HomeRatgeberFellwechsel bei Katzen: So unterstützt Du Deine Mieze in der haarigen Zeit

Fellwechsel bei Katzen: So unterstützt Du Deine Mieze in der haarigen Zeit

Jedes Jahr dasselbe Bild: Überall in der Wohnung liegen Katzenhaare, die Fellbürste ist im Dauereinsatz und die Katze putzt sich intensiver als sonst. Der Fellwechsel ist für unsere Miezen ein ganz natürlicher Prozess – aber einer, der auch gesundheitliche Herausforderungen und Risiken mit sich bringen kann. Unsere Autorin ist Tiermedizinische Fachangestellte und verrät, wie Du Deine Katze im Fellwechsel unterstützt.

Das Wichtigste in Kürze:
  • Der Fellwechsel ist ein natürlicher Prozess, der zweimal im Jahr stattfindet, aber insbesondere für Langhaarkatzen gesundheitliche Risiken wie Haarballen und Verdauungsprobleme mit sich bringen kann.
  • Um Haarballen zu vermeiden, kann regelmäßiges Bürsten helfen, ebenso wie eine angepasste Ernährung und ausreichend Flüssigkeitszufuhr.
  • Veränderungen im Fell oder in der Fellpflege können auf gesundheitliche Probleme hinweisen, weshalb Du das Verhalten und das Erscheinungsbild Deiner Katze genau beobachten solltest.

Besonders Langhaarkatzen kämpfen mit Haarballen, den sogenannten Bezoaren, die in manchen Fällen der Katze wirklich zum Verhängnis werden können. Ein persönliches Beispiel: Meine Seniorkatze Lilly verliert aktuell gefühlt ihr gesamtes Winterfell. Letztes Jahr hatte sie während des Fellwechsels merklich mit Unwohlsein und Übelkeit zu kämpfen. Zwei Tage später kam dann die Ursache ans Licht: Eine lange, feste „Haarwurst“, die sie schließlich erbrach.

Kein Wunder, dass es ihr nicht gut ging! Glücklicherweise gab es keine weiteren Komplikationen. Aber diese Erfahrung zeigt, wie wichtig es ist, unsere Katzen in dieser Zeit aktiv zu unterstützen.

Indem Du Deine Katze oder Deinen Hund bürstest, kannst Du sie beim Fellwechsel unterstützen.
Foto: pexels.com/cottonbro (Symbolfoto)

Wann und warum wechseln Katzen ihr Fell?

Der Fellwechsel findet typischerweise zweimal im Jahr statt: Im Frühjahr, wenn das dichte Winterfell abgestoßen wird und im Herbst, wenn sich das Fell an die kühleren Temperaturen anpasst. Das bedeutet für den Katzenkörper eine enorme Umstellung – je nach Felltyp verliert deine Katze dabei viele lose Haare. Wohnungskatzen haaren oft das ganze Jahr über leicht, da das künstliche Licht den natürlichen Rhythmus beeinflussen kann.

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Bezoare – eine unterschätzte Gefahr

Haarballen (Bezoare, auch Magensteine genannt) sind an sich nichts Ungewöhnliches. Wenn sie aber nicht erbrochen oder ausgeschieden werden, kann es zu ernsthaften Verdauungsproblemen, bis hin zu einem Darmverschluss kommen. Besonders gefährdete Katzen sind:

  • Langhaarkatzen
  • ältere Katzen
  • Katzen mit Verdauungsproblemen

In der Tierarztpraxis, in der ich als Tiermedizinische Fachangestellte (TFA) arbeite, haben wir häufiger Katzen mit Darmverschluss aufgrund von Haarballen im OP – bisher fast immer Langhaarkatzen! Das zeigt, wie ernst die Problematik werden kann.

Perserkatzen erwiesen sich bei der Untersuchung der Persönlichkeiten von Katzen als eher passiv.
Foto: unsplash.com/Tobias Flyckt (Symbolfoto)

Mögliche Warnsignale für eine ernsthafte Haarballen-Problematik:

  • anhaltendes Würgen ohne Auswurf
  • Inappetenz – also fehlender Appetit
  • Verstopfung oder Durchfall
  • Apathie

In diesen Fällen solltest Du unbedingt einen Tierarzt aufsuchen!

Wichtiger Hinweis
Unsere Ratgeber ersetzen nicht die veterinärmedizinische Beratung bei Deinem Tierarzt. Sie dienen lediglich der Information und sollen einen Überblick über Krankheiten, Verletzungen und deren Behandlung liefern. Wenn Dein Tier Symptome zeigt, die auf Verletzungen, Krankheiten oder Unwohlsein hinweisen, solltest Du unbedingt eine Tierarztpraxis oder eine Tierklinik aufsuchen.

Wie kannst Du Deiner Katze im Fellwechsel helfen?

  1. regelmäßig Bürsten: Besonders bei Langhaarkatzen wichtig, um Haarballenbildung zu vermeiden. Doch nicht jede Katze lässt sich gerne bürsten! Gerade Bürsten, welche Unterwolle entfernen, können ganz schön ziepen. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt – und die Kenntnis der eigenen Katze. Damit das Bürsten nicht in Stress oder Zwang endet, solltest Du Deine Katze langsam daran gewöhnen. Mit kleinschrittigem Medical Training lässt sich hier viel erreichen.
  2. Ernährung anpassen: Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren unterstützen Haut und Fell.
  3. Malzpaste und Katzengras: Unterstützen das Ausscheiden verschluckter Haare
  4. genug Flüssigkeit: Hochwertiges Nassfutter (Affiliate-Link) und abwechslungsreiche Trinkmöglichkeiten (Affiliate-Link) helfen der Verdauung, in Schwung zu bleiben Katzenpflege über den Fellwechsel hinaus

Eine gesunde Katze verbringt bis zu 30 Prozent ihres Tages mit der Fellpflege. Doch nicht jede Katze kann sich optimal selbst pflegen. Gerade wenn beispielsweise Arthrose mit ins Spiel kommt oder sie sich allgemein unwohl fühlt, reduzieren Katzen das Putzen häufig auf ein Minimum.

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Wann Du genauer hinsehen solltest:

  • stumpfes, fettiges oder verfilztes Fell: Kann auf Nährstoffmangel oder eine Erkrankung hinweisen
  • wunde Stellen oder Haarausfall: Oft ein Hinweis auf Allergien oder Parasiten
  • vernachlässigte Fellpflege: Kann ein Anzeichen für Schmerzen oder Erkrankungen sein
Eine orange Katze leckt ihre Pfote.
Foto: unsplash.com/Ira E (Symbolfoto)

Fazit: Fellwechsel aktiv unterstützen

Regelmäßiges Bürsten, eine ausgewogene Ernährung und der Blick auf mögliche Probleme helfen, Haarballen zu vermeiden und die Gesundheit Deiner Katze zu fördern. Denn letztlich ist ein gepflegtes Fell nicht nur schön anzusehen – es ist ein Zeichen für eine glückliche und gesunde Katze! Besonders die Gefahr von Haarballen solltest Du nicht unterschätzen. Mit der richtigen Pflege kannst Du Deiner Katze jedoch helfen, den Fellwechsel gut zu überstehen.

Über unsere Gastautorin

Christina Wolf ist Tiermedizinische Fachangestellte und bietet Verhaltensberatung für Katzen an. Sie ist studierte Tierpsychologin mit Schwerpunkt Katze. Als Gastgeberin des Deine-Tierwelt-Podcast „Pet-Talks Katze“ hat sie jahrelang ihr Wissen rund um Katzengesundheit und -verhalten knackig weitergegeben. Genau das tut sie jetzt auch als Gastautorin für Ratgeber zu Katzenthemen.

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