Der mysteriöse Tod von Kater Emil im Jahr 2021 hatte in Eppingen für Aufsehen gesorgt. Das Tier verendete qualvoll in einer verbotenen Schlagfalle, die in einem Garten aufgestellt worden war. Lange blieb unklar, wer für die Tat verantwortlich war. Zunächst stand ein Nachbar unter Verdacht.
Nun brachte eine unerwartete Wendung Klarheit: Ein 54-jähriger Mann stellte sich der Staatsanwaltschaft und gestand ein, die Falle aufgestellt zu haben. Er erklärte, damit eigentlich Marder fangen zu wollen. Das Amtsgericht Heilbronn verurteilte ihn wegen eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz zu einer Geldstrafe.
Jahrelange Ermittlungen blieben erfolglos
Zunächst hatten die Ermittlungen den Nachbarn von Emils Halter aus Baden-Württemberg in den Fokus gerückt. Gegen ihn wurde ein Verfahren eröffnet, das 2023 mit einem Freispruch aus Mangel an Beweisen endete. Doch die Staatsanwaltschaft ließ den Fall nicht ruhen und ging in Berufung. Damit blieb der Verdacht für den Mann weiter bestehen, berichtet der „SWR“.
Im Berufungsprozess erhob er schließlich selbst den Verdacht gegen einen Mieter, der die Falle installiert haben könnte. Währenddessen litt der Halter von Emil unter der quälenden Ungewissheit. Erst die unerwartete Selbstanzeige eines bislang völlig unbeteiligten Mannes führte nun zu einer Entlastung des Nachbarn und zum Ende der jahrelangen Auseinandersetzung.
Getötete Katze: Geständnis bringt Klarheit
Der 54-Jährige erklärte, er habe die Schlagfalle schon lange in Familienbesitz gehabt und sei davon ausgegangen, deren Einsatz sei legal. Sein eigentliches Ziel sei es gewesen, Marder von dem Grundstück fernzuhalten. Dass das Gerät auch für Katzen oder andere Tiere eine tödliche Gefahr darstellte, habe er nach eigenen Angaben nicht bedacht.
Das Amtsgericht Heilbronn verurteilte ihn zu einer Geldstrafe von 2.400 Euro. Das parallel laufende Verfahren gegen den Nachbarn wurde damit eingestellt. Für viele Beobachter war die späte Wendung eine Erleichterung, da die Verantwortung für Emils grausamen Tod endlich klar zugewiesen ist. Zugleich rückt der Fall die Gefahren illegaler Jagdmethoden in den Fokus.
Kritik von Tierschützern an Schlagfallen
Tierschutzorganisationen zeigten sich erleichtert, dass der Täter zur Rechenschaft gezogen wurde, warnten jedoch vor den Gefahren solcher Fallen. Nach Angaben von „Peta“ sterben jedes Jahr zahlreiche Katzen, Füchse und andere Wildtiere durch ähnliche Vorrichtungen – in manchen Bundesländern sind die Fallen sogar legal. Die Organisation forderte deshalb ein bundesweites Verbot für Schlagfallen.




