Ein ungewöhnlicher Fund sorgte in Köln für Aufsehen: Im Erste-Klasse-Abteil einer S-Bahn standen plötzlich drei Hühner auf einer dicken Schicht Stroh. Der Lokführer entdeckte die Tiere nach der Fahrt von Essen nach Köln und alarmierte Polizei, Feuerwehr und die Tierrettung.
Unbekannte hatten das Abteil offenbar absichtlich in einen kleinen Hühnerstall verwandelt. Zwischen Erde und Stroh liefen die Tiere frei umher. Wer die Hühner transportiert oder ausgesetzt hat, ist bislang unklar. Die Bundespolizei hat Ermittlungen aufgenommen und Anzeige gegen unbekannt gestellt.
Hühner im Zug entdeckt – Einsatz in Köln
Laut interner Mitteilung der Bahn wurden die Tiere erst in der Zugwendeanlage in Köln-Worringen bemerkt. Der Lokführer meldete den Fund umgehend. Fotos, die in sozialen Medien kursieren, zeigen drei Hennen, die in der ersten Klasse auf Stroh und Erde sitzen. Die Bundespolizei bestätigte den Einsatz und erklärte, dass sich die Hühner nun in der Obhut der Tierrettung Köln befinden, berichtet der „Spiegel“.
Vor Ort trafen Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Tierrettung ein. Die Tiere wurden eingefangen und versorgt. Hinweise auf die Halter oder mögliche Verantwortliche liegen bislang nicht vor. Der Transport von Nutztieren in Bahnen gilt nach deutschem Recht als Ordnungswidrigkeit wegen der Verunreinigung von Bahnanlagen. Die Ermittlungen laufen.
Videoauswertung soll Hinweise auf Halter liefern
Noch ist völlig unklar, wer die Hühner in die S-Bahn gebracht hat. Nach Angaben der Bundespolizei könnten Aufnahmen der Videoüberwachung Aufschluss geben. Die Auswertung werde jedoch mehrere Tage in Anspruch nehmen.
Der betroffene Zug musste wegen starker Verschmutzung gründlich gereinigt werden und fiel anschließend aus. Die Bahn nahm den Vorfall trotzdem mit Humor und scherzte in einem Facebook-Post: „Immerhin keine gekochten Eier im Zug.“
Ein Bahnsprecher erklärte, vergleichbare Vorfälle seien bislang nicht bekannt. In der Schweiz habe es zwar schon einmal einen Tiertransport mit einer Kuh in der Bahn gegeben, dieser sei jedoch von Landwirten organisiert und vom Lokführer akzeptiert gewesen. Der aktuelle Fall in Köln gilt dagegen als klarer Verstoß gegen die Transportvorschriften.



