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Hund hat Gülle gefressen – was jetzt zu tun ist

Gülle ist kein harmloses Naturprodukt: Sie kann gefährliche Bakterien enthalten, die für Hunde lebensbedrohlich sind. Besonders im Frühjahr, wenn Landwirte ihre Felder düngen, steigt das Risiko. Was Halter wissen müssen, um ihre Vierbeiner wirksam zu schützen.

Wenn die Felder dampfen und der typische Güllegeruch in der Luft liegt, bedeutet das für viele Hundehalter vor allem eins: Vorsicht. Was für Pflanzen ein natürlicher Dünger ist, kann für Hunde zur tödlichen Falle werden.

Gülle enthält organische Rückstände und bietet ideale Bedingungen für gefährliche Keime. Besonders das Bakterium Clostridium botulinum stellt eine ernste Gefahr dar. Sein Gift, das Botulinumtoxin, gehört zu den stärksten bekannten Nervengiften, schon kleine Mengen sind für Hunde tödlich.

Warum Gülle für Hunde so gefährlich ist

Gülle entsteht aus Kot, Harn und Einstreu von Nutztieren. In den Sammelgruben können Kleintiere wie Mäuse oder Ratten ertrinken. Beim Zersetzen ihrer Kadaver entsteht ein ideales Umfeld für das Bakterium Clostridium botulinum. Das daraus entstehende Toxin greift das Nervensystem an und führt zu schweren Lähmungen, erklärt die „Martin Rütter Hundeschule“.

Trecker güllt Feld
Foto: pexels.com/Fred dendoktoor (Symbolfoto)

Auch Geflügelgülle birgt Risiken: Sie enthält häufig Kot, Sägemehl und Kadaverreste, ein perfekter Nährboden für Botulismus-Erreger. Kommt ein Hund mit kontaminierter Gülle in Kontakt und nimmt sie auf, kann das eine Vergiftung auslösen. Die Symptome treten oft erst Tage später auf, was die Behandlung erschwert.

So infizieren sich Hunde mit Botulinumtoxin

Hunde sind meist von Natur aus neugierig und setzen Nase und Maul zum Erkunden ein. Beim Trinken aus Pfützen, Fressen von Erde oder Gras am Feldrand oder beim Wälzen im Mist können sie dabei Sporen aufnehmen. Auch der Verzehr infizierter Mäuse oder Ratten ist gefährlich. Das Gift gelangt über Schleimhäute oder kleine Wunden in den Körper.

Hund auf einem Feld.
Foto: unsplash.com/Michael Jahn (Symbolfoto)

Weil erste Symptome oft erst Tage nach der Aufnahme des Gifts auftreten, denken viele Halter gar nicht mehr an einen vermeintlichen Kontakt mit Gülle. Betroffene Tiere wirken zunächst schlapp, zittern oder haben Koordinationsprobleme. Später folgen Lähmungen, die meist zuerst an den Hinterbeinen auftreten und dann an der Muskulatur für Atmung und Schlucken. Ohne rasche Behandlung kann die Gülle-Vergiftung tödlich enden.

Schnelles Handeln kann Leben retten

Hat ein Hund Gülle gefressen oder sich darin gewälzt, sollte sofort ein Tierarzt aufgesucht werden, auch wenn keine Symptome sichtbar sind. Haut und Pfoten sollten gründlich mit Wasser abgespült werden. In manchen Fällen kann der Tierarzt Erbrechen auslösen oder Infusionen geben, um die gefährlichen Giftstoffe auszuleiten.

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Eine spezifische Therapie gegen das Toxin gibt es nicht, doch frühzeitige Maßnahmen können entscheidend sein. Eine Antitoxin-Behandlung und eine intensivmedizinische Betreuung werden bei einer schweren Vergiftung notwendig. Wichtig ist in jedem Fall, Ruhe zu bewahren und den Tierarzt über mögliche Güllekontakte zu informieren.

So beugen Hundehalter vor

Das beste Mittel gegen die tödliche Vergiftung ist jedoch Vorsicht. Halter sollten Felder mit Gülle meiden, vor allem im Frühjahr. Pfützen, Gras am Wegesrand und Tierkadaver sind tabu. Wer bemerkt, dass sich sein Hund im möglicherweise kontaminierten Feld wälzen will, sollte ihn sofort zurückrufen. Nach Spaziergängen hilft es, Pfoten und Fell mit Wasser zu reinigen. Für besonders neugierige Tiere bieten sich Fressschutzkörbe oder herkömmliche Maulkörbe (Affiliate-Link) an, die verhindern, dass sie etwas vom Boden aufnehmen.

Botulismus ist zwar relativ selten, aber hochgefährlich. Schon minimale Mengen des Giftes können schwere Lähmungen auslösen. Wer das Risiko kennt und wachsam bleibt, schützt seinen Hund wirksam. Vorsicht ist besonders in landwirtschaftlichen Gebieten geboten, wo Gülle häufig als Dünger eingesetzt wird.

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