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Katastrophenvorsorge für Haustiere: Das müssen Halter wissen

Hitzewellen, Fluten und Brände nehmen zu – und bedrohen nicht nur Menschen, sondern auch Haustiere. Experten raten: Wer vorbereitet ist, schützt Leben. Wie Halter einen Notfallplan erstellen und worauf es bei Evakuierungen ankommt.

Ob Starkregen, Waldbrand oder Hitzewelle: Katastrophen treten in Europa immer häufiger auf und bringen Menschen wie Tiere in Gefahr. Wer einen Hund, eine Katze oder ein anderes Haustier hält, sollte deshalb vorbereitet sein. Denn in Notsituationen bleibt oft keine Zeit, lange nachzudenken oder fehlende Dinge zusammenzupacken.

Tierschutzorganisationen wie „Humane World for Animals“ und der „International Fund for Animal Welfare“ (IFAW) warnen: Viele Haustiere geraten im Katastrophenfall in Lebensgefahr, wenn ihre Halter nicht rechtzeitig planen. Daher gilt: Eine gute Vorbereitung auf den Ernstfall ist entscheidend.

Katastrophenvorsorge wird immer wichtiger

Naturkatastrophen nehmen in Europa deutlich zu. Überschwemmungen wie in Ahrweiler 2021 oder Waldbrände in Südeuropa haben gezeigt, dass Tierhalter im Ernstfall keine Zeit zum Improvisieren haben. Tiere sind in Krisen besonders verletzlich und ohne Planung besteht die Gefahr, dass sie zurückgelassen werden müssen.

Wenn es für Menschen nicht mehr sicher ist, gilt das ebenso für Haustiere, erklärt „Humane World“. Rauch, Hitze oder Fluten können Tiere stark gefährden. Da viele Vierbeiner in Stresssituationen unberechenbar reagieren, ist es entscheidend, vorab einen Plan zu entwickeln. Tierschutz-Experten haben dafür einige praktische Tipps, die Halter kennen sollten.

Das gehört ins Notfall-Set für Haustiere

Ein Notfall-Set ist der erste Schritt für wirksame Vorsorge. Die wichtigsten Bestandteile:

  • Futter und Wasser für mindestens fünf Tage
  • Medikamente
  • Impfpass
  • medizinische Unterlagen
  • Erste-Hilfe-Set für Tiere
  • Transportzubehör wie Leinen, Geschirr oder Boxen
  • beruhigende Gegenstände wie Decken oder Spielzeug

Wichtig ist, Dokumente auch digital zu sichern und wasserdicht zu verpacken, damit sie im Ernstfall schnell greifbar sind.

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Auch aktuelle Fotos und schriftliche Infos zu Fütterung und Verhalten sind sinnvoll, falls man von seinem Tier getrennt wird oder fremde Helfer einspringen müssen.

Sicherer Fluchtplan mit Haustieren

Auch ein vorbereiteter Fluchtplan ist essenzieller Bestandteil der Katastrophenvorsorge mit Haustier und spart im Notfall wertvolle Zeit. Dazu gehört, im Vorfeld tierfreundliche Hotels oder Unterkünfte zu recherchieren und Absprachen mit Freunden oder Familie außerhalb der eigenen Wohnregion zu treffen. Wer schon weiß, wo er mit Tieren unterkommt, vermeidet hektische Suchaktionen im Moment der Krise und kann geordnet handeln.

Auch solltest Du einen Plan B festlegen: Wer kann das Haustier abholen, falls Du im Fall einer Katastrophe selbst nicht mehr rechtzeitig nach Hause kommt? Eine schriftliche Absprache mit Nachbarn oder Freunden kann hier lebensrettend sein. Wichtig ist zudem, Haustiere bei einer Evakuierung nie zurückzulassen – sie müssen von Anfang an mitbedacht und mitgenommen werden.

Identifikation und Sicherheit der Tiere

Damit Tiere im Notfall schnell wiedergefunden werden können, sollten sie gechipt und in nationalen Datenbanken registriert sein. Ein Halsband mit Namensschild und Telefonnummer hilft zusätzlich, die Rückführung zu erleichtern. Je besser das Tier vorbereitet ist, desto reibungsloser läuft die Evakuierung ab.

Hund im Auto.
Foto: unsplash.com/MIROV (Symbolfoto)

Letztendlich müssen sich Halter bewusst sein, dass sie im Ernstfall für ihr Haustier verantwortlich sind. Katastrophen treffen Mensch und Tier gleichermaßen. Wer rechtzeitig einen Notfallplan erstellt, sorgt dafür, dass Hunde, Katzen oder andere Haustiere im Ernstfall nicht zurückgelassen werden müssen. Mit Notfall-Set, Fluchtplan und Identifikation lassen sich Risiken stark reduzieren und wertvolle Zeit gewinnen.

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