HomeRatgeberHundestrand-Knigge: 11 wichtige Regeln für den Badetag

Hundestrand-Knigge: 11 wichtige Regeln für den Badetag

Weicher Sand unter den Pfoten, eine frische Brise um die Nase und dazu ganz viel Spaß – kein Wunder, dass Hunde den Strand lieben. Aber der Spaß kann schnell ein Ende haben. Denn auch der schönste Tag kann seine Schattenseiten haben. Damit der Badetag ein tierisches Vergnügen wird, haben wir elf Strand-Regeln für Dich.

Mal eben schnell an den Strand fahren – das ist mit einem Hund nicht ganz so einfach. Denn schon vor der Anreise sollte so einiges geplant und geklärt werden. Zum Beispiel die Frage: Sind Hunde überhaupt erlaubt? Und natürlich sollten nur gesunde Hunde an den Strand – und vor allem ins Wasser. Denn schwache und ältere Hunde können schnell erschöpft sein.

Ist das alles geklärt, kann es losgehen. Und es wird garantiert ein richtig toller Tag – wenn diese neun Strand-Regeln beachtet werden:

1. Alle wichtigen Unterlagen dabei haben

Denke bereits beim Kofferpacken daran, dass Du für den Notfall Impfpass, Gesundheitszeugnis sowie die Versicherungsnummer und Telefonnummer der Haftpflichtversicherung Deines Hundes einpackst und auch unterwegs parat hast. Falles es ins Ausland geht, vergiss auch nicht den EU-Heimtierausweis.

Eine Checkliste für Deinen Urlaub mit Hund findest Du hier. Du kannst auch schon vor Reiseantritt einen Tierarzt in der Nähe Deines Reiseziels raussuchen. Sicher ist sicher. So bist Du für alle Eventualitäten gewappnet. Die Sylter Tierarztpraxen zum Beispiel halten einen Notdienst bereit. Falls er ausgelastet sein sollte, ist der tierärztliche Notdienst Schleswig-Holstein zuständig und unter der Telefonnummer 0481 / 85 82 39 98 erreichbar. Falls Du Dir unsicher bist und es erstmal telefonisch abklären möchtest, kannst Du den Tele-Doc rund unter folgender Nummer anrufen: 0481 / 85 82 39 08. Notiere Dir außerdem die Telefonnummern des örtlichen Tierheims oder Tierschutzvereins sowie der Polizei (Telefonnummer Polizei Sylt: 04651 / 70 470), falls Deine Fellnase entlaufen sollte. Dafür ist es wichtig, dass Dein Hund eine Halsbandmarke oder einen Mikrochip trägt, der bei einem Haustieregister wie „Tasso“ oder „Findefix“ registriert ist.

2. Mit Leine – oder ohne Leine?

Hunde sind erlaubt? Prima! Doch das heißt nicht, dass die Freiheit auch grenzenlos ist. Denn: Es gibt Strände, an denen dürfe Hund grundsätzlich zwar mit – aber nur, wenn sie an der Leine laufen. Das gilt übrigens teilweise auch für ausgewiesene Hundestrände.

Und: In der Hauptsaison sind Hunde an vielen Badestränden häufig eher unerwünscht, denn zu dieser Zeit sind dort natürlich auch viele Urlauber. Das Problem: Es gibt keine einheitlichen Regeln, jede Gemeinde kann sie individuell festlegen. Informiere Dich also vorab darüber, was an Deinem Zielort erlaubt und was verboten ist. Insbesondere in Naturschutzgebieten solltest Du Deinen Vierbeiner anleinen. Aktuell gilt ohnehin aufgrund der Brut- und Setzzeit die Leinenpflicht. Auch auf Kinderspielplätzen hat Deine Fellnase nichts zu suchen.

Beispielsweise auf Sylt darfst Du Deinen Hund am Strand während der Hauptsaison (15. März bis 31. Oktober) nur an den gekennzeichneten Hundestränden mitnehmen. Die Leinenpflicht besteht hier unter anderem in den Sylter Parks, Wald-, Grün- und Sportanlagen, im gesamten Ortsteil Westerland einschließlich der Promenade, im gesamten Bereich von List aufgrund der frei laufenden Schafe, bei öffentlichen Veranstaltungen und Märkten, auf den Friedhöfen, in öffentlichen Verkehrsmitteln sowie auf den Wegen durch die Naturschutzgebiete. Alle Regeln kannst Du hier nachlesen.

3. Rückruf? Muss klappen!

Wenn Hunde am Strand ohne Leine laufen dürfen, müssen sie auf den Rückruf hören. Das ist nicht nur eine Frage der Erziehung, sondern auch eine Frage der Sicherheit. Wenn der Hund wild in die Wellen rennt, kann es nämlich auch gefährlich werden. Tipp: Da es am Strand durch Brandung und Wind lauter sein kann, solltest Du den Rückruf auch mit der Pfeife und einem Handzeichen trainieren.

Hund trägt eigene Leine am Strand.
Foto: unsplash.com/ Elisa Kennemer (Symbolfoto)

4. Kein Wasser trinken

Das erste, was Dein Hund beim Strandbesuch lernen sollte: Kein Wasser aus dem Meer trinken! Denn wenn Hunde zu viel Salzwasser schlucken, können sie dehydrieren – oder ihnen wird übel. Deshalb solltest Du immer eine Trinkflasche für Deinen Hund dabeihaben.

Wer mit dem Hund nicht ans Meer fährt, sondern an den nächsten Strand am Badesee: Vorsicht vor Blaualgen, denn die sind giftig. Trinkt ein Hund Wasser, das das Gift enthält, kann das zu einer Leber- oder Nervenvergiftung führen. Das kann auch passieren, wenn er sich nach dem Bad das Fell ableckt.

5. Auf die Strömung achten

Am Meer entstehen schnell starke Strömungen. Deshalb sollten Hunde hier nur knietief ins Wasser. Dein Hund will unbedingt schwimmen? Dann solltest Du mit ihm lieber an den nächsten See fahren – zu seiner Sicherheit.

6. Immer ausreichend Beutel einpacken

Zugegeben: An den meisten Parkplätzen bei Hundestränden gibt es Kotbeutel-Spender. Doch die können auch mal leer sein. Deshalb: Packe ausreichend Kotbeutel ein. Denn die Hinterlassenschaften Deines Hundes ärgern nicht nur andere Strandbesucher. Im schlimmsten Fall können sie Dir eine Geldbuße einbringen.

Hund läuft am Strand durchs Wasser.
Foto: unsplash.com/Quinton Coetzee (Symbolfoto)

7. Gefressen wird zuhause

Hunde sind neugierig. Und ja, Hunde sind durchaus auch mal verfressen. Doch am Strand gilt: Futtern verboten. Das kann durchaus eine Herausforderung sein, denn es werden tote Krabben, Fische, Seesterne und auch Vögel an den Strand gespült. Doch für Hunde kann das „Meeresbuffet“ Folgen haben: Es kann zu schweren bakteriellen oder parasitären Infektionen führen.

Ein Giftködertraining ist da vor dem Urlaub sinnvoll, auch für die Heimat. – Damit Deine Fellnase weiß, dass sie nicht einfach etwas fressen darf. Achte außerdem darauf, dass Dein Bello beim Herumtoben am Strand keinen Sand frisst. Denn das kann die Schleimhaut und den Magen Darm-Trakt schädigen oder sogar zu einem Darmverschluss führen.

»Du suchst nach einem Hundestrand für Deinen Nordsee-Urlaub? Wir haben Dir eine Übersicht  zusammengestellt. Du willst lieber an die Ostsee? Hier findest Du unsere Hundestrand-Tipps.

8. Ball jagen – okay. Vögel? Nein!

Natürlich kannst Du mit Deinem Hund am Strand spielen. Aber bei Vögeln gilt: Sie sind kein Spielzeug – übrigens nicht nur am Strand, sondern auch auf dem Deich. Dort sind freilaufende Hunde für Rast- und Brutvögel ein großes Problem: Sie versuchen, vor ihnen zu flüchten. Für den Vogel bedeutet dies:

  • Er kann seine Nahrungs- und Rastgebiete nicht mehr nutzen.
  • Flucht kostet Energie; die Fettreserven verringern sich.
  • Er kann Eier oder Junge nicht vor Feinden schützen.
  • Sein Gelege kühlt aus oder wird überhitzt, der Jungvogel stirbt womöglich im Ei.
  • Er kann weniger Nachwuchs aufziehen.

Viele der hier rastenden und brütenden Vogelarten sind in ihrem Bestand gefährdet. Bitte bedenke: Jedes Aufscheuchen vermindert die Überlebenschance eines Vogels und seiner Nachkommen und damit der gesamten Art. Lasse Deinen Vierbeiner generell keine anderen Tiere hetzen. Auch die Schafe auf den Deichen können durch freilaufende Hunde aufgeschreckt, verletzt oder getötet werden.

9. Sonnenaufgang – die beste Zeit

Die Morgenstunden sind nicht nur romantisch, sondern für den Spaziergang mit Hunden am Strand einfach perfekt. Denn selbst beliebte Touristenstrände sind früh häufig menschenleer – und somit perfekt für eine tierische Strandtour. Außerdem musst Du Dir dann keine Gedanken über das warme Wetter, heißen Strand oder zu viel Sonnenlicht machen.

10. Vorsicht beim Buddeln

Viele Vierbeiner lieben es, am Strand im Sand zu buddeln. Doch die Sylter Tierärztin Rose Frau mahnt zur Vorsicht. Denn: Buddeln kann die Haut zwischen den Zehen der Pfoten Deines tierischen Lieblings enorm beschädigen, da es ähnlich wie Schmirgelpapier eine raue Abriebwirkung hat. Um einem Austrocknen entgegen zu wirken, kannst Du einen Pfotenpflegebalsam auftragen, wie Du ihn im Winter gegen Streusalz kennst. Achte außerdem auf den Untergrund: Denn an scharfkantigen Muscheln, Steinen sowie angespülten Scherben und Müll kann sich Dein Hund ebenfalls schmerzvolle Schnittverletzungen zuziehen.

11. Ab unter die Dusche

Nach einem Bad im Salzwasser springen wir Menschen gerne unter die Dusche. Das gilt auch für Hunde: Nach dem Bad solltest Du Sand und Salzreste aus dem Fell abduschen. Danach den Hund gut abtrocknen – das verhindert eine Erkältung. Und: Untersuche auch auf jeden Fall die Hundeohren. Salzwasser kann dort und am Schwanz zu einer langwierigen und schmerzhaften Entzündung führen, letzteres wird auch Wasserrute genannt. Passe auch auf, dass Dein Hund keinen Sand in den Augen hat und entferne die Körner vorsichtig mit Süßwasser, da sonst das Risiko zu einer Bindehautentzündung besteht.

Mehr dazu um Podcast

Was Du außerdem tun kannst, damit der Ausflug an den Hundestrand für alle beteiligten ein voller Erfolg wird, das erklärt DeineTierwelt-Hundeexpertin Riccarda Kilias in dieser Podcast-Folge von „Pet-Talks: Hund“. Hör‘ am besten direkt rein:

Die Folge gibt‘s natürlich auch auf Apple PodcastsSpotify und Deezer.

Du bist urlaubsreif und suchst eine Unterkunft für Deinen Hund und Dich? Hier wirst Du fündig!

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