- 6 Hunderassen sind besonders anfällig für Durchfall
- auch das Alter spielt eine Rolle
- Durchfall häufig von weiteren Symptomen begleitet
Durchfall gehört zu den häufigsten gesundheitlichen Probleme bei Hunden, fast jeder Vierbeiner ist im Laufe seines Lebens betroffen. Für Halter ist das meist unangenehm und kann belastend werden, wenn die Fellnase plötzlich unter Verdauungsproblemen leidet.
Eine große Studie des britischen „Royal Veterinary College“ hat nun erstmals Daten von über zwei Millionen Hunden ausgewertet. Dabei zeigte sich: Sechs bestimmte Rassen haben ein deutlich höheres Risiko, an Durchfall zu erkranken.
Durchfall beim Hund: Sechs Rassen besonders anfällig
Die Studie der Wissenschaftler von der Universität in London ergab, dass etwa 8,18 Prozent der untersuchten Hunde im Jahr 2019 mindestens einmal die Diagnose Durchfall erhielten. Besonders auffällig: Sechs Rassen waren deutlich häufiger betroffen als Mischlinge. Diese Rassen sind „Popular Science“ zufolge:
- Malteser
- Zwergpudel
- Cavapoo
- Deutscher Schäferhund
- Yorkshire Terrier
- Cockapoo
Interessant ist, dass einige andere Rassen sogar ein geringeres Risiko hatten, Durchfall zu bekommen. So traten beim Jack Russell Terrier und Chihuahua weniger Fälle auf als im Durchschnitt. Den Forschern zufolge spielen neben der genetischen Veranlagung auch Haltungsfaktoren wie Ernährung, Bewegung und die Häufigkeit der Tierarztbesuche eine Rolle.
Alter und Lebensphase spielen eine Rolle
Nicht nur die Rasse, auch das Alter beeinflusst die Anfälligkeit für Durchfall. Hunde unter drei Jahren waren häufiger betroffen, möglicherweise, weil junge Tiere eher dazu neigen, Fremdkörper aufzunehmen. Auch bei Hunden ab neun Jahren steigt das Risiko, vermutlich aufgrund altersbedingter Veränderungen im Verdauungssystem.

Am seltensten betroffen waren Hunde mittleren Alters zwischen vier und fünf Jahren. Diese Gruppe zeigte im Vergleich ein geringeres Risiko. Die Forscher sehen darin einen Hinweis, dass sowohl jugendliche Neugier als auch altersbedingte Gesundheitsprobleme eine Rolle spielen. Lebensphase und Verhalten scheinen also das Auftreten von Durchfallerkrankungen mitzubestimmen.
Begleiterscheinungen und Schweregrade
Durchfall tritt bei Hunden selten isoliert auf. Laut Studie hatten 44 Prozent der betroffenen Tiere gleichzeitig Erbrechen, 28 Prozent litten unter Appetitlosigkeit, und 24 Prozent wirkten auffallend schlapp. Rund 29 Prozent der Fälle wurden als blutiger (hämorrhagischer) Durchfall eingestuft – eine besonders ernstzunehmende Form.

Trotz dieser alarmierenden Zahlen verliefen die meisten Krankheitsfälle glimpflich. Über 80 Prozent der Hunde benötigten nur einen einzigen Tierarztbesuch und erholten sich rasch.
Durchfall: Behandlung und Antibiotika-Einsatz
Bemerkenswert ist, dass in rund 38 Prozent aller dokumentierten Fälle Antibiotika verschrieben wurden. Fachleute weisen jedoch darauf hin, dass eine solche Behandlung bei mildem oder mittlerem Durchfall nicht immer sinnvoll ist. Viele Fälle sind selbstlimitierend, das heißt, sie klingen innerhalb weniger Tage von alleine wieder ab. Auch Hausmittel können Hunden mit Durchfall gut helfen.

Dr. Dan O’Neill, Mitautor der Studie, erklärt: Auch wenn ein akuter Durchfall für Besitzer dramatisch wirken kann, sollten sie nicht in Panik verfallen. Mit tierärztlicher Unterstützung und der richtigen Behandlung erholen sich die meisten Hunde schnell. Wichtig sei jedoch, Warnzeichen ernstzunehmen und gegebenenfalls schnell zu handeln, zum Beispiel wenn Blut im Stuhl festgestellt wird.
Was die Ergebnisse für Halter bedeuten
Für Hundehalter zeigt die Studie deutlich, dass Durchfall keine Seltenheit ist und manche Rassen stärker gefährdet sind. Entscheidend ist daher, Symptome genau zu beobachten und das Verhalten des Hundes im Blick zu behalten. Besonders jüngere und ältere Tiere solltest Du sorgfältig überwachen, da sie anfälliger sind.
Zugleich lässt die Studie aufatmen: In der Mehrzahl der Fälle erholten sich die betroffenen Hunde schnell und ohne gravierende Folgen. Wer seinen Hund gut kennt und frühzeitig reagiert, kann oft Schlimmeres verhindern. So kannst Du mit Ruhe und Aufmerksamkeit dazu beitragen, dass Dein Vierbeiner rasch wieder fit ist.




