Ende Juni 2025 ist eine Meldung bei der Tierrechtsorganisation „Peta“ zu einem mutmaßlichen Fall von Tiermisshandlung im Oberbergischen Kreis eingegangen. Das zugespielte Videomaterial zeigt, wie eine Frau mehrfach mit Hand und Leine auf ihren am Boden liegenden Hund einschlägt.
Die aggressive Reaktion der Halterin sei „Peta“ zufolge deutlich erkennbar. Die Organisation wandte sich am 24. Juni an das zuständige Veterinäramt. Doch trotz einer durchgeführten Kontrolle sei das Tier noch immer bei der Frau.
Das Veterinäramt bestätigte gegenüber Deine Tierwelt, das Video Ende Juni erhalten zu haben und umgehend die Haltung vor Ort überprüft zu haben. Aber: „Weitere fallbezogene Details dürfen aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht veröffentlicht werden.“ Ob der Hund noch bei seiner Halterin lebt, ist also unklar.
Video zeigt mutmaßliche Misshandlungen
Auf den zugespielten Aufnahmen ist zu sehen, wie der Hund auf einer Wiese auf dem Boden liegt und dabei offenbar Schläge über sich ergehen lassen muss. Den Tierrechtlern zufolge handelt es sich nicht nur um körperliche Misshandlungen, sondern auch um erhebliche psychische Belastungen. Die Szenen aus NRW hätten bei vielen Tierfreunden Entsetzen ausgelöst.
Eine Fachreferentin der Organisation erklärte, dass ein solches Verhalten beim Tier schwere Folgen haben könne. Neben körperlichen Verletzungen sei auch von dauerhaften seelischen Narben auszugehen. Besonders alarmierend sei die Frage, wie der Umgang mit dem Hund aussehe, wenn er nicht beobachtet werde. Das Video sei schließlich inmitten einer Wohnsiedlung aufgenommen worden. Eine Anwohnerin versuchte sogar, die aggressive Halterin zur Rede zu stellen.
Kritik an Veterinäramt
Nach Angaben von „Peta“ erfolgte nach der ersten Meldung beim Veterinäramt eine behördliche Kontrolle, jedoch ohne sichtbare Konsequenzen. Auf eine erneute Nachfrage habe man lediglich vage Antworten erhalten. Für die Tierrechtler sei dies ein Hinweis darauf, dass die Situation für das Tier weiter unverändert kritisch bleibe.
Der Hund habe laut einer Zeugin mittlerweile Verhaltensauffälligkeiten entwickelt. Auch im Alltag sei der Umgang der Frau mit ihm weiterhin grob und aggressiv. Aus Sicht der Tierschützer müsse das Veterinäramt dringend handeln und die Fellnase beschlagnahmen, um weiteres Leid zu verhindern. Bisher jedoch sei keine Entscheidung für eine Sicherstellung bekannt.
Öffentlicher Druck auf die Behörde soll helfen
Um Bewegung in den Fall zu bringen, hat „Peta“ das Videomaterial veröffentlicht. Unterstützende werden gebeten, sich mit sachlichen Nachrichten an das Veterinäramt im Oberbergischen Kreis zu wenden.
Die Organisation betont, dass es nicht um eine Vorverurteilung gehe, sondern um den Schutz eines wehrlosen Tieres. Sie verweist darauf, dass jede Form von Gewalt gegenüber Hunden sowohl rechtlich relevant als auch ethisch nicht hinnehmbar sei. Eine schnelle Entscheidung könne das Leben des betroffenen Tieres deutlich verbessern.
Veterinäramt erklärt Vorgehen bei gemeldeten Fällen
Das Veterinäramt betont, dass es „bei seinem Vorgehen strikt an die gesetzlichen Vorgaben gebunden ist“, unter anderem ans Tierschutzgesetz. „Grundsätzlich gehen wir jeder Beschwerde nach und prüfen diese individuell auf tierschutzrechtliche Verstöße.“
Eigenen Angaben zufolge gehe das Veterinäramt im Schnitt rund 500 Tierschutzbeschwerden pro Jahr nach. Dabei werde sowohl das Tier untersucht, als auch ein Eindruck von dessen Haltungsbedingungen verschafft. Dann würden – wenn rechtlich erforderlich – Maßnahmen ergriffen. Auch Anschlusskontrollen können Teil des Prüfprozesses sein. Ein Tier einfach wegzunehmen – daran seien hohe rechtliche Hürden geknüpft.
„Grundsätzlich gilt: Um wirksam eingreifen zu können, sind wir immer auf konkrete Hinweise und Zeugenaussagen angewiesen.“ Wer Zeuge von tierschutzwidrigem Verhalten werde, solle sich also am besten direkt ans Veterinäramt wenden. „Nur so können wir fundiert und im Sinne des Tierschutzes handeln.“ Auch wenn während eines laufenden Verfahrens neue Hinweise und Erkenntnisse eingehen, bewertet das Veterinäramt den Fall neu.
Der Sprecher betont: „Es ist nicht zielführend, unsere Kolleginnen und Kollegen zu diffamieren… Wir behalten uns vor, Kommentare zu entfernen, die gegen unsere Netiquette verstoßen und Beleidigungen etc. zur Anzeige zu bringen.“



