Ein ungewöhnlicher Auftritt auf einer der größten Tiermessen Asiens hat landesweit Entsetzen ausgelöst. In Shanghai wurde ein haarloser Hund mit einem großflächigen Drachentattoo präsentiert. Der Besitzer behauptete vor Publikum, das Tier sei ohne Narkose tätowiert worden.
Zahlreiche Besucher schilderten, dass der Hund deutlich verängstigt wirkte und kein Futter annahm. Fotos zeigten den Vierbeiner mit einer goldenen Kette und einer Uhr am Vorderbein. Die Empörung in sozialen Netzwerken war so groß, dass die Veranstalter sofort reagierten.
Hund mit Tattoo sorgt für Kritik
Das Tier, ein mexikanischer Nackthund, wurde auf der Messe in Shanghai auffällig zur Schau gestellt. Stolz präsentierte der Halter das farbige Tattoo in Drachenform, das über den gesamten Rücken und die Vorderbeine der Fellnase reicht. Um zu beweisen, dass der Hund keinerlei Schmerzen oder Einschränkungen durch das Tattoo habe, hob er es bei der Präsentation demonstrativ in die Luft, berichtet die „South China Morning Post“.
Besucher der Messe sprachen jedoch von einem völlig verängstigten Verhalten und sichtbaren Verletzungen an den Beinen. Schnell wurden schwere Vorwürfe der Tierquälerei laut. Die Veranstalter reagierten schnell und schlossen den Halter von der Messe aus. Der Fall schlägt seitdem aber größere Wellen. In sozialen Netzwerken äußern Zuschauer der Veranstaltung ihre Fassungslosigkeit und beschuldigen den Halter der Misshandlung.
Tattoo-Künstler äußert sich
Der beteiligte Tätowierer berichtete, er habe den Auftrag zunächst abgelehnt. Doch nach wiederholten Bitten des Besitzers habe er im Juni des Vorjahres nachgegeben. Das Tattoo sei in einer Tierklinik gestochen worden, angeblich unter Aufsicht eines Tierarztes und mit Injektion eines flüssigen Betäubungsmittels. Der Besitzer habe betont, sein Hund empfinde nur wenig Schmerz.
Nach eigenen Angaben habe der Künstler steriles Einwegmaterial verwendet und die Haut des Hundes desinfiziert. Rückblickend entschuldigte er sich öffentlich und erklärte, ihm sei nicht bewusst gewesen, wie stark der Eingriff als Tierquälerei wahrgenommen werden würde. Ein Kollege äußerte jedoch Zweifel, dass ein Hund einen solchen Eingriff tatsächlich ohne erhebliche Schmerzen ertragen könne.
Kaum gesetzlicher Schutz für Hunde in China
Der Fall löste eine Welle der Empörung aus. Viele Nutzer bezeichneten den Besitzer als grausam und warfen ihm vor, sein Tier massiv zu quälen, um Aufmerksamkeit zu erlangen. Tierschützer fordern Konsequenzen für den Halter, um ähnliche Fälle künftig zu verhindern. Dass der Hund während der Messe sichtbar verängstigt war, bestärkte viele in ihrer Ansicht, es handle sich eindeutig um Misshandlung.
Der Vorfall rückt gleichzeitig die umstrittene Gesetzeslage in China in den Fokus. Während Wildtiere unter dem chinesischen Schutzgesetz stehen, gibt es für Haustiere und Streuner bislang kaum verbindliche Regeln. Organisationen fordern seit Jahren ein umfassenderes Tierschutzgesetz, das auch Hunde und Katzen einbezieht.



