordhalter. Forscher vermuten, dass die Tragzeit über 3,5 Jahre dauern kann. Also mehr als 1.200 Tage. Ganz sicher ist sich die Wissenschaft aber nicht. Na ja – bei einem Tier, dessen Lebenserwartung bei vermuteten 400 Jahren liegt, ist wohl auch die Geburt von „langer Flosse vorbereitet.“
Diese Tiere haben die kürzeste Schwangerschaft
Nicht alle Tiere lassen sich so viel Zeit mit ihrem Nachwuchs. Es gibt auch Speed-Mamas, bei denen neues Leben quasi im Zeitraffer entsteht. Denn ein Gesetz der Natur sagt: Wer klein ist, muss effizient sein und möglichst schnell viele Babys bekommen, bevor man selbst auf dem Speiseplan steht.
Nachfolgend ein paar Beispiele für die schnellsten und für die kürzesten Schwangerschaften bei Tieren:
Mäuse: Wie die Hamster so lassen sich auch diese kleinen Nager nicht viel Zeit mit der neuen Generation. Nur 19 bis 21 Tage braucht Mama-Maus, bis ihr Nachwuchs durch das Nest wuselt. Theoretisch können „Mäusinnen“ so alle sechs Wochen Nachwuchs bekommen. Kein Wunder daher, dass es so viele Mäuse gibt.
Fledermäuse: Bei einigen Arten geht’s rasant: Die „kleine braune Fledermaus“ benötigt für ihren „Nachwuchs-Baby-Vampir“ zum Beispiel nur rund 40 Tage. Ein Blitzstart in ein Leben, in dem man viele Stunden abhängt.
Fische: Unsere schwimmenden Freunde legen innerhalb weniger Tage nach der Paarung ihre Eier ab. Die befruchteten Eier entwickeln sich dann außerhalb des Körpers. Oft dauert es nur 3 bis 10 Tage, bevor Tausende kleine Fische aus den Eiern schlüpfen. Hier hat die Evolution den Turbo-Gang dazugeschaltet.
Eierlegende Reptilien: Einige kleine Eidechsen oder Geckos legen ihre Eier bereits nach unter 30 Tagen nach der Befruchtung ab. Und da Mama-Eidechse nicht viel Zeit für die Brutpflege hat, sind die Mini-Eier von der Evolution mit einem „Selbst-Entwicklungspaket“ ausgestattet worden.
Krebstiere: Einige Garnelenarten können alle 1 bis 2 Wochen Eier produzieren. Dutzende von Eiern schleppt die Garnelen-Mama dann unter ihrem Hinterleib an den Schwimmbeinen mit sich herum. Nach vier bis sechs Wochen schlüpfen die Mini-Garnelen und sind sofort selbstständig.
Die skurillsten Schwangerschaften im Tierreich
Bei den nachfolgenden Schwangerschaften im Tierreich war die Evolution besonders kreativ. Und nicht nur Du fragst Dich unwillkürlich: „Ernsthaft jetzt?“:
Seepferdchen: Kaum zu glauben, aber bei diesen kleinen Freunden ist tatsächlich der Papa schwanger. Das Weibchen legt die Eier in die Bauchtasche des Männchens ab. Der befruchtet sie und trägt sie aus. Nach ein paar Wochen bringt Papa dann bis zu 2.000 Mini-Seepferdchen zu Wasser. Gleichberechtigung im Ozean. Respekt, Daddy.
Darwin-Nasenfrosch: Auch bei Familie Frosch heißt es: „Karl-Heinz – Du bist dran“. Tatsächlich übernimmt der Vater auf eine ungewöhnliche Art und Weise. Nach dem Schlüpfen trägt er die Kaulquappen in seinem Mund weiter. Dort bleiben sie so lange, bis sie sich fertig entwickelt haben und als Mini-Frosch herauskommen. Für Papa-Frosch heißt es in dieser Zeit: „bloß nicht verschlucken“
Schlangen und Eidechsen: Dass viele Reptilien Eier legen, dürfte klar sein. Aber einige Arten, wie die Boa Constrictor oder Anakonda bekommen ihre Jungen lebend, obwohl sie ursprünglich Eier haben. Doch die Eier bleiben einfach so lange im Körper, bis die Mini-Schlangen schlüpfen und sich lebend aus ihrer Mama schlängeln.
Schnecken: Viele Schnecken, vor allem Landschnecken, sind Zwitter. Das heißt: Die Tiere können gleichzeitig Weibchen und Männchen sein. Wenn sie sich dann paaren, befruchten sie einander. Doppeltes Babyglück gleich beim ersten Date.
Kärpfling: Das Weibchen dieser kleinen Fischart kann nach der Paarung die Spermien speichern und damit noch mehrere Monate später schwanger werden. Und das ganz ohne weitere Hilfe. Frei nach dem Motto: „Ich hab da noch was auf Lager“.

Fazit: Schwangerschaften bei Tieren
Ob Blitzgeburten oder XXL-Tragezeit — im Gegensatz zu uns Menschen laufen Schwangerschaften im Tierreich alles andere als nach einem festen Zeit-Plan ab. Während Hamster ihren Nachwuchs schon nach knapp zwei Wochen im Nest haben, lässt sich der Mini-Dumbo fast zwei Jahre Zeit, bis er bereit ist, der Welt ein fröhliches „Tööörööööö“ entgegenzutrompeten.
Und dann gibt es da noch die ganz skurrilen Schwangerschaften: Seepferdchen-Papas mit Babybauch, Frosch-Väter mit Nachwuchs im Maul, Schnecken, die einander befruchten. Die Natur zeigt, dass es unendlich viele und kreative Strategien gibt, neues Leben entstehen zu lassen. Mal praktisch, mal kurios, mal erstaunlich clever. Und genau das macht die Welt unserer tierischen Freunde so spannend und so schützenswert.



