Stundenlang musste ein Samtpfote am Samstag in einer für sie sehr unbequemen Position ausharren. Der Grund: Die Katze wollte offenbar durch ein gekipptes Fenster ins Haus klettern. Dabei blieb sie allerdings stecken – und konnte sich selbstständig nicht aus ihrer misslichen Lage befreien.
Zum Glück war schnell die Freiwillige Feuerwehr Pottenstein zur Stelle. Die Retter waren von zwei besorgten Damen alarmiert worden, die das klägliche Schreien der Mieze gehört hatten. Darauf hin entdeckten sie, dass die Katze in der Dachgeschosswohnung im gekippten Fenster feststeckte. Zunächst läuteten sie an der Tür. Doch als der Katzenhalter nicht öffnete, wählten sie den Notruf.
Rettungsaktion mit Planänderungen
Vor Ort machten sich die Feuerwehrleute sofort an die Arbeit. Mithilfe einer Leiter an der Hausfassade gelangte ein Feuerwehrmann zum Fenster, in dem die Katze steckte. „Doch das Tier steckte so fest im Fensterspalt, dass die Bergung auf diese Weise nicht möglich war“, so Markus Hackl vom Arbeiter-Samariter-Bund.

Der nächste Versuch musste also von innen stattfinden. Die Feuerwehr bohrte das Schloss der Wohnungstür auf, um in die Wohnung zu gelangen und einen erneuten Rettungsversuch von der anderen Seite des Fensters zu starten – diesmal mit Erfolg.
Katze zeigt nach Rettung Lähmungserscheinungen
Nachdem die Rettungskräfte die Katze, die übrigens Lagertha heißt, erfolgreich aus ihrer Misere befreien konnten, mussten sie jedoch feststellen, dass diese gesundheitlich nicht mehr in bester Verfassung war: Am Hinterkörper wies sie bereits Lähmungserscheinungen auf und so kam Lagertha sofort in tierärztliche Behandlung.
Die gute Nachricht: Mittlerweile geht es der Mieze wieder gut. „Sie kann selbstständig auf das Katzenklo gehen, sie frisst, springt auf das Sofa. Sie ist eine der Katzen, die wir retten konnten, was mich sehr freut“, erzählt Tierärztin Andrea Dobretsberger gegenüber „noe ORF“.

So oder so war die ganze Aktion bestimmt eine traumatische Erfahrung für den Stubentiger – die mit bestimmten Vorsichtsmaßnahmen vermieden hätte werden können.
Das Problem mit dem gekippten Fenster
Gekippte Fenster werden für Katzen so oft zum Problem, dass es mittlerweile einen eigenen Namen für dieses gibt: das Kippfenster-Syndrom. Denn wenn der Stubentiger versucht, durch das gekippte Fenster rauszukommen, kann er stecken bleiben. Wenn die Samtpfote dann einmal feststeckt, versucht sie sich zu befreien. Das führt dann jedoch dazu, dass sie noch tiefer in den Fensterspalt rutscht und immer mehr eingequetscht wird.
Das Kippfenster-Syndrom beschreibt die Folgen dieses Feststeckens. Darunter fallen folgende Symptome:
- gelähmte hintere Gliedmaßen
- Blutgerinnsel
- Knochen- und Gelenkbrüche
- Schäden innerer Organe
- im schlimmsten Fall: Verlust von Körperteilen, Querschnittslähmung oder gar der Tod
Um dies zu verhindern, darfst Du Deine Miezen niemals alleine in einem Raum mit gekipptem Fenster alleine lassen. Möchtest Du trotzdem mit gekippten Fenstern lüften, kannst Du einen sogenannten Fensterkippschutz anbringen. Dieser sorgt mit Gitterstäben dafür, dass die neugierigen Tiere nicht in den Spalt schlüpfen können.



