Katzenhalter sollten beim Kauf von Tiermedikamenten äußerste Vorsicht walten lassen. In Großbritannien hat ein Mann seine Katze beinahe durch gefälschtes Flohmittel verloren, das er zuvor auf einer bekannten Onlinekaufplattform erworben hatte. Auch in Deutschland könnte ein Risiko bestehen.
Die Produkte wirken auf den ersten Blick oft echt, unterscheiden sich aber in Details wie Verpackung oder Inhaltsstoffen vom Original. Häufig enthalten sie toxische Substanzen, die schwere Schäden oder sogar den Tod auslösen können. Veterinäre und Verbraucherschützer raten dringend, Medikamente nur über vertrauenswürdige Quellen zu beziehen.
Kater Smokey durch gefälschtes Flohmittel fast gestorben
Ein Katzenhalter aus Preston in England wollte seinem Perserkater Smokey lediglich die routinemäßige Flohbehandlung verabreichen – mit einem Präparat, das er seit Jahren nutzt. Doch wenige Stunden nach dem Auftragen erbrach das Tier heftig, verweigerte Nahrung und Wasser. Erst eine Notoperation in der Tierklinik rettete dem Kater das Leben, berichtet „BBC“.
Die Tierärzte stellten fest, dass es sich um eine Vergiftung gehandelt haben musste. Der Halter legte daraufhin die Verpackung vor, die auf den ersten Blick wie ein Importprodukt aussah. Laboruntersuchungen brachten jedoch Gewissheit: Es handelte sich um eine Fälschung, die eine hochgiftige Substanz enthielt und für Katzen lebensgefährlich sein kann.
Gefälschte Tiermedikamente im Netz
Nach Angaben der britischen Behörde für Markenrechte (IPO) wurden allein im vergangenen Jahr über 18.000 gefälschte Tiermedikamente aus dem Verkehr gezogen. Die Produkte werden in großer Zahl über Onlinehändler vertrieben. Ziel sei allein der Profit, ohne Rücksicht auf die Folgen für Tiere und Halter. Auch in Deutschland werden immer wieder Fälschungen entdeckt. Der Fall um das gefälschte Flohmittel „Ivermectin“ sorgte 2021 für Schlagzeilen.
Die Fälschungen sehen täuschend echt aus. Doch oft gibt es kleine Hinweise: fehlerhafte Schriftzüge, fehlende Beipackzettel oder verdächtig niedrige Preise. Auch ungewöhnlicher Geruch oder veränderte Konsistenz der Mittel können Alarmzeichen sein. Dennoch erkennen viele Käufer die Gefahr zu spät und verabreichen ihren Tieren ungewollt gefährliche Wurmmittel.
Tipps für mehr Sicherheit
Tierärzte und Tierschutzorganisationen raten, Medikamente für Haustiere ausschließlich von Praxen oder registrierten Onlinehändlern zu beziehen. Nur so sei gewährleistet, dass die Produkte geprüft und sicher sind. Wer Zweifel hat, sollte das Präparat sofort absetzen und tierärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
Außerdem sollten verdächtige Produkte umgehend an die zuständigen Behörden oder den Hersteller gemeldet werden. So können weitere Fälschungen schneller vom Markt genommen werden. Auch Tierheime und Tierärzte warnen: Wer auf Schnäppchenjagd geht, riskiert das Leben seines Tieres. Sicherheit müsse Vorrang vor günstigen Preisen haben.




