Eigentlich ist Deine Katze schon stubenrein – aber plötzlich pinkelt sie ins Bett oder auf den Teppich? Das ist nicht nur ärgerlich und macht Arbeit. Halter befürchten auch oft, dass ihre geliebte Samtpfote ernsthaft krank ist oder böswillig agiert. Meist stecken aber ganz andere Gründe hinter dem Verhalten.
Deine Tierwelt erklärt, was Du tun kannst, damit Deine Katze nicht ins Bett oder auf den Teppich pinkelt. Dazu gehört, Erkrankungen abklären zu lassen, die Katzentoilette genauestens zu prüfen und langfristig verankerte Probleme mit gezielten Maßnahmen zu lösen.
- Schmerzen beim Urinieren
- Probleme mit dem Katzenklo
- Stress oder Revierverhalten
Hilfe, meine Katze pinkelt ins Bett!
Katzen gelten als sehr saubere Tiere. Trotzdem kommt es immer wieder vor, dass sie außerhalb der Katzentoilette urinieren – etwa auf Bettwäsche, Sofa oder Teppich. Tierärzte führen das überwiegend auf körperliche Erkrankungen oder psychischen Stress zurück und erklären ausdrücklich, dass Katzen nicht aus „Rache“ handeln.
Deshalb gilt: Du solltest Deine Katze nicht bestrafen, wenn sie ins Bett oder auf den Teppich pinkelt.
Damit so ein Pipi-Vorfall nicht wieder vorkommt, raten die Fachleute von „petMD“ dazu, vom Tierarzt Infektionen, Diabetes, Nierenerkrankung, Inkontinenz oder Schmerzen abklären zu lassen. Erst wenn medizinische Ursachen behandelt oder ausgeschlossen sind, kannst Du nach und nach andere mögliche Ursachen analysieren.
Warum pinkelt meine Katze ins Bett?
Zu den häufigsten medizinischen Gründen zählen Harnwegsinfektion, Blasensteine oder Kristalle, Blasenentzündungen, Inkontinenz sowie Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus oder Nierenerkrankung. Diese Zustände führten zu erhöhtem Harndrang oder Schmerzen beim Wasserlassen, sodass Katzen die Toilette meiden und lieber weiche, leicht erreichbare Flächen wie das Bett oder den Teppich aufsuchen.

Auch eine Arthrose oder eine eingeschränkte Mobilität älterer Tiere kann dazu führen, dass Katzen den beschwerlichen Weg zur Katzentoilette scheuen. Tierärzte empfehlen daher, bei jeder plötzlichen Änderung des Toilettenverhaltens zunächst eine tierärztliche Untersuchung vorzunehmen, um organische Ursachen schnell zu erkennen und zu behandeln.
Probleme mit dem Katzenklo und der Umgebung
Neben medizinischen Ursachen für das Pinkeln ins Bett oder auf den Teppich kann das Katzenklo für das unerwünschte Verhalten verantwortlich sein. Denn wie gerne eine Katze das Katzenklo benutzt, hängt den Veterinären des „Best Friends Animal Hospital“ zufolge von mehreren Faktoren ab:
- Lage
- Sauberkeit
- Anzahl der Katzenklos
Steht die Toilette in einem lauten oder ungünstigen Bereich, ist zu klein, zu verschmutzt oder steht nah bei Futter und Wasser, kann die Katze das Vertrauen in die Box verlieren und Alternativen suchen.

Viele Katzen bevorzugen offene statt geschlossener Toiletten oder eine ganz bestimmte Streu-Konsistenz. Die Faustregel lautet: pro Katze sollte es mindestens eine Toilette geben. Wenn Du das Klo an einen anderen Ort stellst oder ein neues Streu verwendest, kann Deiner Katze das gar nicht gefallen. Plötzlich ist das Katzenklo nicht mehr attraktiv.
Veränderungen sollten deshalb langsam und schrittweise erfolgen. Bei Senioren ist außerdem auf einen niedrigen Einstieg zu achten.
Stress, Revierverhalten und Markieren
Auch psychische Probleme können dafür sorgen, dass Deine Katze ins Bett pinkelt oder auf den Teppich. Mögliche Auslöser sind:
- Umzüge
- neue Personen oder Tiere im Haushalt
- Baulärm
- fremde Katzen vor dem Fenster
Katzen suchen bei Stress häufig Orte mit vertrautem Geruch auf, zum Beispiel das Bett, das Sofa oder den Teppich. Der gewohnte Geruch wirkt beruhigend und bietet ihnen Sicherheit.
Fängt die Katze dann an, außerhalb des Katzenklos zu pinkeln, musst Du besonders auf die Hygiene achten und die Polster, Bettlaken und Teppiche gründlich reinigen. Der Harngeruch könnte sonst das unerwünschte Verhalten weiter bestärken.
Wichtig ist dabei die Unterscheidung zwischen Pinkeln und Reviermarkierung: Beim Markieren spritzt die Katze oft stehend kleine Mengen an vertikale Flächen – häufig ein stressbedingtes Revierverhalten.
Was Halter konkret tun können
Als ersten Schritt solltest Du einen Tierarzt aufsuchen, um Infektionen, Kristalle, Diabetes, Nierenprobleme oder Inkontinenz auszuschließen. Parallel ist die Toiletten-Situation zu untersuchen: Pro Katze solltest Du zwei Katzenklos an ruhigen, gut erreichbaren Standorten aufstellen. Auch die geeignete Größe, das bevorzugte Streu und ein niedriger Einstieg für Senioren sind zu beachten.
Um das „Falschpinkeln“ nachhaltig zu unterbinden, kannst Du zu weiteren Maßnahmen greifen. Dabei ist es am wichtigsten, den Stress der Samtpfote zu reduzieren. Durch Futter-Routinen, Rückzugsorte und feste Spielzeiten wird die Katze positiv bestärkt und verspürt mit der Zeit weniger Stress.
Und: Bei andauernden Problemen kann eine Verhaltenstherapie oder eine spezialisierte Beratung beim Tierarzt helfen.




